➏➒

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𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴 𝓟𝓸𝓿:

Ich musste einfach zu Herr Choi, um ihn darüber zu informieren.

Ich vertraute zwar dem -noch- Unbekannten, doch es ging hier nicht um mich, sondern um Herr Chois Freiheit und um seine Zulassung als Lehrer.

Ich wusste nicht, was er dagegen tun könnte, aber falls es deshalb nun doch herauskommen sollte, dann musste er wenigstens vorbereitet sein.

Deshalb begab ich mich auch auf den Weg zu dem Zimmer meines Lehrers.

Zuvor hatte ich ihm schon geschrieben, dass wir reden mussten, weshalb es kein Problem sein sollte, wenn ich gleich an die Tür klopfe.

Bevor ich jedoch meinen Plan in die Tat umsetzen, und klopfen konnte, öffnete sich die Tür von innen.

Entgegen meiner Erwartungen trat Herr Kim aus dieser heraus, verabschiedete sich dabei breit lächelnd von seinem Kollegen, indem er ihn in seine Arme zog.

Beide ließen ihren Blick auf mich fallen, nachdem sie sich lösten.

"Bis morgen dann", sagte der Größere zuletzt nochmal, bevor er sich mir zuwandte.

"Bist du nicht auch erschöpft vom ganzen Toben im Wasser, Jungkook", fragte er mich schmunzelnd.

Die Art, wie er meinen Namen aussprach, verursachte ein warmes Kribbeln im meiner Magengegend.

Ich wusste nicht genau, was ich darauf antworten sollte, meim Kopf war wie leer gefegt.
Seine Gegenwart ließ mich noch schüchterner werden, als ich eh schon war.

Mein Gegenüber schien dies zu bemerken, fuhr deshalb unbeirrt fort.

"Wie dem auch sei, ich muss los. Gute Nacht."

Mit einem letzten intensiven Blick, der mir galt, lief er den Gang entlang.

Nachdem er nicht mehr zu sehen war, konnte ich endlich wieder richtig atmen, so fühlte es sich zumindest an.

Dieser Mann hatte eindeutig eine zu dominante Ausstrahlung.

Herr Choi schien meine abfallende Anspannung zu bemerken und musste aufgrund dessen hell kichern.

Ich spürte, wie Hitze in meine Wangen schoss und senkte deshalb peinlich berührt meinen Blick.

"Komm rein", forderte er mich auf und trat einen Schritt zur Seite.

Ich leistete seimer Forderung folge und stand keine zehn Sekunden später inmitten seines Zimmers.

"Also, was wolltest du mit mir besprechen?"

Abwartend sah er mich an und verschränkte seine Arme vor der Brust

Nervös spielte ich mit meinen Fingern. Es lag mir eben überhaupt nicht, mir fremden Menschen zu reden, oder mit sogut wie fremden Leuten.

"Hey, es ist alles gut, ja? Egal was ist, du kannst dich mir anvertrauen, okay?"

Um mich von der ganzen Nervosität zu beruhigen, atmete ich nochmal tief durch.

Sonst wäre immer Jimin dabei, doch jetzt musste ich es allein machen. Das war für mich in der Praxis schwieriger, als es in der Theorie immer klingt.

"Es geht um Sie und um Wooyoung", begann ich vorsichtig.

Nickend bestätigte er mir, dass ich weiterreden konnte.

"Naja, ich kenne da jemanden, der weiß auch von euch bescheid und ich wollte, dass Sie das wissen", erklärte ich schließlich.

Lächelnd sah er mich an und kratze sich nervös am Nacken.

"Und du hast dir jetzt etwa Sorgen gemacht?", fragte er.

Hastig nickte ich. Er verstand zum Glück, worauf ich hinaus wollte.

"Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, wirklich. Es ist alles in Ordnung. Derjenige wird uns schon nicht verraten, oder denkst du da anders?"

"Nein, eigentlich nicht. Aber ich konnte mir auch nicht zu hundert Prozent sicher sein und deshalb wollte ich, dass Sie es wissen, falls er es doch jemandem sagen sollte", erwiderte ich daraufhin.

"Wird er nicht, mach dir darum keinen Kopf. Aber trotzdem danke, dass du mich vorwarnen wolltest. Es geht schließlich um meinen Job und um meine Freiheit", bedankte er sich höflich lächelnd.

Ich würde normalerweise jetzt gehen, doch etwas kam mir an dieser Sache komisch vor.

Er war weder überrascht noch machte er den Eindruck, als würde er er sich Sorgen machen.

"Wieso sind Sie sich da so sicher?"

Schluckend zuckte er mit den Schultern und versuchte danach, sich kläglich zu erklären.

"Er hat doch keinen Grund dazu, oder? Außerdem denke ich einfach nicht, dass sich jemand die Mühe machen würde."

Skeptisch zog ich eine Augenbraue in die Höhe.

Es ging hier um so viel, und er verließ sich nur auf die Annahme, dass er keinen Grund hätte?

Der Lehrer vor mir bemerkte wohl, dass ich es ihm nicht abkaufte, schluckte deshalb merklich.

"Und jetzt die Wahrheit", forderte ich ihn auf.

Ich wusste nicht, wo der plötzliche Mut herkam, doch ich schob es auf das Wissen, dass hier irgendetwas faul war.

Es dauerte nur einige Sekunden, da gab er einen geräuschvollen Seufzer von sich, ehe er mir fest in die Augen blickte.

"Ich kenn' ihn", sagte er.

Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. Was meinte er damit?

"Ich kenn V, ich weiß, wer er ist", meinte er schließlich.

Meine Augen wurden ein Stück weit größer, ich konnte es kaum glauben.

Herr Choi kannte V?

"Und ja, ich weiß auch über eure Beziehung", verriet er nun.

Bei dem Fakt, dass er wusste, mit wem ich schlief, wurde ich rot.

"Woher wissen Sie davon?", fragte ich leise.

Er zuckte mit den Schultern.

"Er hat es mir erzählt, alles", flüsterte er halblaut.

Es war ihm sichtlich ebenso unangenehm mir zu erklären, dass er alles wusste, das war ihm anzusehen. Dennoch musste ich so gut es ging weiter nachbohren, immerhin konnte ich jetzt endlich erfahren, wer hinter der Maske steckte. Doch so einfach würde Herr Choi es mir wohl nicht machen, das war mir bewusst.

"Wer ist er?"

Es hatte mich Überwindung gekostet, ihn dies zu fragen, doch ich musste es wissen. Dies hier war meine Chance.

Entschuldigend blickte er mich an, bevor er mir antwortete.

"Tut mir leid, Jungkook, aber das kann ich dir nicht sagen, so gern ich es auch würde."

Fassungslos betrachtete ich ihn, bevor sich meine Lippen zu einem Schmollen formten und ich meinen Blick senkte.

Das war nicht faire! Er konnte es mir doch nicht einfach so vorenthalten!

Ein weiteres Seufzen riss mich aus meinem Schmollen.

"Schau, ich würde es dir gerne verraten, aber ich habe es ihm versprochen", erzählte er mit bedauerndem Unterton.

Fest presste ich die Zähne aufeinander.

Nur noch eine Frage, die geklärt werden musste, war im Vordergrund meines Kopfes.
Die geschockten, weit aufgerissen Augen meines Lehrers würden mir wohl auch Jahre später nicht mehr aus dem Kopf gehen.

"Nutzt er mich für Sex aus?"

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⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt