➌➑

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𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴 𝓟𝓸𝓿:

Minuten lang lagen wir in dieser Position und regenerierten unsere schwerfälligen Atmungen.

Tatsächlich hatte ich noch immer sein Sperma im Mund. Ich konnte mich nicht dazu überwinden, es zu schlucken und es einfach auszuspucken wäre in dieser Situation ziemlich peinlich.

"Alles okay, Bunny?", hörte ich seine Stimme nach meinem Wohlbefinden fragen.

Das er sich für mich interessierte und fragte, ob alles okay sei, da er wusste, dass ich es zum ersten Mal tat, erwärmte ein klein wenig mein Herz.
Seine Zuneigung zu spüren war ein sehr schönes Gefühl, etwas, von dem ich mir sicher war, dass ich schnell davon abhängig werden würde.

Da ich wegen des Spermas nicht sprechen konnte, gab ich einen zustimmenden Laut von mir, mit dem er sich hoffentlich zufrieden geben würde.

"Sag mal, kann es sein, dass du nicht geschluckt hast?", fragte er, wobei sein amüsierter Ton nicht zu überhören war.

Peinlich berührt rieb ich mir über den Oberarm und zog meinen Kopf leicht ein.

Er drehte sich um und öffnete anscheinend meine Nachttischschublade, in der sich eine Packung Taschentücher befand.

Wahrscheinlich hatte er diese auch gesucht, da ich kurze Zeit später ein weiches Stofftuch an meinem Mund spürte.

"Na los, spuck' es schon aus."

Ich hatte das Gefühl, dass er beim Sprechen extrem aufpassen musste, nicht zu lachen.

Ich nahm es ihm keinesfalls übel, da ich an seiner Stelle auch lachen würde, doch die Sache war mir unangenehm.

Nachdem ich die milchige Substanz aus meinem Mund bekommen hatte, fühlte ich mich etwas erleichterter.

Es war echt nicht mein Geschmack gewesen und ich war mir sicher, dass ich mich nie daran gewöhnen würde.

"Das üben wir aber nochmal!"
Ihm entwich nun trotz aller Bemühungen ein Lachen und es klang so süß, dass ich beinahe mitgerissen wurde und nun ebenfalls vor mich hin lächelte.

"Das war echt schön, Bunny", sprach er nach einer kleinen Weile und zustimmend nickte ich, wenn auch etwas nachdenklich.

Seine Stimme kam mir so bekannt vor, doch ich konnte sie nicht zuordnen.
Man konnte es gut mit einer Situation vergleichen, die jedem schon einmal passiert war.

Man hörte ein Lied, welches man kennt, doch der Titel will einem einfach nicht einfallen. Es lag einem auf der Zunge, doch man kam einfach nicht drauf.

Genauso war es nun auch bei mir, nur eben nicht mit einem Lied, sondern mit seiner Stimme.

"Wie soll ich dich nennen?", wollte ich schließlich wissen. Vielleicht bekomme ich jetzt eine Antwort, die mich weiter bringen könnte.

"Nenn mich einfach so, wie ich auf den Briefen unterschreibe: V", antwortete er bereitwillig.

Nickend fing ich an, mit meinen dünnen Fingern zu spielen.

"Wieso darf ich dich nicht sehen?"

Geraderaus stellte ich die Frage, die mir die ganze Zeit in Gedanken hing.

Ich hörte, wie er angestrengt seufzte.

"Ich möchte einfach nicht, dass du weißt, wer ich bin. Glaub mir, es ist besser so", gab er schließlich nach einigen Momenten zu. Damit muss ich mich wohl vorerst zufrieden geben und wenn ich ihn dafür weiterhin erleben darf, mit ihm diese Erfahrungen machen kann, dann soll es mir recht sein.
Ich kann zwar nicht erklären, warum ich so denke, warum ich ihm so vertraue, obwohl ich ihn nicht kenne, doch es war so.

