Musste das jetzt sein?

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Wie von selbst bewegten sich meine Beine und rannte in die Dunkelheit. Der Mond stand groß und strahlend am Himmel. Alles war in ein leichtes schummriges blaues Licht getaucht, was der Umgebung etwas geheimnisvolles gab. Ich rannte einfach am Haus vorbei, einen kleinen Weg entlang.

Ich war mir nicht mal sicher, dass er in diese Richtung gelaufen war, doch meinen Beinen war das egal sie liefen einfach weiter. Irgendwann blieb ich dann doch stehen. Ich spürte wie die Nacht langsam ihre Finger nach mir ausstreckte und mich umfing. Ich bekam wieder diesen leichten Anflug von Panik. Wie dumm bist du eigentlich. Rennst irgendeinen Typen nach. Hast du aus den letzten Jahren nicht gelernt!

„Scheint wohl nicht so." Du hast so viel durchgemacht und vertraust wieder dem erstbesten. Lern endlich mal was draus Mädchen!

Mein Gewissen schlug mal wieder volle Kanne zu und das schlimme daran war auch noch, dass sie recht hatte. Ich hatte so viel scheiß durchgemacht und war nicht fähig etwas daraus zu lernen.

„Die Dunkelheit kann sehr bedrohlich sein. Ein Mädchen sollte sich da nicht alleine herum treiben." Eine eigenartig krächzende Stimme erklang hinter mir. Ich zuckte zusammen und drehte mich rasch um.

Vor mir stand nun wieder Gabriel, der breit grinste.

„Ich wusste doch, dass du nach kommst." Seine Stimme und sein Gesicht strahlten pure Selbstsicherheit aus.

„Musste das jetzt sein? DU hast mich echt voll erschreckt!" In diesem Moment war ich wütend. Wütend und frustriert. Schon den ganzen Tag lang hatten sich Gefühle in mir aufgestaut und wieder sollte es Gabriel treffen, obwohl er am wenigsten Grund war für diesen Schwall an Wut.

„Nur eine kleine Strafe, dafür, dass du mich so lange hast zappeln lassen. Ich hasse so was." Nun war es um mich geschehen. Dicke, schwere Tränen quollen aus meinen Augen. Mein ganzer Körper verkrampfte sich und ich schrie einfach los.

„Wahhhhh!" Schnellen Schrittes ging ich auf ihn zu, doch er schien zu bemerken was ich vorhatte und wich noch rechtzeitig aus. Nicht jetzt, nicht hier.

Schnell drehte ich mich um und ging erneut auf ihn los. Ich streckte meine Arme nach ihm aus und versuchte meine Nägel in seinen Körper zu graben. Diesmal allerdings blieb er stehen und wartete bis ich nah genug an ihm dran war. Sein Gesicht hatte nun wieder zu ausdruckslos gewechselt. Er schien fokussiert und hoch konzentriert, doch das war mir egal. In diesem Moment hätte ich ihn am liebsten zerfetzt.

Als ich nah genug war packte er meine Handgelenke und zog sie hoch. So hielt er mich an Ort und stelle. Ich konnte mich nicht mehr währen, noch ihn angreifen oder wieder verschwinden. Es war aussichtslos. Die ganzen Gefühle waren aber nun so nah an der Oberfläche, dass ich sie einfach rauslassen musste, sonst wäre ich vielleicht explodiert. Es begannen mehr und mehr Tränen meine Wangen hinunter zu fließen und mein Körper viel in sich zusammen. Mein ganzes Gewicht wurde nun nur noch von Gabriel gehalten, doch das war mir egal. Ich weinte einfach weiter, doch dann zog mich Gabriel hoch und ich viel gegen seine Brust. Meine Arme drückten sich fest an seine Brust und meine Finger krallten sich verzweifelt und halt suchend in seinen Hoodie. Seine Arme hielten mich weiter hin oben, den meine Beine fühlten sich nun an wie Gummi. Ohne auch nur den hauch eines Muskels.

Eine ganze Weile stand ich einfach nur da und weinte. Ich spürte, wie sich nasse warme flecken auf seinem Hoodie bildeten, doch es schien ihn nicht zu stören. Keiner Sprach ein Wort, dass einzige was man hörte waren die Geräusche der Nacht und mein leises dumpfes Schluchzen. Ich weinte eindeutig zu viel in letzter Zeit. Zumindest in Gegenwart anderer Menschen.

„Du kannst manchmal ganz schön temperamentvoll sein, glaubt man gar nicht wenn man mit dir so untertags redet." Seine Stimme durchbrach die Nacht und ließ mich erschaudern, doch ich war mir nicht sicher weshalb. Meine Tränen begann langsam zu versiegen, doch ich lehnte weiter an seiner Brust, um sicher zu gehen, dass ich mich auch wirklich beruhigt hatte. Mein Schluchzen wurde ebenfalls leiser und dann wurde es schließlich still um uns.

Plötzlich bewegte er sich Weg von mir und packte meinen Arm.

„Komm. Ich zeig dir etwas." Er wartete meine Antwort gar nicht ab, sondern ging einfach und da er meine Hand hielt konnte ich mich nicht wären. Mit schnellem Tempo ging er voran und zog mich erbarmungslos mit sich. Ich stolperte über den Trampelpfad und versuchte dabei mit meiner freien Hand frische Tränen Weg zu wischen. Ich wusste nicht was er vorhatte, doch ich bekam doch einwenig angst, ließ mich aber dennoch mitziehen und wehrte mich nicht. Wieso auch.

Wir verließen den Weg entlang und betraten einen großen Acker. Er ging einmal quer querfeldein und führte mich dann in ein kleines Waldstück. Die Wiese auf dem Acker war sehr hoch und kitzelte an meinen Beinen. Es war etwas unangenehm und ich war froh als wir den Wald betraten, da das Gras dort nieder wuchs. Etwa zehn Minuten kämpften wir uns durch das Dickicht, bis wir dann auf einer großen Wiese standen.

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Hei Leutchens ^^

Wollte mich nur kurz bei Slytherin_Slytherin und nancygeng3 bedanken dafür, dass sie für Pregnant gestimmt haben. Das bedeutet mir echt urr viel.

Danke <3

Mini^^

Pregnant Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt