Willkommen

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Mit einem sachten Ruckeln kam der Bus zum stillstand. Langsam rutschte ich von dem Sitz und fädelte mich in eine Reihe von Jugendlichen ein. Von hinten wurde gegen meinen Rücken gedrückt. Keiner wollte länger als nötig in diesem Bus bleiben. Die stickige Luft hatte sich während der fahrt langsam im ganzen Bus ausgebreitet und jetzt hatte einfach nur noch jeder das Bedürfnis seine Lungen mit frischer Luft zu füllen, mich eingeschlossen.


Kaum aus dem Bus begannen einige tief Luft zu holen und erleichtert auszuatmen. Die Luft roch etwas feucht und hinterließ einen dünnen Film auf meiner Haut. Es wird heute sicher noch regnen.


Die Schlange wanderte einmal um den Bus. Der Fahrer ließ einen Teil der Karosserie aufgleiten und offenbarte so ein verstecktes Fach mit unserem Gepäck. Langsam, aber irgendwann doch, kam ich auch zu meiner Tasche. Ich schulterte die schwäre Reisetasche und machte mich auf den Weg zum Rest des Teams. Wir versammelten uns um unsere Lehrerin, die uns unsere Zimmer zuwies. Ich wurde mit Katrin in ein Zimmer gesteckt. Sie gehörte, wie eigentlich das ganze Team, mehr oder weniger zu Ninas Gefolge. Genau wie ich war sie nicht sonderlich begeistert von dieser Konstellation, aber irgendwer von ihnen musste ja sowieso mit mir in ein Zimmer und ich war schon dankbar, dass es nicht Nina geworden war. Dennoch war ich mir bewusst, dass ich vorsichtig sein musste. Ich durfte nicht viel von mir ihr gegenüber preisgeben, denn all diese Informationen würden direkt an Nina wandern und diese würde sie verwenden um mich zu zerstören und das konnte ich im Moment wirklich nicht gebrauchen.

 
Ich trotte Katrin hinterher, die mit unserem Zimmerschlüssel voraus gehastet war. Unser Zimmer befand sich am Ende eines langen Ganges, nicht unweit von Ninas. Das wird ja noch lustig werden.


Wir luden unsere Sachen schnell in dem kleinen Zimmer ab und machten uns dann schnell mit dem restlichen Team auf den Weg zum Wettbewerb. 


Erneut wurden wir in den stickigen Bus gepfercht und fuhren zu der Arena. Noch kein Mensch war zu sehen, allerdings ging der Wettbewerb auch erst in einer Stunden los. Wir marschierten über den großen Parkplatz, an dem unser Bus stand, zum Eingang. Darin erwartete uns eine große Halle, die sich innen um die Arena schlang. Besonders aufregend war sie nicht gestaltet. Die Wände wurden großteils geschmückt von zahlreichen Werbeplakate, die entweder für Events in dieser Arena warben, unter anderem auch für diesen Wettbewerb, oder für die zahlreichen Sponsoren, die die jeweiligen Aktionen unterstützten. Es fanden sich auch ein paar Stände die Artikel thematisch passend zu dem Event verkauften. Alles allerdings von eher minderer Qualität. Die Preisauswahl ist allerdings mutig.


Selbst durch das Getuschel der Menschen hörte man die Schritte der Frau, die nun auf uns zukam, ganz deutlich. Die Frau war groß und schlank. Sie trug eine einfache graue Jeans mit einem T-Shirt des Veranstalters. Es war blau grau und trug ganz klein an der Brust das Logo, einen Läufer im Profil und hinter seinem Rücken erstreckte sich ein Flügel. Ihre Haare waren zu einem strengen hochsitzenden Zopf nach hinten gebunden und ihr Make-Up beschränkte sich auf Puder, Abdeckstift und Wimperntusche. Sie hielt vor ihrer Brust ein Klemmbrett und in ihrem Ohr steckte ein Höherer. Ihre Stimme war weich, aber dennoch durchsetzungsstark, als sie begann zu sprechen. 


„Guten Tag, mein Name ist Susana Martin." Langsam begann das tuscheln zu verstummen und alle drehten sich zu der Frau.


„Es freut mich, dass auch dieses Jahr wieder so viele Teams an unseren Wettbewerb Teilnehmen. Ich zeige euch jetzt eure Umkleiden und ihr habt dann eine Dreiviertelstunde um euch vorzubereiten und euch umzusehen, danach versammeln sich alle in der Haupthalle. Nun...wenn es keine Fragen mehr gibt, dann geht es jetzt los." Die große Gruppe, bestehend aus unterschiedlichsten Teams des ganzen Landes, begann der jungen Dame zu folgen. Sie öffnete eine unscheinbare graue Tür. Wir kamen in einen schmalen Gang, der aussah wie aus Gips gegossen. An der Decke sah man immer wieder Rohre, die die Wand entlang liefen.