"Okay...wirst du mir irgendwann mal zeigen, wer du bist?"

"Bestimmt, mein kleiner Bunny",
sagte er zuversichtlich, drückte mich nochmals näher an mich, bevor er mir einen Kuss auf die Stirn drückte, genauso wie beim letzten Mal.

Danach befreite er sich aus meinem Griff und deckte mich zu.

Ich merkte, wie er vom Bett aufstand und hörte danach seine Kleidung rascheln.

Als es dann still war, wollte ich schon die Augenbinde abziehen, wurde jedoch an meinem Handgelenk festgehalten.

"Ich schreibe dir, wann wir uns das nächste Mal treffen. Bis zum nächsten Mal, Bunny", verabschiedete er sich. Danach waren Schritte zu hören und die Tür, die aufgemacht wurde und dann zufiel.

Da ich nun endlich die Augenbinde abnehmen konnte, zog ich die mir von den Augen und legte sie auf meinen Schoß, welcher von der Decke bedeckt wurde.

Neben mir erblickte ich das Taschentuch, welches mit Sperma versehen war.

Seufztend stand ich auf, öffnete die Fenster und schnappte mir Kleidung.

Mit dieser und dem Taschentuch in der Hand lief ich ins Bad.
Das schmutzige Taschentuch entsorgte ich in der Toilette und die Kleidung legte ich zu meinem Handtuch. Diese lagen bereits im trockenen Waschbecken, welches direkt neben der Dusche stand, damit ich problemlos nach dem Tuch greifen kann, wenn ich fertig bin.

Nachdem ich mich abgeduscht hatte, föhnte ich mir die Haare trocken und bereitete die Waschmaschine vor.

Im Zimmer schloss ich die Fenster, da heute ein kräftiger Wind zog und es sonst zu kalt wurde. Danach zog ich mein Bett ab.

Ich würde einen Teufel tun und in der verschwitzten Bettwäsche schlafen, das wäre mir echt zu eklig.

Nachdem das Bett frisch bezogen und die dreckige Wäsche in der Waschmaschine war, schmiss ich mich auf das Bett.

Die Augenbinde hatte ich wieder in mein Nachttisch verräumt und griff nun nach meinem Handy.

Mein Bruder hatte mir geschrieben.

Lächelnd klickte ich auf seine Nachricht und laß sie mir durch.

Hey, wie geht's dir? Kannst du auf Instagram das Selfie von uns beiden hochladen, das wir letztens geschossen haben?

Schnell schrieb ich ihm, dass es mir gut ginge und ich das morgen mache, da Jimin wieder ins Zimmer kam.

Breit grinsend trat er zu mir und sah mich abwartend an.

Fragend hob ich eine meiner Augenbrauen und legte dabei mein Handy zur Seite.

"Und, wie war's?", fragte er neugierig.

Die aufkommende Hitze unterdrückend lächelte ich den Blonden an, versuchte dabei krampfhaft, nicht rot zu werden.

"Es war gut. Wir haben Mathe geübt", gab ich kurzgebunden von mir, hoffte inständig, dass er mir diese billige Ausrede abkaufte.

Doch Jimin belächelte die Sache nur schelmisch und setzte sich dann auf sein eigenes Bett.

"Gehen wir dann gleich runter?", hörte ich ihn nach einiger Zeit fragen und sah deshalb verwirrt auf.

"Es ist gleich achtzehn Uhr, Essenszeit! Anscheinend habt ihr beim Lernen echt die Zeit aus den Augen verloren", grinste er verstohlen.

Als ich auf die Uhr schaute bemerkte ich, dass er Recht behielt.

Es war kurz vor achtzehn Uhr und wir sollten langsam los, bevor wir Probleme bekamen.

Während wir wenig später den Gang hinunter liefen fragte ich mich, wann V das nächste Mal nach einem Treffen verlangen würde und was er dann wohl mit mir vorhatte.

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⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt