𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴 𝓟𝓸𝓿:
Der Tag, den ich mit meinem Bruder verbrachte, war unglaublich schön.
Wir waren Eis essen, im Park spazieren und später auch bei Starbucks, selbst wenn ich diesen Laden ziemlich überteuert finde.
Dazu noch sind wir mit seinem Auto die Gegend erkunden gewesen, wobei wir uns erzählt haben, was in den letzten Wochen bei dem jeweils anderen passiert ist.
Ich erzählte von dem Unbekannten, der mir die Briefe schrieb und er berichtete mir von seiner festen Freundin.
Sie hieß Nayeon und war seiner Erzählungen nach zu urteilen eine sehr nette und liebenswerte Person.
Ich hoffte sehr, dass ich mich gut mit ihr verstehen würde. Immerhin liebte Woong sie und er solle sich im schlimmsten Fall nicht zwischen uns entscheiden sollen.
Lächelnd sah ich zu meinem Bruder, der gerade den Wagen durch die Stadt fuhr.
Wir waren auf dem Weg ins Internat, da es langsam spät wurde.
Nachdenklich sah ich aus dem Fenster, sah die Häuser an uns vorbei ziehen.
Woong meinte, ich solle auf mich aufpassen, da der Unbekannte ihn nicht ganz geheuer schien.
Zwar fand er die süßen Sprüche und die Tatsache, das mir jemand solche Briefe schrieb, niedlich, doch er verspürte trotzdem noch eine gewisse Skepsis.Dies konnte jedoch auch davon kommen, dass ich damals ziemlich verletzt wurde und er sich quasi dauerhaft sorgen machte, es könnte wieder passieren.
"Wir sind da, Kookie", holte mich Woongs Stimme aus meinen Gedanken.
Verwirrt betrachtete ich das Grundstück, auf welchem wir plötzlich standen.
Gähnend richtete ich mich aus meiner bequemen Position auf und griff direkt nach der Türklinke.
Diese drückte ich hinunter, um aus dem Auto zu gelangen.
Woong schnappte sich noch seinen Rucksack von der Rückbank und stieg dann ebenfalls aus seinen Wagen.
Das Abendbrot hatten wir knapp verpasst, doch Jimin hatte für uns extra zwei Brötchen mit auf's Zimmer geschmuggelt, die wir stattdessen Essen konnten.
"Ich bin so müde", murmelte ich während des Gehens vor mich hin, was meinen Bruder wiederum zum Lachen brachte.
"Du musst dich einfach mal wieder mehr bewegen, da wurde dir so ein Tag auch nichts machen."
Amüsiert blickte der Ältere mich von der Seite aus an."Ich habe einfach nur zu wenig geschlafen, das ist alles!", wollte ich mich trotzig herausreden.
"Stimmt, der Nichtschwimmer schiebt es auch auf die Badehose", meinte er noch, bevor wir ins Gebäude traten.
***
Es war nun Samstag und ich war gerade dabei, meinen Bruder zu verabschieden.
Es hat mich sehr glücklich gemacht, wieder mit ihm Zeit zu verbringen. Dabei hatten wir uns tatsächlich zum Schlafen zu zweit in mein Bett gequetscht, wie damals, als ich wegen Alpträumen oder dem lauten Gewitter Angst hatte, alleine zu sein.
"Komm bald wieder vorbei und grüß' Jongin von mir, ja?"
Mit großen Hundeaugen sah ich ihn an.
Lächelnd nickte er und strich mir durch meine braunen Haare, danach zog er mich in eine innige Umarmung.Freudig erwiderte ich diese, doch wir mussten uns dann leider trennen.
Denn er musste noch zurückfahren und ein Geschenk für seine Freundin kaufen, die morgen Geburtstag haben würde.
Woong drückte mir noch einen letzten Kuss auf die Stirn, bevor er seine Tasche nahm und den Gang entlang lief.
Schweren Herzens ließ ich ihn gehen, vermisste ihn jetzt schon.Ich war es nicht gewohnt, so wenig Zeit mit meinem Bruder zu verbringen, da er und sein bester Freund, Jongin, damals meine einzigen Bezugspersonen waren und sie mir dazu noch ziemlich lieb sind.
