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𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴 𝓟𝓸𝓿:

Vorsichtig schloss ich die Zimmertür auf, gerade so, als hätte ich Angst, den Schlüssel zu zerbrechen.

Das Zimmer war zwar klein, sah jedoch gemütlich aus. In Nähe des Fensters stand ein Bett, welches ich noch beziehen musste und direkt neben der Tür war ein kleiner Schrank, in welchen ich meine Sachen verräumen konnte.

Meine Reisetasche und meinen kleinen Rucksack stellte ich zuerst neben das Bett und legte dann die Bettbezüge, die wir uns zuvor mit nehmen mussten, auf die Matratze.

Sofort fing ich an, das Bett zu beziehen.

Ich war mir sicher, dass die nächste Woche hier schön werden wird, denn nun hatte ich Wooyoung, Jin und Jimin an meiner Seite.

Außerdem hatten wir lange geplant, was wir alles machen wollen.

Wir waren nahegelegen am Meer, weshalb wir mindestens ein Mal schwimmen gehen würden.
Der Kinobesuch war ebenso sicher, da wir uns damals nur knapp für das Schwimmbad entschieden hatten. Außerdem gab es in der Stadtmitte eine Shoppingmeile und noch ein Stückchen weiter befand sich ein gut besuchter Freizeitpark, in den wir gehen können.

Eine Nachtwanderung oder Ähnliches war wegen des angrenzenden Waldes ebenso möglich.

Es gab viele Möglichkeiten, diese Woche zu gestalten und wegen meiner ganzen Gedanken daran breitete sich schon eine gewisse Vorfreude in mir aus.

Ein Nachrichtenton ließ mich aus meinen Gedanken aufschrecken.

Schnell fischte ich das Gerät aus meiner Hosentasche und schaltete es an.

Wie sieht dein Zimmer aus?, schrieb Jimin.

Lächelnd, was meine weißen Hasenzähne entblößte, tippte ich auf das Eingabefeld und schrieb ihm eine Antwort.

Es ist schön hier. Wie ist es bei euch?

Es dauerte keine zehn Sekunden, da kam die nächste Nachricht von dem Blonden.

Das wir persönlich miteinander reden konnten, war uns in diesem Moment egal.
Wozu gab es sonst Handys?

Auch. Kommst du gleich mit runter? Herr Kim und Herr Choi wollen uns den Ablauf für die nächsten Tage erklären. Also, die Grundlegenden Dinge.

Ich bin sofort da.

Schnell schaltete ich mein Handy aus, steckte es zurück in meine Hosentasche und nahm meinen Schlüssel, um mich dann auf den Weg nach unten zu machen.

Es waren schon einige Schüler dort versammelt und auch unser Lehrer mit den roten Strähnen stand bereits da.

Herr Kim lief plötzlich neben mir, lächelte mich mit seinem unwiderstehlichen Kastenlächeln an, welches ich nur unsicher erwidern konnte.

Gemeinsam gesellten wir uns zu der Gruppe an Menschen, die auf die noch Fehlenden warteten.

Ich stellte mich zu meinem drei Freunden, erwischte Wooyoung dabei, wie er Herr Choi musterte. Er schien es selbst kaum mitzubekommen, doch es schlich sich tatsächlich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen.

Als der Lehrer jedoch Wooyoungs Blickkontakt erwiderte, sah dieser schnell weg und auch das sanfte Lächeln war wieder verschwunden.

Meine Hoffnung, dass sie sich wieder vertragen hatten, war verschwunden, weshalb ich mich leicht seufzend an Jimin lehnte.

Dieser legte sogleich seinen Arm um mich, um mich zu stützen.

"Bitte alle leise sein!", ertönte Herr Kims Stimme, wodurch das Stimmengewirr der Klassen abebbte.

