Mitten auf den Boden

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„Iccc.... weg." Ich wollte mich weiter bewegen. Endgültig aufstehen. Mein Magen drehte sich währenddessen unaufhörlich weiter. Die Übelkeit kletterte langsam meine Kehle hinauf. Ich konzentrierte mich und versuchte die Übelkeit in mir zu behalten. Allerdings war ich so darauf fokussiert, dass ich nicht auf meine Bewegungen achtete und als meine Beine die ersten Schritte machten begann ich auch schon zu torkeln.

„Wow!" Der Mann reagierte sofort und stütze mich wieder. Eine Hand legte sich um meine Schulter und die andere auf meinen Bauch, so verhinderte er meinen Sturz. Ohhh nein!

„Los lassen,...bitte." Meine Stimme war leise und nur ein hauch.

„Ganz ruhig. Ich helfe dir nur..." Ich begann hektisch zu atmen und versuchte seine Arme wegzudrücken. Platz, ich brauche Platz!

„Beruhig dich." Doch ich dachte nicht daran aufzuhören. Ich zappelte weiter und konnte mich schließlich befreien. Ein paar Schritte torkelte ich nach vorne und sank dann zu Boden. Mir ist so schlecht.

Ich hörte seine Schritte hinter mir.

„B..bitte bleiben sie stehen." Meine Stimme zitterte, da ich versuchte die Übelkeit weiterhin in mir zu behalten.

„Ganz ruhig." Seine Stimme klang nun ganz ruhig und sanft, als wäre ich ein wildes, ängstliches Tier, das er versuchte zu besänftigen.

„Bitte bleiben sie..." Und dann geschah es. Ich konnte es nicht mehr zurück halten. Mehr und mehr meines Mageninhaltes floss aus meinem Mund, direkt auf den Boden. Mit meinen zitternden Armen stützte ich mich auf dem Boden ab. Mein Rücken krümmte sich und gleichzeitig fühlte es sich so an, als würde sich mein Magen verknoten.

Ich weiß nicht wie lang ich da am Boden hockte und mir gefühlter maßen die Seele aus dem Leib kotzte, doch irgendwann erschien unter mir ein Eimer, der nun alles auffing und eine Hand strich vorsichtig meine Haare nach hinten.

Mein Magen ließ sich aber davon nicht stören und drückte immer mehr seines Inhaltes aus mir hinaus. Die Magensäure begann langsam meine Speiseröhre zu verätzen. Sie begann zu brennen und sorgte dafür, dass das Ganze nicht unbedingt angenehmer wurde.

Ganz ruhig meine kleine Knospe.

Entspann dich und lass es einfach über dich ergehen.

Es wird vorbei gehen, dass verspreche ich dir.

Ich werde die ganze Zeit auf dich aufpassen.

Die dunkel verheißungsvolle Stimme erklang zum ersten Mal seit Wochen wieder an mein Ohr. Sie jagte mir einen Schauer über den Rücken.

Der Inhalt meines Magens war bald darauf aufgebraucht und nach einer Fuhre Magensäure stoppte es dann endlich. Ich atmete schwer und hatte meinen Kopf immer noch über den Eimer gesenkt.

Ein paar Minuten verstrichen, bevor ich es wagte aufzusehen, doch wie erwartet fand sich keine Quelle zu der Stimme. In diesem Raum waren augenscheinlich nur der mir unbekannte Mann und ich.

„Geht es wieder?" Die Stimme des Mannes klang dumpf. Ich sah ihn nicht an, sondern nickte nur. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie sich etwas rührte. Langsam drehte ich meinen Kopf herum und sah wie sich der Mann neben mich hinsetzte.

„Wer sind sie eigentlich?" Meine Stimme wurde immer wieder unterbrochen von einem keuchen. Er sah mich kurz erstaunt an, doch er antwortete mit einer ganz klaren ruhigen Stimme.

„Mein Name ist Jason Birgt. Ich bin der neue Schularzt an deine Schule." Neuer Schularzt?

Er schien an meinem Gesichtsausdruck ablesen zu können, dass ich nicht ganz wusste was ich mit der Information anfangen sollte.

„Ich bin erst seit zwei Wochen etwa an der Schule."

„Und was mache ich hier?" Außer den Boden voll zu kotzen.

„Du bist in der Klasse plötzlich umgekippt und deshalb hat man dich hierher gebracht. Schließlich bist du ja dann hier aufgewacht." Ich nickte und sah wieder zu Boden. Ich erinnerte mich noch dumpf, allerdings war die Erinnerung an diesen Traum oder was auch immer das gewesen war noch frischer. Automatisch glitt meine Hand hinunter zu meinem Bauch und legte sich darüber. Was war bloß mit mir los?

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