𝓢𝓪𝓷 𝓟𝓸𝓿:
Gespannt warte ich darauf, dass die vier Jungen vor mir zu reden begannen, doch es herrschte noch immer erdrückende Stille.
Mein Freund hatte mich mal wieder zu sich bestellt, um mit mir zu reden, doch um ehrlich zu sein hatte ich noch Einiges zu tun.
Ich musste mich auf die Prüfungen vorbereiten, in der ich mit als Co-Lehrer in der Prüfungskommission sitzen würde, doch ich wurde kläglich aufgehalten und mir wurde nicht gesagt, warum.
Langsam wurde es mir zu blöd, weshalb ich mich dazu entschied, endlich nach Antworten zu verlangen.
"Warum bin ich nun hier? Was soll das Ganze?"
Kurz sahen sie sich an.
Seufzend richtete Wooyoung seinen Blick auf mich.
"Wir müssen nochmal mit dir über ,,V" reden", meinte er schließlich.
Genervt verdrehte ich die Augen und versuchte, ruhig zu bleiben.
"Deshalb habt ihr mich von meiner ganzen Arbeit weggeholt? Ernsthaft? Ich habe euch doch schon gesagt, dass ich euch nichts sagen kann, ich habe es ihm versprochen!"
Erneut sahen sie sich so an, was mich so langsam beunruhigte.
"Da wussten wir aber noch nicht, wer er ist."
Dieser eine Satz ließ mich stocken.
Das konnte nicht sein. Er hätte es mir gesagt, wenn er sich gezeigt hätte.
Mit großen Augen sah ich zu meinem Freund, welcher mir fest in die Augen blickte.
Da ich mir nicht sicher sein konnte, dass sie wirklich um seine Identität bescheid wussten und mich nicht nur reinlegten, um an die Informationen zu kommen, blieb ich zunächst ruhig.
"Du brauchst es nicht abzustreiten, wir haben alles auf Video", meinte nun Jin.
Trocken musste ich schlucken, als ich daran dachte, was dies für meinen besten Freund bedeuten konnte.
"Kann ich das Video denn sehen? Oder habt ihr euch das bloß ausgedacht?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue, nachdem ich mich einigermaßen wieder gefangen hatte.
"Natürlich kannst du es sehen. Ist ja schließlich extra dafür aufgenommen worden", meinte Jimin scharf.
Wooyoung stieß leicht seinen Ellenbogen in seine Seite, woraufhin Jimins Blick sogleich entschuldigend wurde.
"Hier", übergab mir Jin einen Laptop.
Auf dessen Bildschirm war bereits das Zimmer der beiden Jüngeren zu sehen, auf dem einen Bett saß Jungkook.
Beruhigend schloss ich die Augen.
Sie hatten tatsächlich heimlich eine Kamera in ihrem Zimmer installiert. Das dürfte einfach nicht wahr sein.
Es passierte genau das, wovor ich Tae gewarnt hatte, doch er wollte ja nicht auf mich hören.
Nur um sicherzugehen, dass er wirklich auf dem Video zu sehen war, klickte ich auf play.
Ich musste einige Minuten vorspulen, bis der Schüler nicht mehr alleine im Raum zu sehen war.
Leider bestätigte sich meine Befürchtung, denn mein bester Freund und Lehrer der Jungen war vollständig auf dem Video zu sehen — und zu erkennen.
Ich konnte mich nun nicht mehr rausreden, das wusste ich.
"Bekommen wir jetzt Antworten?"
Verneinend schüttelte ich mit dem Kopf.
"Zumindest bekommt ihr sie nicht von mir. Da müsst ihr schon Taehyung fragen."
"Dann sag uns wenigstens, was für eine Rolle du gespielt hast und was du über seine Absichten weißt!", forderte der Lilahaarige.
"Was soll ich denn dazu schon groß sagen? Ich bin sein bester Freund und habe ihn die ganze Zeit unterstützt, so wie er es auch bei mir macht."
Ich wollte nicht zu viel sagen, denn wenn ihm schon die Chance verwehrt wurde, sich von selbst zu offenbaren, dann soll er wenigstens die Möglichkeit dazu bekommen, sich selbst zu erklären.
"Was noch?", wollte mein Freund geduldig wissen.
Jungkook war die ganze Zeit über still, sagte nichts dazu, hörte sich alles an.
Kurz überlegte ich, was ich noch sagen könnte, ohne zu viel zu verraten.
"Ich war derjenige, der den Brief mit seiner Nummer vor die Tür gelegt hat."
"Also warst du nicht nur als Unterstützung da, sondern hast aktiv da mitgewirkt?", fragte Jin überrascht.
"Genau. Erinnert ihr euch noch an die Sache mit dem Chat?"
Als sie alle zeitgleich nickten, fuhr ich fort.
"Ich konnte euch den Chat nicht zeigen, weil wir über diese Sache geschrieben haben. Das hätte alles verraten."
Erkenntniss zeigte sich im Blick vom Lilahaarigen.
"Glaub mir, ich hätte kein Problem damit gehabt, dich mein Handy kontrollieren zu lassen, aber damals ging es halt nicht. Verstehst du es jetzt?", fragte ich hoffnungsvoll.
Leicht nickte er, bevor sich ein ehrliches Lächeln auf seinen Lippen ausbreitete.
"Ich bin froh, dass das jetzt geklärt ist, dann steht nichts mehr zwischen uns", äußerte er sich erleichtert.
"Was seine Absichten angeht. Ich habe es dir damals schon gesagt, als du auf Klassenfahrt auf meinem Zimmer warst. Er nutzt dich auf keinen Fall aus, okay? Ich weiß, dass es wahrscheinlich so rüberkommt, aber ich sage dir die Wahrheit! Er gibt sich wirklich Mühe, dir alles recht zu machen", sagte ich zu dem Jungen, der Taehyung den Kopf verdreht hatte.
Dieser jedoch sagte immernoch nichts, blieb weitehin still.
Anzweifelnd, ob meine Worte überhaupt etwas bewirkten, überlegte ich weiter, was ich noch sagen könnte.
"Schau, er hat seiner Familie, insbesondere seiner Schwester, nie von Anfang an erzählt, wenn er jemanden kennengelernt hat. Er hat immer erst abgewartet, ob es etwas Festes werden könnte und selbst wenn es das war, hat er sich damit noch Zeit gelassen. Bei dir hat er sofort alles seinen Eltern erzählt. Er hat mit ihnen über dich geredet, da habe ich dir gerade seine Nummer zugesteckt, das war also mehr als zeitig. Eunjin wusste auch schnell bescheid. Er hat immer in den höchsten Tönen von dir gesprochen. Du hättest ihn mal sehen müssen, als er völlig aufgelöst vor mir stand und mir erzählt hat, dass er Scheiße gebaut hat. Ich denke, du weißt, wovon ich rede. Er hatte so Angst, dass du nichts mehr mit ihm Zutun haben möchtest, das kannst du dir kaum vorstellen!"
Nickend stand er auf, sah dann auf mich herab.
"Ich denke, ich habe genug gehört. Danke", sagte er noch, bevor er aus dem Raum verschwand.
Verwirrt blickte ich ihm hinterher, sah dann auf seine Freunde.
"Wo geht er hin?"
"Er geht zur Nachhilfe. Davon müsste dir Herr Kim doch erzählt haben, oder?", fragte Wooyoung scheinheilig.
Meine Augen wurden merklich größer, als ich verstand, was Jungkook nun vorhatte.
Schnell griff ich nach meinem Handy, wollte Taehyung gerade eine Nachricht senden, um ihn zu warnen, doch es wurde mir sogleich aus der Hand gerissen.
Ich sah, wie Jimin es weit weg von mir auf den Schreibtisch legte, doch ehe ich aufstehen konnte, drückte mich mein Freund in die Matratze, auf der ich saß, und setzte sich auf mich, sodass ich nicht mehr weg kam.
"Ich muss es ihm wenigstens schreiben, verdammt! Ich kann ihn doch nicht einfach so in's offene Messer laufen lassen!"
"Doch, das kannst du! Das müssen sie jetzt unter sich klären!"
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⟆εϲʀετ Ǥαʍε •Ѵκσσκ• || ✔️
Fanfiction'Versteck' den Schlüssel unter der Fußmatte, setze dich auf dein Bett und lege dir eine Augenbinde um, wenn du wissen willst, wer ich bin. Bis bald, mein kleiner, hübscher Bunny.' _ "Ist es das, was wir haben? Eine Beziehung?", hörte ich ihn leise w...