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𝓣𝓪𝓮𝓱𝔂𝓾𝓷𝓰 𝓟𝓸𝓿:

Die Woche verging wie im Flug und ich konnte gar nicht so schnell gucken, da war es auch schon Freitag.

Nach der Sache von Montag bekam ich Jungkook nicht mehr aus meinem Kopf, egal auch wie sehr ich es versuchte.

San hatte sich für mich gefreut, dass es bisher gut lief, dennoch war er aber besorgt, ich könnte mit der ganzen Sache auffliegen.

Doch ich würde aufpassen! Sonst könnte ich meinen Job und meine Freiheit verlieren und das wollte ich nun wirklich nicht.

Während ich nun im Bad stand, um mich für den heutigen Tag fertig zu machen, dachte ich darüber nach, wie es bei mir und Jungkook weiter gehen könnte.

Ich muss mir etwas einfallen lassen, damit ich ihm jederzeit schreiben und nach einem Treffen fragen kann. Immerhin könnte einer seiner Freunde den Brief lesen und dann wäre mein Schüler aufgeflogen. Sie würden ihn ausfragen und er könnte kaum etwas über mich sagen, da er nicht wusste, wer ich war. Sie würden der ganzen Sache wahrscheinlich nachspionieren und herausfinden, das ich, sein Lehrer, ihm näher komme, als erlaubt.

Das musste ich verhindern!

Deshalb hatte ich mir überlegt, dass ich ihm meine Nummer in einen der Briefe schreibe und Jungkook diesen gebe, wenn er allein war.

Entschlossen nickte ich kurz, ehe ich mir weiter meine noch immer nassen Haare föhnte.

Nachdem sie trocken und durchgekemmt waren, verteilte ich etwas Feuchtigkeitscreme auf meinem Gesicht.

Ich legte schon immer viel Wert auf Pflege, vorallem in meinem Gesicht.

Außerdem schminkte ich mich auch dezent und da war Creme wichtig, da Make-up die Haut schnell austrocknen ließ.

Als ich komplett fertig war, strich ich mir meine Kleidung nochmals glatt und drehte mich etwas vor dem Spiegel hin und her.

Ich war überaus zufrieden mit meinem Aussehen, was nicht nur an meinem hübschen Gesicht, sondern auch an meinem guten Sinn für Mode lag, für welchen ich immer mal wieder bewundert wurde.

Als ich mein Bad dann verlassen hatte, lief ich sofort auf meinen Block zu und griff nach meinem roten Kugelschreiber, der direkt daneben in meinem Mäppchen lag.

Ich ließ mir ein paar schöne Sätze einfallen, die Jungkook hoffentlich in Verlegenheit bringen würden, auch wenn ich seine roten Wangen diesmal nicht sehen würde.

Unter den wenigen Zeilen schrieb ich noch meine Handynummer und faltete danach den Zettel.
Diesen steckte ich in einen weißen Umschlag, welchen ich aus meiner Schreibtischschublade herausfischte.

Auf den Brief schrieb ich noch 'Für Jungkook'  und nahm ihn dann zwischen meine Finger.

Froh über meine kleine Arbeit nickte ich mir selbst zu und zog mir dann meine Jacke über, die ich über die Stuhllehne meines Drehstuhls geworfen hatte.

Im Vorbeigehen schnappte ich mir meine Autoschlüssel sowie mein Handy und trat dann aus meinem Zimmer hinaus.

Bei Sans Zimmer angekommen, welches neben meinem lag, klopfte ich einmal kräftig an der Tür und wartete.

Der Jüngere öffnete sie mir und sah mich aus verschlafenen Augen heraus an.

Er wollte gerade den Mund öffnen und mich wahrscheinlich zur Schnecke machen, da hielt ich ihn den weißen Briefumschlag vor die Nase.

"Ich werde heute zu meinen Eltern fahren, da ich frei habe und werde wahrscheinlich auch erst morgen zurückkommen. Würdest du Jungkook unauffällig den Brief geben, wenn er allein ist?", fragte ich meinen besten Freund.
Bittend sah ich ihn an, schob dabei meine Unterlippe etwas nach vorne.

