𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴 𝓟𝓸𝓿:
Fröstelnd stand ich neben meinen Freunden auf dem Schulhof und lauschte ihren Gesprächen.
Es standen bald schon die ersten Vorprüfungen an, für die wir heute schon gelernt hatten.
Zum Glück gab es vor dem ganzen Stress noch eine Klassenfahrt, die als Abschlussfahrt fungierte, da wir nach den Prüfungen keine Zeit mehr für diese Fahrt hatten.
Die Prüfungen sind dieses Jahr später als sonst, weshalb uns nach diesen nur die Abschlussfeier blieb.Doch es war nicht wirklich schlimm, denn die Klassenfahrt hatten wir dann trotzdem, sie war ja nicht komplett weg.
Schnell nahm ich einen Schluck meines Blaubeertees, der in meiner silbernen Thermoskanne eine lange Zeit warm erhalten blieb.
Um meinen Hals hatte ich einen Schal gelegt, da es zum ersten schon ziemlich kalt war und ich zum zweiten die blauen Flecken verdecken musste.
Auch hatte ich es mit Make-up versucht, doch auch mit diesem war es noch sichtbar, weshalb mir die Kälte relativ gelegen kam.
Ich wusste nicht, wieso er meinte, mich würgen zu müssen, doch das würde ich wohl bald erfahren.
Er hatte noch gestern, nachdem es passierte, um ein Treffen gebeten, zu welchem ich zustimmte.
Ich hatte schon jetzt ein unwohles Kribbeln im Bauch, doch dieses versuchte ich, so gut es ging, zu ignorieren.
Ich wollte wissen, was ihn dazu brachte, denn so hatte ich ihn noch nie erlebt und das wollte ich ehrlich gesagt auch nie mehr.
Auch wenn wir uns noch nicht allzu lange kannten, so fühlte sich der Kontakt zu ihm - normerweise - vertraut und sicher an.
Gestern jedoch hatte ich ziemlich Angst vor ihm gehabt, deshalb hoffte ich auch auf eine gute Erklärung seinerseits.Doch auf diese musste ich wohl noch zwei Stunden warten, denn vor unserem Unterricht konnte ich nicht fliehen. Erst danach konnte ich mich mit ihm Treffen.
"Alles okay?", hörte ich die Stimme meines Zimmergenossens, weshalb ich meinen Blick von meiner Thermoskanne auf ihn richtete.
"Ja, was soll sein?" Verwirrt sah ich ihn an, wartete auf eine Antwort Jimins.
"Ich habe mit dir geredet. Selbst nach dem fünften Mal, als ich dich angesprochen habe, hast du nicht reagiert und auch sonst bist du heute nicht bei der Sache. So verträumt bist du doch sonst auch nicht. Also, was beschäftigt dich?"
"Ach, ich habe nur etwas schlecht geschlafen, das ist alles. Mach' dir keine Sorgen", sagte ich lächelnd.
Nun lächelte auch er, was bedeutete, dass er mir glaubte. Auch wenn es keine komplette Lüge war, da mein Kopf in der letzten Nacht voller Gedanken war, welche durchweg umher kreisten und mir keine Ruhe ließen. Nur schwer konnte ich einschlafen, was sich ebenfalls mit dunklen Augenringen sichtbar machen würde, hätte ich diese nicht überschminkt.
***
Nervös setzte ich einen Schritt vor den anderen, um in mein Zimmer zu kommen. Mein Tempo war teils zögerlich, teils zügig. Einerseits wollte ich nun endlich seine Meinung hören, doch andererseits hatte ich auch Bange.
Doch egal wie meine Gefühlslage aussah, ich konnte mich kaum vor diesem Treffen drücken, weshalb ich nun einfach die Zähne zusammenbeißen musste.
Nachdem ich in dem Zweier-Zimmer angekommen war, welches ich bezogen hatte, bereitete ich mich schnell vor, da es nicht mehr lange dauern würde, bis er hier ankam.
Die Augenbinde, der Schlüssel unter der Fußmatte, ich auf dem Bett - alles war vorbereitet. Nur meine Nervosität konnte ich nicht abstellen.
Meine Hände zupften unaufhörlich an meiner Hose herum, welche sich straff um meine Beine spannte. Kalter Schweiß lief meinen Rücken hinunter, während mir zeitgleich so unglaublich heiß wurde, dass ich schon fast glaubte, bald ersticken zu müssen.