Seufztend schloss ich die Tür, als Woong nicht mehr zu sehen war, und lief auf mein Bett zu.
Schmollend sah ich mir die Bilder an, die ich gestern mit meinem Bruder geschossen hatte. Wir wollten sie eigentlich schon hochgeladen haben, wozu ich mich entschloss, es jetzt zu tun.
Nachdem ich die Bilder auf Twitter sowie Instagram hochgestellt hatte, steckte ich mein Handy an der Ladestation an.
"Ich gehe mal schnell zu Jin, er wollte mir noch meinen Kugelschreiber zurückgeben, den ich ihm heute Morgen geliehen hatte", informierte mich plötzlich Jimin, der bis eben auf seinem Bett gesessen und ebenfalls am Handy gespielt hatte.
Nun stand er mitten im Zimmer und sah mich an, wobei ich nur nicken konnte.
Es dauerte keine Minuten, da war er aus dem Zimmer verschwunden und hatte mich somit alleine gelassen.
Was könnte ich tun?
Schlafen? Oder vielleicht zeichnen oder-
Ich wurde durch ein Klopfen an meiner Zimmertür in meinen Überlegungen unterbrochen.
Verwirrt drein schauend stand ich auf und lief auf die Tür zu.
Ich hatte heute niemanden hier her bestellt, wer also könnte es sein?Als ich die Tür öffnete, fand ich keine Person vor, sondern nur einen Brief, der auf unserer Fußmatte lag.
Irritiert sah ich mich um, doch es war niemand zu sehen, der den weißen Umschlag dort hingelegt haben könnte.
Schnell bückte ich mich, um ihn aufzuheben und die Tür, nach einem letzten prüfenden Blick, zu schließen.
Mit dem Brief in der Hand ging ich zurück zu mein Bett, auf welches ich mich direkt niederließ.
~Für Jungkook~
Stand auf dem Umschlag geschrieben.Meine Stirn stand in Kraus, als ich den Brief öffnete, um zu lesen was darin stand. Dabei zog ich ein rotfarbenes Stück Stoff aus dem Kuvert, welches der Unbekannte offensichtlich dazugelegt hatte. Noch wusste ich nicht, wofür ich dies nutzen sollte, doch es wurde mir schnell klar, als ich las.
'Lieber Bunny,
Ich hinterlege dir nun seit knapp einer Woche Briefe, in denen ich dir meine Gedanken mitteile.
Es fällt mir schwer, dich nicht urplötzlich zu umarmen, wenn deine Wangen ein rötlicher Ton belegt, da dich meine Worte in Verlegenheit bringen.
So gern würd' ich dich näher kennenlernen, dich berühren, dich zum Lachen bringen, gemeinsam mit dir Essen gehen.
Darum will ich dich bitten, am Montag um 16:00 Uhr alleine in deinem Zimmer auf mich zu warten.
Versteck' den Schlüssel unter die Fußmatte, setz' dich auf dein Bett und lege dir die Augenbinde um, wenn du wissen willst, wer ich bin.
Bis bald, mein kleiner, hübscher Bunny.'Ich las mir das Geschriebene zwei bis drei Mal durch, ehe ich verstand.
Der Unbekannte wollte mich treffen.
Schon in zwei Tagen würde ich hoffentlich wissen, wer mir seit einer Woche täglich die Briefe hinterließ.
Doch dazu müsse ich ihm den Schlüssel bereitstellen und mir eine Augenbinde umbinden.
Wozu das Ganze?
Konnte er es sich mir nicht einfach zeigen?
War ihm die ganze Situation vielleicht sogar peinlich, dass er nicht gleich wollte, dass ich ihn erkenne?
All meine Fragen würden nur beantwortet werden, wenn ich seiner Forderung folge leistete.
Doch wollte ich dies überhaupt?
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⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️
Fanfiction'Versteck' den Schlüssel unter der Fußmatte, setze dich auf dein Bett und lege dir eine Augenbinde um, wenn du wissen willst, wer ich bin. Bis bald, mein kleiner, hübscher Bunny.' _ "Ist es das, was wir haben? Eine Beziehung?", hörte ich ihn leise w...