𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴 𝓟𝓸𝓿:
"Können wir kurz reden?", wandte ich mich an meinen besten Freund, welcher bis soeben noch an seinem Handy war und wie verrückt gegrinst hatte.
Verwirrt nickend stand er auf, sodass wir uns etwas Abseits stellten.
Gerade waren wir mit unseren beiden Klassen und einer weiteren an einem gemeinsamen Projekt, bei dem Tanz und Kunst miteinander vereint wurden.
Es sollte ein Bühnenprogramm entstehen und wir Schüler sollten uns ohne die Hilfe der Lehrenden etwas ausdenken und umsetzen.
Glücklicherweise kamen wir alle gut miteinander aus, sodass wir relativ schnell auf einem gemeinsamen Nenner kamen und nun die grundlegende Idee vor Augen hatten.
Da unsere Mitschüler auch einige Minuten ohne uns zurecht kommen würden, zogen wir uns kurz zurück, denn ich hatte etwas auf dem Herzen, wobei ich mir vorerst den Rat meines besten Freundes anhören musste.
"Was ist los?", wollte dieser auch sogleich wissen.
An der Mauer des Gebäudes angelehnt stand ich da und versuchte, die richtigen Worte zu finden.
"Ich glaube, dass die Zeit langsam reif ist, mit meinen Eltern zu reden", sagte ich.
"Und worüber?"
"Über Tae und meine Sexualität. Sie wissen noch nichts davon und ich bin mir eigentlich sogar sicher, dass sie es nicht gut aufnehmen werden. Denkst du, der Zeitpunkt ist korrekt?"
Ich wusste nicht recht, wie und wann ich es ihnen sagen würde, doch ich hatte mich in ihrer Gegenwart lange genug verstellt und nun hatte ich auch einen festen Freund.
"Oh... Naja, den perfekten Zeitpunkt gibt es eh nie, vor allem, wenn sie homophob sind. Aber du musst es ihnen trotzdem sagen, denn irgendwann wird es auch zu spät sein", äußerte er seine Gedanken.
Da ich der gleichen Meinung war, nickte ich zustimmend.
"Aber was ist, wenn es für Taehyung noch zu früh ist?"
"Schau, ihr seid seit fünf Monaten zusammen und seine Familie hast du auch schon kennengelernt, da ist es nicht zu viel verlangt, dass ihr die Sammlung vervollständigt."
Nachdenklich zog ich eine Schnute und seufzte.
"Stell' ihm doch erstmal deinen Bruder vor. Ich bin mir sicher, dass die beiden sich auch langsam richtig kennenlernen wollen und dann hättest du wenigstens deinen Bruder auch hinter dir, wenn du dich bei deinen Eltern outest. Jongin ist bestimmt auch gerne dabei", meinte er.
"Und Taehyung hätte auch etwas Sicherheit, wenn sich meine Brüder hinter uns stellen, falls es eskaliert", murmelte ich zusätzlich.
"Genau. Rede doch einfach mit Taehyung, was er darüber denkt. Ich bin mir aber sicher, dass er auch der Meinung ist und dich unterstützen wird, Keks", sprach er mir Mut zu.
Lächelnd nickte ich und warf mich schwungvoll in seine Arme, die mich herzlich empfingen.
"Mit wem hast du denn vorhin eigentlich geschrieben, huh?", fragte ich ihn, wobei ich mir einen neckenden Unterton nicht verkneifen konnte.
Eine dezente Röte schoss meinem besten Freund in die Wangen, während er sich ein Stück von mir löste und sich durch die dunklen Haare fuhr, in welchen sich hellgraue Highlights befanden.
"Mit Jonggyu", gab er zu, bestätigte meine Vermutung.
Grinsend stieß ich meinem besten Freund in die Seite, die er sich gleich hielt.
"Also doch schockverliebt?", neckte ich ihn.
Wir hatten ihn seit dem Treffen im Café unaufhörlich damit aufgezogen, dass ihm die beiden jüngeren Kim-Geschwister sofort, als sie ihn gesehen haben, verfallen waren und mit der Zeit immer mehr einen Narren aneinander fressen.
Tatsächlich hätte ich kaum gedacht, dass er sich auf den Bruder meines Freundes einlassen würde, doch anscheinend wurde ich erneut eines Besseren belehrt.