Als sich dann die Tür mit einem leisen Klacken öffnete und sie sich dann ebenso leise verschloss, blieb mir zu allem Übel noch der Atem stehen. Während er aus Sicherheitsgründen doppelt abschloss, versuchte ich mich zu beruhigen.
Mit leichten Schritten trat er auf mich zu, setzte sich neben mich, was ich durch das Herabsenken der Matratze spürte, danach strich er mir sanft durch die Haare.
Ich wollte mich seiner Berührungen hingeben, konnte jedoch nicht.
Ich rührte mich keinen Zentimeter von der Stelle, saß still wie eine Salzsäule.Die nahezu unerträgliche Stille brachte ihn zum Seufzen, ehe er mir seine Hand entzog.
"Es tut mir leid", hörte ich ihn murmeln.
Fast hätte ich seine angenehme, tiefe Stimme überhört.
Mein Kopf drehte sich langsam in seine Richtung. Meine Lippen befeuchtend wartete ich auf weitere Aussagen seinerseits, die auch nicht lange auf sich warten ließen.
"Ich habe die Kontrolle verloren. Das ist natürlich keine Entschuldigung dafür, dass ich dir weh getan habe, aber es ist wenigstens etwas. Hoffe ich zumindest." Während er so vor lauter Ehrlichkeit sprach, flüsterte er letzteres nur beiläufig hinterher.
Es herrschte Stille. Eine unangenehme Stille.
Nach kurzem überlegen, öffnete ich schließlich meinen Mund und fing an, Fragen zu stellen.
Fragen die mir die ganze Nacht und der gesamte bisherige Tag auf der Zunge lagen und in meinem Kopf umher spukten.
"Wieso hast du das getan?"
Unsicher knetete ich meine Hände auf meinem Schoß.
Er strich eine verirrte Strähne aus meiner Stirn, überlegte sich wahrscheinlich eine passende Antwort.
"Ich war eifersüchtig. Ich habe dich mit einem anderen Jungen gesehen und...da hat sich ein Schalter in meinem Hirn umgelegt", meinte er schließlich. Die Wahrheit war aus seinen Worten rauszuhören, weshalb ich mir ein kleines, unsicheres Lächeln für ihn abrang.
"Wieso warst du eifersüchtig? Ich meine, du willst doch eigentlich nur meinen Körper, oder?" Meine Stimme war zaghaft. Ich wusste nicht, ob diese Frage angebracht gewesen war, ob ich einen Fehler begangen hatte.
Die Ungewissheit wurde mir mit einem Schlag genommen, als er wieder das Wort ergriff.
"Es ist so viel mehr als das, Bunny. Doch dir das heute zu sagen...das kann ich noch nicht. Ist da noch etwas anderes, was du mich fragen willst, oder war das alles?"
Behutsam strich er mir erneut über meinen Schopf, der aus braunen Haaren bestand, welche Wellenhaft mein Gesicht umrahmten.
"Wird soetwas wieder passieren?"
Wiederholt herrschte eine kurze Stille, diesmal jedoch nicht bedrückt, eher gespannt.
"Ehrlich gesagt.. weiß ich es nicht. Es kommt nicht mehr ganz so oft vor, dass ich die Kontrolle verliere, doch seit ich dich kenne-"
"Also kannst du nichts garantieren?", fragte ich beunruhigt. Das ich ihn dabei unterbrochen hatte, war mir tatsächlich völlig egal.
Schwer atmete er aus.
"Nein, ich kann nichts garantieren. Aber vielleicht könnten wir beide daran arbeiten, dass soetwas nicht mehr vorkommt", schlug er beschwichtigend vor.
Überlegend presste ich meine Lippen aufeinander. Könnte ich mich diesem Risiko wirklich aussetzen? Egal wie lange ich überlegte, ich wusste, dass ich ihn inzwischen brauche.
Ich hatte mich bereits an ihn gewöhnt, mich auf ihn fixiert und ihn unbeabsichtigt in mein Herz gelassen. Wie auch immer er es dahin geschafft hat, ich konnte ihn nicht gehen lassen.
Selbst schon die Vorstellung, keine Berührungen und seine aufrichtige Zuneigung nicht mehr fühlen zu können, tat weh.
"Wie können wir das verhindern?"
"Indem wir zusammenarbeiten, uns aufeinander abstimmen."
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⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️
Fanfic'Versteck' den Schlüssel unter der Fußmatte, setze dich auf dein Bett und lege dir eine Augenbinde um, wenn du wissen willst, wer ich bin. Bis bald, mein kleiner, hübscher Bunny.' _ "Ist es das, was wir haben? Eine Beziehung?", hörte ich ihn leise w...