Enttäuschung

2.6K 120 2
                                    

Der Tag verging und der Abend kam immer näher. Langsam begann ich mich mehr und mehr auf den Abend mit meiner Mutter zu freuen. Vielleicht konnte es wirklich ganz lustig werden. Ich hoffte einfach das Beste.

Doch dann klopfte es an meiner Tür. Ich drehte mich zu ihr und sah meine Mutter. Ich erkannte sofort, dass sie etwas bedrückte. 

„Hallo Mama. Was gibt's." Sie kam auf mich zu.

„Es tut mir Leid mein Schatz, aber ich kann heute doch nicht mit dir in den Zirkus. Marianne hat mich vorhin angerufen. Es gibt einige Probleme mit der neuen Kollektion und ich muss noch einmal in die Stadt. Es tut mir leid, mein Schatz." Ich spürte wie sich Enttäuschung in mir breitmachte, dabei sollte ich es doch inzwischen gewohnt sein.  Ich versuchte es mir nicht zu sehr anmerken zu lassen, um ihr nicht zu sehr ein schlechtes Gewissen zu bereiten.

„Ist schon okay, Mama. Wir können ja vielleicht wann anders in den Zirkus. Der ist wahrscheinlich eh noch länger in der Stadt." Sie begann etwas zu strahlen und wirkte sichtbar erleichtert.

„Auf jeden Fall, mein Schatz!" Sie nahm mich in den Arm und machte es mir zunehmend schwerer nicht vor Frustration und Enttäuschung zu weinen.

„Aber Mama,... hättest du was dagegen wenn ich trotzdem heute alleine in den Zirkus gehe. Ich hatte mich nämlich schon darauf gefreut und dann sehe ich ob es auch was Gutes ist und wenn nicht dann überlegen wir uns etwas anderes." Sie löste sich etwas von mir und blickte mich dann an. Ich hatte kurz überlegt ob ich ihr die Wahrheit über den Zirkus sagen sollte, es wäre allerdings dumm gewesen, dann hätte sie mich wahrscheinlich gar nicht gehen lassen.

„Hm... naja... ich weiß nicht so recht." Sie blickte mich zuerst mit einem widerstrebenden Blick an, nickte aber dann zustimmend.

„Na gut nach dem du dich ja schon so darauf gefreut hattest, aber pass bitte auf dich auf." Ich begann breit zu lächeln und nickte. Einmal drückte ich sie noch zum Abschied an mich bevor sie fuhr.

Ich aß noch zusammen mit meinem Vater und begann dann mich fertig zu machen für den Zirkus. Ich hatte mich auch etwas über den Zirkus informiert. Er reiste durch ganz Europa und unterhielt die Leute mit Kuriositäten, Clowns und Artisten. Ich musste schon zugeben, dass ich mich mehr und mehr begann auf den Zirkus zu freuen. 

Ich beschloss etwas Abdeckstift und Puder aufzutragen, um meine Augenringe etwas zu verdecken. Darauf etwas Lidschatten und einen dünnen Lidstrich, um meine Augen etwas hervorzuheben. So! Nun siehst du wieder aus wie ein Mensch. Eine Lederleggins, ein türkises Top und grauer Cardigan, dazu schwarze Converse machten das Outfit komplett. Noch schnell schnappte ich mir meine Tasche und ging zu meinem Vater. 

Er saß unten am Esstisch und arbeitete. Wie immer. Ich ging auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Ich geh dann Papa. Überarbeite dich nicht." Er blickte von seinem Laptop auf und lächelte mich an.

„Viel Spaß, mein Schatz, und pass auf dich auf." Ich hörte deutlich den strengen Ton in seiner Stimme und lächelte ihn daraufhin beschwichtigend an.

„Mach ich Papa." Ich machte mich auf den Weg und verließ das Haus. Die Sonne war bereits am untergehen. Das Gute daran war, dadurch dass wir außerhalb wohnten, brauchte ich nur eine viertel Stunde zum Zirkus, da der sich auch etwas außerhalb befand und zu meinen Glück deutlich angeschrieben stand. Sonst hätte ich mich sicher verlaufen. Nun gut dann auf ins Abenteuer.   

Pregnant Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt