𝓣𝓪𝓮𝓱𝔂𝓾𝓷𝓰 𝓟𝓸𝓿:
Unbeholfen stand ich vor dem Zimmer meines Bunnys.
Ich hatte ihn einige Tage nicht gesehen, denn so wie ich es mitbekam, kam er nur noch selten aus seinem Zimmer heraus.
Laut Wooyoung trieb er die ganze Zeit Sport und chattete mit seinem Bruder und dessen besten Freund.
Es freute mich, dass er seiner Liebe zu Sport wieder nachging, doch ich hatte Sorge, dass es nun doch aus den falschen Beweggründen geschah.
Mich räuspernd entschied ich mich nun endlich dazu, zu klopfen.
Es dauerte nicht lange, da öffnete sich die Tür.
Ein komplett verschwitzter Jungkook stand vor mir.
Gegenseitig betrachteten wir uns mit großen Augen.
Selten hatte ich ihn so gesehen und war davon beeindruckt, wie heißt er aussah.
Er trug nur eine Jogginghose und ein enges Top, durch welches man deutlich Muskelansätze sehen konnte.
Ich wusste, dass er auch schon die Wochen davor einige Male trainiert hatte, weshalb es kein Wunder war, dass er eine solche Wirkung auf mich hatte.
Er sah einfach unbeschreiblich aus und ich konnte kaum meine Augen von ihm nehmen.
"Bist du fertig mit starren?", hörte ich ihn genervt fragen.
Als ich aufsah, verdrehte er gerade seine Augen und ich wunderte mich, woher dieses Verhalten plötzlich kam, doch letztendlich wollte er mir wohl bloß zeigen, dass er momentan nicht wirklich etwas von mir hielt.
Den Kopf schüttelnd, um klare Gedanken zu bekommen, deutete ich auf das Buch in meiner Hand.
Mehrere beschriebene Zettel steckten zwischen den Seiten.
"Ich dachte, weil du wahrscheinlich nicht mehr zu mir zur Nachhilfe kommen möchtest, könntest du wenigstens das Buch gut gebrauchen. Ich habe dir alles, was etwas schwieriger ist und in der Prüfung dran kommen könnte, erklärt. Ich hoffe, es hilft dir."
Ich war froh, dass meine Stimme fest klang, denn in mir drinnen fühlte ich mich wie ein kleiner Junge.
Unsicherheit plagte mich und ich gab mein Bestes, sie zu überspielen.
Überrascht hob mein Bunny die Augenbrauen, betrachtete das Buch in meinem Händen.
"Dankeschön", bedankte er sich.
Ein mildes Lächeln umspielte seine Lippen, als er das Buch betrachtete.
Mit zusammengepressten Lippen haderte ich mit mir selbst, denn ich wollte unbedingt sichergehen, dass er sich weiterhin nur für sich änderte und es nichts mit mir zu tun hatte.
Ich bemerkte schnell, dass Jungkook mein Hadern wohl mitbekommen hatte, weshalb er leicht den Kopf schief legte.
"Du machst immernoch nur für dich allein Sport, ja? Du machst es nicht wegen mir, stimmt's?"
Überrascht sah er mir an, bevor er leicht ungläubig den Kopf schüttelte.
"Keine Sorge, du bist nicht so wichtig, dass ich mich für dich verändern würde", erwiderte er bloß.
Verletzt schloss ich für einen Moment die Augen.
"Geht es dir soweit gut?", fragte ich, nachdem ich mich einigermaßen wieder gefangen hatte.
Ich wollte, dass er merkte, dass ich mich für sein Wohlergehen sorgte, denn das tat ich.
"Mir geht es wirklich blendend, danke der Nachfrage!", zischte er mich an.
Gedemütigt zog ich den Kopf ein, mir war plötzlich mehr als unwohl.
"Wir sehen uns dann bei der Prüfung, nehme ich an."