Seufztend richtete sich Sans Blick von dem Brief auf mich.

"Klar, kann ich machen", gab er schließlich nach.

Grinsend fiel ich dem Kleineren um den Hals, drückte ihn dabei fest an mich.

Als San anfing gespielt nach Luft zu röcheln, ließ ich von ihm ab.

"Danke, du hast echt was gut bei mir!", meinte ich glücklich.

"Jaja, hau schon ab! Und grüß' deine Eltern von mir!", erwiderte er bloß und schlug dann seine Tür vor meiner Nase zu.

Manchmal konnte selbst ich nicht glauben, dass dieser Kerl ein Bottom sein sollte.

Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und drehte mich dann zu der nach unten führenden Treppe um.

Diese lief ich kurzerhand runter, gelang somit zu einem der Ausgänge.

Nachdem ich die dunkelbraune Tür aufgedrückt hatte, setzte ich meinen ersten Schritt auf den Hof, lief dann zu meinem Auto. Dieses stand auf dem Parkplatz des Grundstücks und wartete sehnsüchtig darauf, von mir durch die Stadt gelenkt zu werden.

Mir stieg, sogleich wie ich mich hinein setzte, der altbekannte Geruch von Zimt und gebratenen Äpfeln in die Nase, der von einem Dufterfrischer ausgestrahlt wurde.

Tief inhalierte ich den Duft und schaltete dann den Motor an, der wie ein Kätzchen zu schnurren begann.

***

Es dauerte nicht lange, keine fünfzehn Minuten, die ich brauchte, um zu meinem Elternhaus zu gelangen.

Im Gegensatz zum Internat, welches Abseits der Stadt seinen Platz hatte, lag das Haus meiner Eltern mehr in der Innenstadt.

Das Auto hatte ich am Straßenrand neben der Einfahrt geparkt und klingelte dann, auch wenn ich mir sicher war, dass meine Mutter mich längst gesehen hatte.

Die Zeit in der ich wartete, betrachtete ich das Haus. Es hatte sich kein Stück verändert.
Noch immer war es weiß gestrichen und der Weg vom Tor zur Haustür gepflastert. Blumenkästen standen akurat neben der Tür, wobei die unterschiedlich farbenen Blüten dem ganzen Lebhaftigkeit verlieh.

"Da bist du ja! Komm doch rein!"
Die lieblich helle Stimme meiner Mutter ließ mich zu ihr blicken.

Ihre dunklen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, dazu noch war sie nur schlicht bis kaum geschminkt.

Sie trat hastig einen Schritt zur Seite, steckte dabei ihr helles Hemd in die Hose, die sie trug.

Beit lächelnd trat ich ein, erblickte sofort Gegenstände, die schon bei meinem Auszug dort standen.

Bilder, Pflanzen, Dekoration.

Als die Tür geschlossen war, drückte ich meine Mutter fest an mich, ignorierte dabei ihre vorherigen Worte.

Ich hatte sie schon über Monate nicht gesehen, ebenso wenig wie meinen Vater und meine beiden Geschwister.

"Ich hab euch so sehr vermisst, das glaubst du gar nicht!", meinte ich leise.

"Oh doch! Das glaube ich dir! Es ist eben ziemlich schwer Zeit für jemanden zu finden, wenn man zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten muss."

Gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer, wo mein Vater auf dem Sofa saß und sofort aufstand, als er mich erblickte. Auch er schloss mich in seine Arme und drückte mich fest.

Fest erwiderte ich die Umarmung und sah danach zu meiner Mutter, die nun wieder an ihrem Bügelständer stand und eines der Hemden meines Vaters bügelte.

Nachdem sie dieses fertig hatte, versäumte sie die Sachen und setzte sich mit zu mir und meinen Vater auf die Couch.

Beide blickten mich interessiert an.

"Erzähl, was ist alles so passiert?"

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⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt