257 23 36
                                    

𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴 𝓟𝓸𝓿: 

Nachdem Herr Kim uns mitteilte, dass wir das Schwimmbad besuchen würden, waren einige meiner Mitschüler ziemlich genervt von dem Ergebnis.

Unser Lehrer jedoch beschwichtigte diejenigen in dem er sagte, dass wir noch die Gelegenheit in der Wanderwoche für einen Kinobesuch hätten.

Über diese Wanderwoche bekommen wir noch in einer weiteren Klassenleiterstunde genauere Infos, sodass wir nicht völlig im Dunkeln tappen würden.

Da die Stunde nun seit etwa fünf Minuten vorbei war und wir in die Mittagspause mussten, machten Jimin und ich nochmal einen Abstecher in die Jungstoilette, bevor wir uns auf den Weg zur Cafeteria begaben.

Mit viel Mühe quetschten wir uns durch die Massen an Schülern, die uns gar nicht zu beachten schienen.

Endlich bei den Toiletten angekommen, stießen wir mit wenig Kraft die Tür auf und wollten uns nun zu je einer der Kabinen begeben.

Jedoch hielt uns ein kurzes Wimmern davon ab, sodass wir dem Geräusch nachgingen.

Auf leisen Sohlen traten wir weiter in den Raum hinein und fanden uns dann hinter den Kabinen in einer unscheinbaren Ecke wieder.

Einer der drei Schüler, die Jimin mir 'vorgestellt' hatte, drückte einen etwas kleineren, braunhaarigen Schüler an die Wand. Die eine Hand hatte er an seinem Mund, damit er wohl nicht um Hilfe rufen kann und die andere lag unter seinem Pulli. Zusätzlich war die Hose des Kleineren ein Stück nach unten gezogen worden, was ein bisschen mehr Haut Preis gab, als unter normalen Umständen zu sehen wäre.

Dem Kleineren stand die Angst ins Gesicht geschrieben, während er uns Hilfesuchend musterte, nachdem er uns entdeckte. Das blieb dem anderen nicht unbemerkt.

Wütend presste der Größere von beiden die Lippen aufeinander und ließ dann langsam von dem Kleinen ab, nicht, ohne ihm noch einen letzten Kuss auf seinen Hals gedrückt hatte.

Die Lippe des Kleineren zitterte unkontrolliert, als der andere einen Schritt nach hinten ging und es sah so aus, als würde er gleich weinend auf dem Boden zusammenbrechen.

Als dies auch dem Größeren auffiel, sah man für einen kurzen Moment Reue in seinem Blick, bevor er sich schnellen Schrittes von uns entfernte und aus der Toilette verschwand.

Jimin und ich stützten währenddessen den Braunhaarigen, der nun in Tränen ausbrach.

Zitternd hielt er sich an mir fest, wobei Jimin ihm beruhigend über den Rücken strich.

Mit der Zeit ebbte sein Schluchzen ab, bis er nur noch unbeholfen schniefte und sich die Tränenrückstände vom Gesicht wischte.

"Alles wieder okay? Was wollte er von dir?" Jimin fragte es einfach gerade raus, ohne dabei irgendwie Rücksicht auf die Emotionen des Jungen zu achten.

"E-er...ich weiß nicht w-warum..a-aber er hat angefangen m-mich anzufassen... i-ich hatte so Angst."
Kaum verständlich hauchte er uns diese Worte mit einem leichten Zittern in der Stimme entgegenp.

"Wenn Namjoon dich sexuell zu etwas nötigen wollte, müssen wir das melden gehen! Nur weil er einer der 'beliebteren' hier ist, heißt es nicht, dass er sich alles erlauben kann!" Jimin's Stimme war fest und entschlossen, als er die Worte aussprach die den Braunhaarigen stutzen ließ.

"Denkst du wirklich, dass er mich...also.."

"Ich weiß nicht, was er wollte, aber es sah ziemlich danach aus. Selbst wenn er dich nur anfassen wollte oder sowas, du wolltest es nicht und das war ja wohl nicht zu übersehen!"

"A-ach..lass gut sein. Ich will keinen Stress mit denen. Ich gehe ihm einfach aus dem Weg..oder sowas.."
Bewusst wich er unseren Blicken aus, als seie es ihm peinlich.

"Ich bin übrigens Jungkook und das ist Jimin", erhob ich das erste Mal in seiner Gegenwart meine Stimme, um diese verkrampfte Stimmung etwas aufzulockern.

Teils funktionierte es auch, da mich der Braunhaarige sanft anlächelte.

"Ich bin Seokjin, aber nennt mich einfach Jin. Schön, euch kennenzulernen und danke für eben."

"Nicht dafür. Du kannst gerne mit uns abhängen, es wäre kein Problem für uns", lächelte Jimin Jin mit seinem süßen Mochi-lächeln an, was es quasi unmöglich machte, dazu nein zu sagen.

Jin's Augen fingen vor Freude an zu glänzen.
"Liebend gerne!"

"Gehen wir in die Cafeteria? So langsam habe ich wirklich Hunger und die Pause ist auch bald zu Ende!"

Um den Zeitdruck nocheinmal zu Unterstreichen, sah Jimin auf sein Handy um die Uhrzeit zu Checken.

Rund 15 Minuten hatten wir nur noch.

So schnell es ging, machten wir uns wie geplant auf den Weg zur Cafeteria. Jin lief dicht an uns und hatte seinen Blick weitestgehend gesenkt.

"Hey, Jinnie!"
Ein Junge in unserem Alter kam auf uns zugerast. Lila Haare umrahmten sein, zugegebenermaßen, hübsches Gesicht und seine vollen Lippen waren zu einem kleinen Lächeln verzogen.

Auch Jin fing an, freudig zu Strahlen als er ihn sah.

"Wooyoung!", entkam es seiner Kehle und sie umarmten sich.

Kurz darauf drehte sich Wooyoung zu Jimin und mir um, wobei er uns musterte.

"Hey, ich bin Wooyoung. Jin und ich sind Zimmerpartner und gehen in die gleiche Klasse", stellte er sich vor, wozu er sich auch verbeugte.

Jimin und ich taten es ihm gleich, ehe auch wir unsere Namen nannten.

"Sie haben mich gerade vor Namjoon bewahrt und nun wollten wir die restliche Zeit der Pause nutzen, um essen zu gehen."

Ein besorgter Blick machte sich bei Wooyoung breit, als Jin Namjoon erwähnte.

"Hat er dich wieder belästigt? Gott, das muss endlich aufhören!"

Verwirrt sah ich zu den Braunhaarigen, welcher seinem Zimmergenossen und Freund nur kleinlaut zustimmte.

"Hat er das schon öfters gemacht?", stellte Jimin die Frage, die auch mir schwer auf der Zunge lag.

"Naja...ein paar mal hatte er mir vielleicht vor der Tür aufgelauert und mich abgefangen. Ich weiß nicht warum, aber er wollte immer, dass ich mit ihm komme. Manchmal wollte er auch 'nur' meine Nummer", klärte Jin uns auf.

Verwundert sahen wir ihn an. Das hätte ich von Namjoon auf den ersten Blick gar nicht gedacht.

"Jetzt hatte er mich eben auf der Toilette abgefangen, als ich schnell meinen beiden Brüdern schreiben wollte. Deshalb war ich dort hinten in dieser Ecke, da mein Handy eingezogen werden würde, würde man mich erwischen."
Jin fuhr unbeirrt fort, auch, als er unsere verständnislosen Blicke für Namjoons Handeln bemerkte.

Während wir redeten, schlugen wir den weg zur Cafeteria an, auch wenn wir kaum Zeit mehr hatten.

Immerhin bestand trotzdem noch die Möglichkeit, etwas kleines zu Essen zu ergattern, damit wir nicht vor Hunger im Unterricht noch krepierten.

Zu Jin's bedauern trafen wir im Essensraum auf den großgebauten Koreaner, welcher wenige Minuten zuvor den Älteren gegen die Wand der Toiletten gedrückt hatte.

_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-

⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt