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𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴 𝓟𝓸𝓿:

Es war bereits wieder Montag, als wir die Gänge entlang zu dem Mathematik Raum antraten.

Gestern, am Sonntag, hatten wir nichts gemacht außer in unseren Betten gelegen und mit unseren Familien telefoniert.

Während ich lediglich mit meinem Vater und Bruder telefonierte, hatte Jimin nur seine Mutter, die jedoch in einer klinischen Einrichtung steckte.

Sie hat gewisse Probleme, die sie nun versucht zu bekämpfen. Der Preis dafür war aber, dass Jimin hier im Internat unterkommen musste, da keiner aus seiner Familie Platz für ihn hatte. Sein Vater, den er nichtmal persönlich kannte, zahlte die Kosten des Internats, da dieser genug Geld besaß, Jimin jedoch nicht kennenlernen wollte.

Woong hatte mir erzählt, dass er ein Mädchen kennengelernt hatte und er sie mir gerne bald vorstellen wollte.

Ich war zwar enttäuscht, dass somit mein Ship für Woong und Jongin zunichte gemacht wurde, doch niemand wusste, was in der Zukunft noch passieren kann.
Ich blieb also optimistisch.

"Lauf mal etwas schneller, es klingelt gleich!"
Jimin hetzte mich förmlich durch die Gänge, da ich ihm zu langsam war.
Das könnte aber auch daran liegen, dass ich, weshalb auch immer, schlecht geschlafen habe und nun träge vor mich hin schlürfte.

Fast fielen mir die Augen zu, als ich gegen jemanden stieß.

Erschrocken traumelte ich ein bis zwei Schritte zurück und sah auf.

Vor mir stand Mina, das Mädchen, was von Hoseok benutzt wurde.

"Oh.. Entschuldigung.."
Leise murmelte ich die Worte vor mich hin und es war offensichtlich, dass mir der ungewollte Zusammenstoß peinlich war.

Mina jedoch lächelte beruhigend und wank mit einem 'Halb so schlimm' einfach ab.

Kichernd zog mich mein blonder Zimmerpartner am Arm mit sich.

"Du musst schon die Augen aufmachen, wenn du läufst."

***

Nachdem wir endlich Mathe überstanden hatten, was für mich kein allzu schwieriges Fach war, liefen wir zu den Spinden.

Jin und Wooyoungs Spinde lagen weiter vorne als unsere, weshalb wir uns zuerst zu ihnen gesellten.

"Na, wie war Mathe?" Grinsend musterte uns Jin voller Schadenfreude und kassierte deshalb von Jimin einen tötenden Blick.

"Ich check den Stoff einfach nicht!", fing der Kleinste auch schon an, sich zu beschweren.

"Wenn du willst, kann ich dir helfen", bot ich ihm mit einem leichten Lächeln an.

"Wirklich? Liebend gerne!"

Jin schlug seinen Spind zu, als er die nötigen Bücher hatte und sie mit seinen Armen umklammerte.

Langsam liefen wir weiter zu Jimin und meinen Spind, der am Ende dieses Ganges stand.

"Hast du nochmal etwas von Namjoon bekommen?", fragte der Blonde interessiert Jin.

"Nein, aber er wollte mich ansprechen, als wir zu dem ersten Fach gelaufen sind, wurde jedoch von Hoseok abgehalten. Der Typ denkt auch wirklich nur daran, Leute zu vögeln."
Leicht schüttelte Jin mit dem Kopf, als er über Hoseok sprach.

Ich wüsste zu gern, was Namjoon Jin sagen wollte.

An den Schließfächern angekommen gaben wir schnell den Zahlencode ein und öffneten sie.

Dabei fiel bei mir ein Brief heraus.

Verwirrt ging ich in die Hocke, um ihn aufzuheben.

Auch die Jungs sahen fragend auf den weißen Umschlag, der keinen Absender hatte.
Lediglich 'Für Jungkook' stand auf dem Brief geschrieben.

Vorsichtig öffnete ich ihn und nahm dann das gefaltete Blatt heraus.

