➍➑

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𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴 𝓟𝓸𝓿:

Gespannt wartete ich auf Vs Rückmeldung.
Das Video wurde vor etwa zehn Minuten als gelesen markiert und ich war mit sicher, dass er es sich auch schon angesehen hatte.

Dennoch bekam ich auch nach weiteren Minuten keine Reaktion darauf und saß deshalb angespannt auf meinem Bett.

Was, wenn er es doch veröffentlicht oder mich damit erpresst?
Wenn ich zum Gespött des ganzen Internats werden würde, weil ich zu naiv gewesen war?

Blanke zweifel machten sich in mir breit und ließen mich kurz die Augen zusammen kneifen, als sich ein Szenario in meinem Kopf abspielte, in dem ich für dieses Video von anderen Schülern fertig gemacht wurde.

Wieso hatte ich mich nur darauf eingelassen?

Wieso tanzte ich überhaupt nach seiner Pfeife?

Das Vibrieren meines Handys machte auf sich aufmerksam, weshalb ich es nach einigen Versuchen, die ich wegen meiner nervös zitternden Händen brauchte, entsperrte und mir die Nachricht durchlas.

Lange dauerte das Lesen der Nachricht nicht, denn V hatte mir nur ein einfaches 'danke' geschrieben.

Danke?

War das alles, was er mir dazu schrieb?

Hätte er mir nicht eine genauere Auskunft geben können?
Zum Beispiel eine Information, was er mit dem Video bezwecken wollte?

Mir die Haare raufend warf ich mein Handy auf die Matratze, auf der ich saß, und legte mich rücklings auf mein Bett.

Wieso war nur alles so kompliziert?

Seufztend fiel mein Blick auf Jimin, der bereits Seelenruhig schlief.

Morgen wäre Samstag und ich weiß noch nicht, mit was ich meine Zeit totschlagen würde.

Jimin wollte über das Wochenende seine Mutter besuchen gehen, wofür er in die Klinik müsste, in der sie momentan untergebracht war.
Wooyoung wollte sich mit San treffen und Jin musste noch für eine Arbeit lernen, weshalb ich ihn auch nicht dabei stören wollte.

Ein erneuter Nachrichtenton ließ meinen Blick zu dem Smartphone gleiten und ich griff danach.

Ich hatte Hoffnung, dass sich V bezüglich dem Video nochmal meldete, doch dem war nicht so.

Stattdessen bekam ich eine Nachricht von einer Unbekannten Nummer, weshalb ich verwirrt die Augenbrauen zusammenzog.

Hey Jungkook, hier ist Jackson. Ich wollte fragen, ob wir uns mal treffen könnten?

Angestrengt dachte ich nach, wer das sein könnte, so viele Kontakte hatte ich ja eigentlich gar nicht.

Bis es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Der Taxifahrer, der mich zum Internat gefahren hatte!

Als er mich zum Internat fuhr, speicherte ich meine Nummer in sein Handy ein.

Klar können wir uns treffen! Wann hast du denn Zeit?

Fragte ich schnell.

Ich hoffte, dass er morgen Zeit hatte und wir gemeinsam den Tag verbringen konnten.

Ich habe jetzt eine ganze Woche frei, um Überstunden wegzubekommen.

Freude machte sich nach dieser Nachricht in mir breit, was sich an einem breiten Grinsen auf meinen Lippen bemerkbar machte.

Können wir uns morgen schon treffen? Es gibt hier in der Nähe ein kleines Café, in das wirgehen können.

Liebend gerne!

***

Am nächsten Tag machte ich mich etwa halb eins auf den Weg zum Café.

Jackson und ich schrieben am Abend noch eine kleine Weile und machten unser Treffen sicher.

Ich war so froh, dass es geklappt hatte und ich nicht allein im Internatzimmer versauern musste, kläglich vor Langeweile krepiere.

Vor dem Café angekommen atmete ich nochmals tief durch, bevor ich die Tür öffnete und eintrat.

Sofort kam mir der liebliche Geruch entgegen und ich konnte nicht anders, als diesen genüsslich zu inhalieren.

Danach ließ ich meinen Blick durchs Café schweifen, fand Jackson relativ schnell an einem der Tische.

Auch er sah mich an und wank mich lächelnd zu sich.

Zur Begrüßung nahmen wir uns kurz in den Arm, ehe wir uns gegenüber saßen und durch die Karten stöberten.

"Was nimmst du?", hörte ich seine Stimme fragen und sah deshalb zu ihm auf.

"Ich glaube, ich nehme ein Stück Schoko-Sahnetorte und einen heißen Kakao, und du?", fragte ich ihn lächelnd.

"Ich nehme eine Eierschecke und einen Kaffee. Soll ich die Bestellung aufgeben?"

Nickend sah ich zu ihm, wonach er aufstand und zur Theke ging.

Als er zurückkam, hatte er bereits die zwei Stück Kuchen in je einer Hand und stellte sie vor uns ab.

"Also... erzähl mal etwas über dich, Jungkook."

Überrascht sah ich auf, während er mich nur interessiert musterte.

"Was soll ich denn erzählen?", erwiderte ich fragend, was ihn kurz ein Schmunzeln einbrachte.

"Weiß nicht, Familie, Schule, Arbeitswunsch meinetwegen auch Lieblingsessen."

"Naja, ich habe einen wundervollen Bruder und Eltern, in der Schule bin ich gut, in Ausnahme von ein paar Fächern und bei Arbeit bin ich mir noch nicht sicher. Beim Essen mag ich es meist einfach, Nudeln zum Beispiel", antwortete ich auf seine Fragen. Während ich erzählte hörte mir Jackson aufmerksam zu und ließ mich nicht aus den Augen.

"Hast du einen Lieblingsfilm?" "Ich liebe Iron Man über alles! Er ist einfach so cool und die Filme sind klasse!", rief ich begeistert, ignorierte gekonnt die Blicke der anderen Gäste, die sich aufgrund meiner Lautstärke zu uns umgedreht hatten.

Ich hatte die Iron Man Filme immer mit Woong und Jongin geschaut, ich konnte quasi schon mitspielen, meinten die beiden und zogen mich diesbezüglich immer auf.

"Jetzt du!", forderte ich den Braunhaarigen auf.

"Nagut. Ich habe keine Geschwister, dafür aber liebevolle Eltern. Mein Schulabschluss ist nicht gerade der Beste, weshalb ich nun Taxifahrer bin und nicht studiert habe, wie die meisten. Trotzdem liebe ich diesen Job, man lernt immer neue Leute kennen und sieht viel von den Städten. Lieblingsessen habe ich keins und ich mag Disney-Filme."
Letzteres gestand er mir etwas Kleinlaut, doch ich lächelte nur breit.

Disney-Filme standen bei mir an zweiter Stelle, direkt nach Marvel.

Disney war einfach super und ganz ehrlich, irgendwo musste man auch noch Kind bleiben.

Genau das sagte ich ihm auch, weshalb er ebenfalls lächelte und wir weiter unseren Kuchen aßen.
In der Zwischenzeit kamen auch unsere Getränke, die wir gemütlich schlürften.

Nach dem Besuch in dem Café liefen wir noch in die Stadt und vertrieben uns gemeinsam die Zeit, während wir uns näher kennenlernten.

Dabei hatte ich nicht bemerkt, wie uns jemand mit wütendem Blick hinterher starrte, als wir das Café verließen.

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