Mit diesen letzten Worten schluckte ich die aufkommende Trauer wegen seiner Kälte herunter.
Ich konnte ihn verstehen, ehrlich, doch es verletzte mich, dass wir uns plötzlich so entfernt waren.
Er war so abweisend mir gegenüber, dass es tief in meinem Herz schmerzte und es war etwas Neues für mich, ihn so zu sehen.
"Kann ich dir schreiben, wenn ich Fragen habe?", vernahm ich plötzlich seine Stimme.
Noch immer war sie kühl, doch es schien ein Schritt in die richtige Richtung zu sein, dass er mich von sich aus um Hilfe bat.
"Natürlich! Du kannst mich alles fragen, ich werde dir so gut wie möglich helfen."
Meine Antwort kam etwas überstürzt, doch ich war einfach froh darüber und das merkte man wahrscheinlich auch daran, dass sich ein breites Lächeln auf meinen Lippen bildete.
"Das heißt aber nicht, dass ich dir verzeihe! Ich möchte nur nicht die Prüfung verhauen!", meinte er dann jedoch.
Kurz schmerzte meine Brust erneut, doch dann erinnerte ich mich daran, dass ich nichtmal geglaubt hatte, dass er die Hilfestellung überhaupt annehmen würde.
Glücklich, über den minimalen Erfolg, nickte ich.
"Können wir vielleicht nach deiner Prüfung nochmal miteinander reden? Unser letztes Gespräch ist... sehr unglücklich verlaufen", bat ich ihn.
Gespielt lachte er auf, schüttelte dann mit dem Kopf.
"Du verstehst es nicht, oder? Ich will mit dir nichts mehr Zutun haben und daran wird sich auch nach einem weiteren Gespräch nichts ändern!"
Da ich eh nicht gedacht hatte, dass er zustimmen würde, war es keine Überraschung für mich, dass er so reagierte.
"Okay, dann sehen wir uns zur Prüfung wieder."
Skeptisch, ob ich nicht doch noch weiter nachbohren wollte, sah er mich an, nickte dann jedoch und knallte mir die Tür vor der Nase zu.
Ich würde wohl einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen, wenn ich ihn wirklich zurückhaben wollte, doch ich ließ deshalb den Kopf nicht hängen.
Wie langweilig wäre es auch, wenn er einfach alles vergessen und vergeben würde?
Tief atmete ich durch und straffte die Schultern.
So leicht würde ich mich nicht unterkriegen lassen und wenn ich dafür im Entenkostüm vor allen Schülern einen Stepptanz aufführen müsste, dann nahn ich diese Peinlichkeit gerne auf mich.
Ich habe viel für ihn riskiert und ich sah es nicht ein, dass ich einfach so klein bei gab, nur, weil es gerade nicht ganz so rosig für mich aussah. Ich würde es um jeden Preis wieder gerade biegen, denn das war ich ihm auch schuldig.
Hätte ich gewusst, was er von mir verlangen würde, damit ich seine Vergebung bekomme, dann hätte ich mir wahrscheinlich mehr Gedanken darüber gemacht, wie ich für Frieden zwischen uns sorgen konnte.
Doch nun musste ich mich erst darum kümmern, dass meine ehemalige Freundin zu mir kam und wir das Problem ein für alle Mal aus der Welt schafften, denn lange konnte das so nicht mehr gehen.
Ich musste es einfach mit ihr klären, damit ihre ständige Besessenheit aufhörte und ich endlich in Ruhe leben konnte.
Dass ihr Besuch mir jedoch Probleme bereiten würde, hatte ich zu diesem Moment noch nicht erwartet.
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⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️
Fanfiction'Versteck' den Schlüssel unter der Fußmatte, setze dich auf dein Bett und lege dir eine Augenbinde um, wenn du wissen willst, wer ich bin. Bis bald, mein kleiner, hübscher Bunny.' _ "Ist es das, was wir haben? Eine Beziehung?", hörte ich ihn leise w...