"Seit wann schreibt ihr denn?"
Pure Neugier war aus meiner Frage rauszuhören und wir wussten beide, dass es mir keiner verübeln konnte, da ich mir als sein bester Freund das Recht dazu nahm, selbst wenn gerade ich eigentlich ganz leise sein sollte, was das anging.
"Er hat mich vor zwei Wochen auf Instagram angeschrieben. Anscheinend ist er durch dich auf meinen Account gestoßen und seit dem schreiben wir.
Am Anfang wollte ich ihn blockieren, aber irgendwie hat er es geschafft, dass ich ihm eine Chance gab", erzählte er."Seit zwei Wochen schon?", fragte ich ungläubig.
"Ich wollte es dir ja erzählen, aber irgendwie habe ich es immer verpasst und ich wollte um ehrlich zu sein auch nicht damit aufgezogen werden, wenn du verstehst."
Sofort fühlte ich mich schlecht, denn das ständige Necken musste ihm anscheinend sehr zugesetzt haben, 'dass er sich über soetwas Gedanken machte.
"Du kannst immer mit mir reden. Meinetwegen kannst du auch komplett fern von jeglichem Kontext heraus anfangen zu reden und es tut mir leid, dass wir dich so sehr damit aufgezogen haben. Ich lasse es in Zukunft, versprochen", machte ich ein Versprechen und entschuldigte mich gleichzeitig für mein Handeln.
Er jedoch wank nur halbherzig ab und lächelte mich breit an, sodass seine Zähne entblößt wurden.
"Alles gut, wirklich. Könnte es nur erstmal unter uns bleiben? Ich weiß noch nicht, was das zwischen uns werden soll, aber wenn nichts funktioniert, dann möchte ich mich nicht erklären müssen. Das ganze Gefrage, wie es zwischen uns läuft, kann ich mir außerdem auch sparen", bat er mich.
"Aber nur, wenn du mich immer auf dem Laufenden hälst!", forderte ich.
Grinsend nickte er und hielt mir seinen kleinen Finger hin, in den ich mich ohne zu zögern einhakte, somit einen Kleinen-Finger-Schwur einging.
"Soll ich aber vielleicht mal durch die Blume herausfinden, wie er zu dir steht und was er von dir denkt?", bot ich ihm meine Hilfe an, denn seitdem er mich seiner Familie vorgestellt hatte, war ich tatsächlich ein Teil davon, weshalb es für mich ein leichtes wäre, dies herauszufinden.
Erst vor vier Tagen hatte ich mein Versprechen, mit zu ihnen nach Hause zu gehen und mir Eunjins Pinguinposter und die anderen Dinge dazu anzugucken, eingelöst und ich war mir sicher, dass ein weiterer Besuch nicht schaden würde.
"Das brauchst du wirklich nicht, Kookie. Ich weiß das zu schätzen, aber er sagt mir schon selbst andauernd, was er von mir will", wank er ab.
Überrascht sah ich auf und klimperte ihn neugierig an, weshalb er sich verlegen den Nacken rieb.
"Er versucht mich fast jeden Tag zu überreden, mit ihm auf ein Date zu gehen", gab er schließlich zu und sorgte für Verwunderung meinerseits.
Dass Jonggyu nichts anbrennen ließ, wenn es ihm wichtig war, wusste ich, und auch, dass er ein sehr ehrlicher Mensch war was seine Gefühle betraf, doch dass er Jimin so offen sagte, was er von ihm wollte oder sich erhoffte, dass überraschte mich ungemein.
"Und was denkst du darüber?"
"Ich glaube, ich sollte es versuchen. Probieren kann ja nicht schaden und eigentlich gefällt er mir ja auch ziemlich gut. Was natürlich noch nichts bedeuten muss!"
Dennoch war ich froh, dass es Hoffnung gab, Jimin bald nicht mehr alleine zu sehen, denn eigentlich wünschte er sich nichts weiter als Liebe und Zuneigung.
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⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️
Fiksi Penggemar'Versteck' den Schlüssel unter der Fußmatte, setze dich auf dein Bett und lege dir eine Augenbinde um, wenn du wissen willst, wer ich bin. Bis bald, mein kleiner, hübscher Bunny.' _ "Ist es das, was wir haben? Eine Beziehung?", hörte ich ihn leise w...