'Du bist wunderschön, kleiner Bunny. Am liebsten würde ich dich Mein nennen...'

Auch, als ich mir die Nachricht drei Mal durchgelesen hatte, konnte ich es nicht glauben.

Jemand schien sich für mich zu interessieren und ich hatte absolute keine Ahnung, wer es sein könnte.

Immer wärmer wurde mir bei dem Gedanken an einen Verehrer.

"Was steht dort? Lass mich lesen!" Neugierig, so wie Jimin war, riss er mir förmlich den Brief aus der Hand und las ihn einmal laut vor.

"Naaw, mein Baby hat einen Verehrer!"
Jin zerquetschte mir fast schon die Wangen, als er seine Hände an diese legte und zu drücken begann.

"Und wenn es eine Verehrerin ist?" Wooyoung stellte diese Frage ruhig und sah Jin provozierend an.

"Jungkook ist schwul und deshalb wird es auch ein Junge sein, und kein Mädchen!" Wiedersprach dieser auch sogleich und legte einen empörten Unterton bei.

"Bleib bitte realistisch. Es gibt, abgesehen von uns, nicht so viele Schwule hier auf der Schule und die wissen alle auch gar nicht, das Jungkookie schwul ist. Es kann auch ein Mädchen sein!"

"Erstens, ich bin nicht Schwul, sondern Pansexuell und zweitens, habe ich immer recht und selbst wenn ich mal nicht recht haben sollte, tritt automatisch der vorherige Punkt in Kraft. Wenn ich sage, es ist ein männliches Objekt, dann ist das auch so!"

Herausfordernd, ob Wooyoung es nochmal wagen würde zu widersprechen, sah Jin ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Der Lilahaarige seufzte nur ergeben und wandte sich dann wieder an den Brief, den Jimin noch immer in der Hand hielt.

"Steht da drauf, wer ihn geschrieben hat?", fragte er sogleich den Blonden und gleichzeitig Kleinsten unter uns.

"Nein, nur die beiden Sätze, sonst nichts." Resigniert seufzten die beiden Jungs, als sie realisierten, dass es keinen Anhaltspunkt gab.

"Vielleicht bekommen wir ja bei einem nächsten Brief einen Namen oder einen Hinweis. Wir können aber auch die Augen offen halten, ob sich jemand merkwürdig verhält beziehungsweise ob jemand besonders nahe an euren Spinden steht", schlug Jin vor und klang dabei sogar ziemlich enthusiastisch.

Nickend, da mir nichts anderes einfiel, stimmte ich dieser Idee zu.

Immerhin besser als nichts.

"Wir haben jetzt Sport, Kookie, gehen wir jetzt zur Sporthalle?"

Kurz musterte ich meinen Freund verwirrt, bis ich verstand.

Schnell nickte ich, verstaute den Brief sicher in meinem Rucksack und nahm mir meine Sporttasche aus dem Schließfach.

Der Blonde tat es mir gleich und zusammen schlugen wir die Spinde zu, sodass einige sogar zu uns sahen wegen dem lauten Knallen.

Peinlich berührt drückte ich den Beutel an meine Brust und sah Jimin abwartend an.

"Na dann, wir können uns ja in der Mittagspause wieder in der Cafeteria treffen", meinte Wooyoung, bevor er und Jin sich kurz darauf für die nächsten Stunden verabschiedeten und verschwanden.

Auch Jimin und ich setzten uns langsam in Bewegung und diesmal schaffte ich es es sogar, niemanden anzurempeln, da ich durch den Brief nun hell wach war.

"Ich denke, es ist Herr Kim."
Breit grinsend musterte mich Jimin von der Seite, während ich nur verwirrt drein schaute und den Kopf schüttelte.

"Wieso sollte er mir soetwas schreiben, er ist mein Lehrer", murmelte ich leise vor mich hin.

"Dein heißer Lehrer, auf den du stehst und der auch, meiner Meinung nach, ein fettes Auge auf dich geworfen hat!"

Wieso sollte er für mich seinen Job riskieren?

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