„Herzlich Willkommen meine Damen und Herren." Ich saß sehr weit vorne und konnte sehen, dass er sich beim Wort Damen über die Lippen schleckte. Um seine Aussage zu unterstreichen verbeugte er sich. Blickte dann aus seiner Verbeugung auf, während er weiter sprach und sich wieder aufrichtete.
„Ich darf Sie hiermit in unserem schrecklich schönen Zirkus willkommen heißen. Ich lege Ihnen nahe diesen Abend zu genießen, denn so nahe kommen sie ihren tiefsten Ängsten nie wieder." Die Stimme des Mannes wirkte auf den Schein ruhig, dennoch vernahm ich einen bedrohlichen Unterton in seiner Stimme. Er begann wieder leicht aufzulachen und beobachtete die Menschen in der ersten Reihe ganz genau.
„Artisten und Freaks aus aller Welt freuen sich Ihnen heute ihre Künste zu präsentieren. Lassen Sie sich verzaubern von einer Welt, die sich Ihnen so wahrscheinlich noch nie erschlossen hat und es liegt an Ihnen zu entscheiden, ob sie das was sie zu sehen bekommen glauben oder doch lieber verdrängen."Einen kurzen Moment blieb es still, während seine Stimme im Raum verklang. Es blieb immer noch still und niemand wagte es auch nur zu laut zu atmen.
„Hahahahaha!" Sein lachen war nun noch lauter und noch schriller. Der Junge neben mir zuckte zusammen und wirkte nun sichtlich angespannt. Seine Konsole hielt er noch in den Händen, starrte aber nun wie gebannt auf den Mann in der Manege. Plötzlich begannen seine Arme schlapp zu werden und sein Körper in sich zusammen zu sinken. Nun lagen nur noch der Hut und seine Kleidung am Boden. Der Körper des Mannes war verschwunden. Staunen begann durch die Reihen zu wandern und alle warteten drauf, was wohl nun als nächstes geschah.
Man hörte ein Knarren und Klingen und dann erklang typische Zirkusmusik, allerdings klang sie stark verzerrt und etwas schien im Hintergrund über sprödes Metall zu kratzen. Es folgte das Geräusch einer Fahrradhupe. Der Vorhang in der Manege begann sich zu spalten und ein Clown auf einem Dreirad kam herein. Er hupte und fuhr ein paarmal mit seinem Rad im Kreis. Sein Gesicht wurde von einem Hut verdeckt. Doch dann wurde er plötzlich runtergerissen und das Clownsgesicht kam zum Vorschein. Der Maskenbildner schien hier ganze Arbeit geleistet zu haben. Das Gesicht des Clowns schien wie das einer geschmolzenen Plastikpuppe. Etwas schief und ein teil der Maske hing an seinem Gesicht hinab, was seinen Ausdruck stark verzerrte und nicht unbedingt zu seiner natürlichen Schönheit beitrug.
Mehrere Clowns kamen in die Arena und begannen eigenartige Tricks vorzuführen, wie etwa das jonglieren von Kettensägen oder ein anderer zündete einen der Clowns an, der sich dann schreiend am Boden wälzte.
Irgendwann krallten sie sich eine Person aus dem Publikum, zum Glück nicht mich, und stellten sie in die Mitte der Manege. Im Publikum wurde es ganz still und jeder wartete auf eine Reaktion von den Clowns. Der Kleinste von ihnen fuhr auf die Dame zu, in der Hand eine Torte. Natürlich dachten wir nun alle, dass wir wüssten was als nächstes passieren würde. In your face. Doch es kam anders. Der kleine Clown gab der Dame die Torte in die Hand. Sie schien sichtlich verwirrt und starrte die Torte an. Plötzlich begann der kleine Clown zu lachen und die anderen stimmten nacheinander mit ein.
Immer lauter wurde der Chor des Gelächters und nun erkannte auch ich was sich in der Arena abspielte. Die Torte in der Hand der Dame begann sich langsam aufzuplustern und zu verformen. Auch die Frau schien es nun bemerkt zu haben und begann jeden Muskel in ihren Armen anzuspannen.
Buhhhhhhhhhhhhhm!
Vor unser aller Augen platzte die Torte und im Gesicht der Dame klebte eine schwarze Pampe. Ihr Gesicht war vor Schock geweitet und sie blickte in die Torte.
Nach einer Stunde gab es eine Pause und man schickte uns alle aus dem Zelt. Ich hatte nun eine viertel Stunde Zeit und beschloss deshalb mich auf dem Gelände etwas umzusehen. Außer der Kasse und dem Zelt befanden sich auf dem Gelände noch die Wägen, die vermutlich den Artisten, Clowns, etc. gehörten. Sie standen zahlreich auf dem ganzen Grundstück verteilt und waren alle unterschiedlich gestaltet. Mit zahlreichen Mustern und Motiven verziert. Ich ging entlang an den Wägen vorbei. Sie waren alle sehr schön gestaltet und schienen alle mit ihren Besitzern in Beziehung zu stehen. Wahrscheinlich von ihnen selbst gestaltet.
Bei einem der Wagen blieb ich stehen. Er war in einem sehr schönen dunklen rot gestrichen und mit schwarzen Ornamenten versehen. Sie schienen mir irgendwie kryptisch und kamen mir auch etwas bekannt vor. Ich blickte mich kurz um und legte dann meine Hand auf eines der Ornamente. Die Oberfläche war glatt und lackiert, dennoch spürte man, dass der Wagen vermutlich aus Holz bestand.
Langsam ließ ich meine Hand über die Oberfläche fahren, von einem Ornament zum anderen. An manchen Stellen war die schwarze Farbe mit denen die Ornamente geschrieben waren etwas verlaufen, was dem ganzen einen Touch von einem Horrorfilm gab. Plötzlich durchfuhr mich ein kleiner Schlag und ich zog meine Hand zurück.
Du solltest besser aufpassen.
Eine tiefe Stimme drang an mein Ohr und ich ging ein paar Schritte zurück. Ich drehte mich einmal im Kreis und suchte nach der Quelle dieser Stimme, doch da war niemand. Verascht du mich?! Ich drehte mich wieder zu dem Wagen und warf einen letzten Blick auf die Zeichen. Zu gerne wüsste ich, was ihr bedeutet.
Auf einmal sah ich einen Schatten auf dem Boden. Die Person, dessen Schatten ich da am Boden sah, dürfte auf der anderen Seite des Wagens stehen. Ich wollte mich gerade auf den Weg machen um zu sehen, wem denn der Schatten gehörte, bemerkte allerdings dann das die viertel Stunde beinahe vorbei war. Ich ging schnell wieder zum Zelt, denn ich wollte wieder den guten Platz haben, den ich zuvor hatte.
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Pregnant
HorrorUnterschätze nie die Liebe einer Mutter für ihr Kind, vor allem wenn hinter der Schwangerschaft mehr steckt als zuerst gedacht. Pregnant- Geschichte eines Mädchens, der ersten Liebe und einer ungewollten Schwangerschaft, oder? Mini