"Also, um Punkt sieben Uhr ist aufstehen angesagt. In der Zeit von sieben Uhr bis sieben Uhr dreißig geht sich die Klasse c in den Waschräumen fertig für den Tag machen. Die Klassen a und b werden in dieser Zeit essen, danach wird getauscht, damit wir noch genug Zeit haben, um uns für den Ausflug fertig zu machen. Den restlichen Tag habt ihr heute frei, ihr könnt euch hier frei bewegen, aber wenn ihr die Umgebung erkunden wollt, meldet ihr euch bei mir oder Herr Choi ab. Um einundzwanzig Uhr seit ihr alle in eurem eigenen Zimmer und um zweiundzwanzig Uhr ist Bettruhe. Wer seinen Schlüssel verliert, bekommt einen neuen, muss den anderen aber bezahlen!.. haben wir alles?"

Letzteres fragte er seinen Kollegen, welcher die ganze Zeit über nur stumm auf einer Stelle gestanden hatte.

"Alkohol und andere Drogen?"
Fragend sah er zu Herr Kim, dieser verdrehte jedoch nur die Augen.

"Sie werden schon wissen, dass sie keine Drogen nehmen sollen. Und ganz ehrlich, wenn sie es doch nehmen, dann sollen sie sich wenigstens nicht erwischen lassen. Ich meine, es ist ihre Abschlussfahrt", entgegnete der braunhaarige Lehrer daraufhin nur.

Nach einem forschenden Blick durch die Runde, sah ich überwiegend begeisterte Gesichter, die die folgenden Abende kaum erwarten konnten.

Den Kopf schüttelnd, wie sie nur so leichtsinnig wie mit Alkohol, einer Droge, umgehen konnten, sah ich wieder weg.

Ich sah stattdessen geradewegs in die Augen von Herr Kim.

Ich wusste nicht, ob es nur Einbildung war, doch in seinen Augen sah ich eine Wärme, die mir ein solch sicheres Gefühl gab, wie ich es bisher nur bei V hatte.

Ebenfalls viel mir auf, dass er mich nicht mehr mit seinem üblichen Grinsen betrachtete, wie er es sonst immer getan hatte, in letzter Zeit war es mehr ein liebliches Lächeln, welches seine Lippen umspielte.

Doch es konnte auch nur mein Kopf sein, der mir einen gemeinen Streich spielen wollte.

Was jedoch keine Einbildung war, war die Tatsache, dass er mich in gewisser Weise an V erinnerte.

Ich musste ihm schreiben!
Ich konnte den geheimnisvollen Mann nicht noch länger mit meiner Antwort warten lassen. Er saß seit einer Woche auf heißer Kohle und ich ließ ihn schmoren, so war ich sonst auch nicht.

Ich würde ihm noch heute meine Antwort mitteilen, auch wenn ich mir nicht sicher war, ob es das Richtige war, was ich tun wollte.

Es gab keine Garantie, keine Sicherheit, doch ich wollte ihm eine reelle Chance geben, mich davon zu überzeugen, dass es nur ein Ausrutscher war. Außerdem brauchte ich Antworten, Antworten auf all meine Fragen, die mir seit unserem ersten Treffen, seit dem ersten Brief heiß auf der Zunge lagen.

Später lag ich wieder alleine in meinem Einzelzimmer, dachte darüber nach, wie ich die Nachricht am besten formulieren konnte.

Ich war schon seit bestimmt drei Minuten auf dem Chat mit V und grübelte. Oft klickte ich auf das Eingabefeld und schrieb eine Nachricht, löschte sie jedoch sofort wieder.

Seufzend starrte ich auf mein Handy, V war inzwischen auch online. Vielleicht hatte er bemerkt, dass ich versuchte, ihm zu schreiben.

Statt das ich den ersten Schritt machte, kam plötzlich eine Nachricht von V selbst.

Hast du dich entschieden?

Er hatte es also wirklich bemerkt.

Mir auf die Lippe beißend schrieb ich meine nächsten Worte in die Zeile und schickte sie auch sogleich ab, damit ich mich nicht wieder umentscheiden konnte.

Ja, ich habe mich Entschieden.

Ich möchte es versuchen, mit dir gemeinsam! Aber dazu sollten wir wirklich miteinander arbeiten, statt dass jeder sein eigenes Ding durchzieht!

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