Die Frau öffnete immer wieder Türen und ließ einzelne Teams hinein, der Rest ging mit ihr weiter. Irgendwann wies sie uns dann unsere Umkleide zu, zusammen mit einem anderen Team. So schnell es nur ging zog ich mich um, allerdings nicht bei den anderen sondern am Klo. Schon allein der Gedanke daran, dass die anderen, im speziellen Nina mich nur in Unterwäsche sahen, war mir einfach unangenehm. Ich zog mich also in diesem kleinen Raum vor dem eigentlichen Klo um, indem das Waschbecken und ein Spiegel montiert waren. Gezwungener maßen zog ich mich vor dem Spiegel um und auch wenn ich es versuchte es zu vermeiden, so sah ich mich doch einmal im Spiegel an. Das Mädchen stand wie ich in einem schwarz dunkelblauen Sport-BH da und trug dazu eine schwarze etwas locker sitzende Sporthose. Das T-Shirt hielt sie in der Hand und fixierte mich mit ihrem Blick. Wieder diese leuchtenden Augen.

 
Ihre Haut war blas und leichte dunkelblaue Schatten hatten sich unter ihren Augen gebildet. Langsam löste sich mein Blick von ihrem Gesicht und wanderte zu ihrem Bauch. Meinem Bauch.


Mit meiner freien Hand strich ich sanft über den Bauch. 


Man kann sich kaum vorstellen, dass darin einmal ein Baby heranwächst oder?


Ich riss meinen Kopf und blickte erneut in die Augen meines Spiegelbildes. Es macht sich wieder selbstständig.


Du scheint viel gefasster, als bei den letzten Malen, doch ich kann dennoch die Angst in deinen Augen sehen.


Ich schreckte zurück. Die Augen meines Ebenbildes begannen gefährlich zu glühen und auch ihr lächeln barg etwas bedrohliches. 


Man kann dich immer noch so leicht verschrecken. Hm...hm...hm.


Mein Spiegelbild schüttelte enttäuscht den Kopf und begann leicht hin und her mit ihrem Körper zu wippen. 
Das wird nicht einfach...nicht einfach. Hoffen wir, dass er sich nicht falsch entschieden hat.


Ich stutzte und mein Herz begann in meiner Brust zu rasen. Was meinst du?


Mein Ebenbild stoppte das wippen und sah mich erstaunt an, dann begann sie breit zu lächeln. 
Nah schau, nah schau. Du kannst also doch noch sprechen.


Langsam lehnte sie sich etwas vor, so das sie schon begann aus dem Spiegel zu ragen. Das kann doch nicht sein! Ich muss mir das alles einbilden.


Mein Spiegelbild begann noch breiter zu lächeln.
Du weist ja gar nicht wie real das alles ist. Aber lass dir nur Zeit, schon bald wirst du dir wünschen, dass es nur das gewesen wäre.


Mein Körper begann sich noch mehr anzuspannen. Was meinst du damit!?


Mein Gegenüber lehnte sich noch weiter vor und ihren Augen begann dunkel zu leuchten.
Das erfährst du mit der Zeit. Es wäre einfach zu einfach, wenn ich es dir jetzt sagen würde.


Als diese Worte verklungen färbten sich die Augen dieser Frau schwarz und ihr Gesicht wandelte sich zu einer entstellten Form meines eigenen Gesichtes. Das Gesicht zog sich spitz nach unten, die Augen wurden rund und weit. Ihre Lippen wurden schmal, kaum noch Existent und lange schmale Zähen zu hunderten in ihrem Mund. Die Haare fallen gerade hinunter und legen sich wie Fangarme um ihr Gesicht. Widerlich.
Willkommen.


Mit diesen Worten begann die Gestallt vor mir zu verschwimmen und ich war allein. 

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hallo Leutchens,

Ich hab nun endlich Sommerferien und kann mich jetzt noch intensiver aufs Schreiben konzentrieren ^^

Achja und auf unserem Profil gibt es jetzt ein neues Buch, Preview, dass werden ich und die anderen Mäusschen mit Kurzgeschichten und Ideen bzw. Szenen von neuen Büchern füttern. Wenn ihr Lust habt könnt ihr ja mal reinschauen und sagen was ihr davon haltet und ob ihr euch ein Buch darum vorstellen könntet. Morgen stell ich voraussichtlich die erste Szene rein.

Außerdem hab ich mir gedacht, dass es mal wieder angebracht ist mich bei euch zu bedanken für über 3K reads. DANKE!!!!!!! 

Und nochmals ein danke an maremxo, shirina_wxrld und SucheMich, die heute fleißig mein Buch gelesen haben und auch gevoted und bei maremxo bedanke ich mich noch zusätzlich für das voll liebe Kommentar<3

Das wars auch dann schon wieder. Falls ihr irgendwelche Fragen, Probleme, Ideen etc. habt schreibst einfach in die Kommentare. 

Mini^^

Pregnant Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt