Sie weinte noch Stundenlang und schlief dann schließlich bei mir. Meine Mutter war zum Glück diskret und zeigte sich an diesem Abend nicht und auch Anita kam nur herein um eine Decke und einen zweiten Polster zu bringen oder die Becher mit dem Tee abzuholen. Irgendwann so gegen neun schlief Briseis dann ein. Sie musste wirklich sehr müde sein.
Ich hingegen lag noch lange wach und starrte einfach nur an die Decke. In meinem Kopf begann es wie wild zu rattern. Was soll ich nur machen....Wenn ihr Bruder nie wieder aufwacht...dann wäre ich doch schuld. Lucifer hat irgendetwas mit dem Jungen gemacht, vielleicht weil ich so verachtend zu ihm war...
So etwas wie Mitleid kroch in mir hoch, doch ich drückte es schnell wieder in eine dunkle Ecke. Er ist ein Monster...will mich doch nur benutzen um seine perfide Rache durchzuführen. Er verdient kein Mitleid.
Bist du besser? Du hast auch versucht dein eigenes Kind umzubringen und verheimlichst deiner Freundin, was wirklich hinter dem Koma ihres Bruders steckt.
Das Stimmt nicht! Es war sein Einfluss, der mich dazu getrieben hat! Ich weiß ja selbst nicht was er mit Lucius vorhat...
Wieso sollte er wollen, dass du das Kind umbringst, wenn er es doch so dringend in seinem Racheplan braucht?
Weil...
Auch wenn ich es nur ungern zugab, so war das doch ein Berechtigter Einwand. Schon damals war mir klar, dass ihm das Kind wirklich wichtig war und er es nie geopfert hätte, nur wusste ich damals nicht wer noch mit mir spielte. Lange sollte ich allerdings nicht brauchen um es heraus zu finden. Die Nacht blieb sehr unruhig und ich schaffte es auch erst weit nach Mitternacht einzuschlafen. Ich muss etwas tuen...Briseis leidet schrecklich...Irgendwie muss ich ihr doch helfen können.
Alles um mich herum war schwarz. Kein einziger Traum wollte Farbe um mich hüllen, nicht einmal ein Albtraum. Orientierungslos lief ich im Dunkeln herum und versuchte einen Weg zu finden, der mich zu einem Ziel wies.
Komm einfach zu mir.
Ich kann dir auf all deine Fragen eine Antwort bieten.
Es war Lucifers Stimme, die mir aus der Dunkelheit entgegen kam. Im Traum schienen meine Zweifel wie ausgeschaltet. Der drang Briseis helfen zu können war so groß, dass ich der Stimme einfach folgte ohne genauer darüber nachzudenken.
Meine Füße, die lange Zeit nur ins leere stiegen, berührten plötzlich einen Boden. Es war ein steiniger Boden. Der Boden war warm und die wärme begann sich in meine Füße zu brennen, doch ich setzte nicht ab, sondern lief weiter. Vor meinen Augen begann sich die Welt um mich zu wandeln. Unter meinen erschien ein dunkler Weg, umrandet von hohen Steinen und Bäume, deren Blätter sich rot gefärbt hatten und dessen Äste sich wie eine Kuppel über meinem Kopf verbanden. Der Wald, der sich um mich aufbaute war dunkel und schien viele gefahren in sich zu bergen.
Ich ging weiter und beobachtete wie sich über mir der Himmel bildete. Er blitze nur leicht durch vereinzelte Löcher in den Ästen. Es schmierte leicht rot und gab allem eine leicht melancholische und gleichzeitig auch bedrohliche Wirkung. Die Nacht schien kurz bevor zu stehen und mit ihr wurden auch die Kreaturen, die mich im Dunkeln nur beobachteten stärker. Es beschlich mich ein komisches Gefühl und ich begann schneller zu laufen, auch wenn ich nicht wusste wohin mich der Weg eigentlich führte.
Es war ein langer Weg und dennoch spürte ich keine Erschöpfung, als ich ihn entlang lief. Irgendwann begann sich vor mir das Ende des Tunnels auf zu tuen. Vor meine Augen erschein eine weite Lichtung aus schwarz angebrannten Gras, dass kaum noch den Boden bedeckte und Steine die das Gras immer mehr verdrängten. Es klingt vielleicht komisch, aber als ich hinunter auf das Gras sah, das zu meinen Füßen wuchs, beschlich mich das Gefühl, dass es hier nicht immer so ausgesehen hat. Er schien in diesen Überresten noch der letzte Glanz von einem wunderschönen Wald zu ruhen. Mit einer Lichtung, auf der einmal viel grünes Gras wuchs und ein beteuernder Geruch die Luft erfüllte. Jetzt lag ein leichter Hauch von Schwefel in der Luft und das Beteuernde trug nun eine dunkle Verheißung in sich, die einen sowohl abschrecken als auch anziehen konnte. Die Luft um mich herum war angeheizt und legte sich wie eine innige Umarmung um meinen Körper.
Mein Herz schlug schneller und in mir begann sich wieder diese Dunkelheit auszubreiten, die mich nicht nur einmal zu einem willenlosen Monster gemacht hatte. Am Ende der Lichtung entdeckte ich ein hohes Gemäuer. Ein prächtiges schwarzes Schloss zog sich in der Mitte der Lichtung in die Luft. Es war groß und war mit seinen Verzierungen nicht nur ein Sinnbild für die dunkle Verführung, die diesen Ort umgab, sondern auch eine Warnung an alle, die hier gegen den Willen des Herren dieses Reiches waren.
Meine persönliche Hölle.
Mir war nun klar wohin mich Lucifers Stimme gebracht hatte, doch es war zu spät, um mich seiner Macht wieder zu entziehen. Er hatte mich schon gewittert und wartete nur noch darauf, dass ich mich in sein Reich begab, wo er seine beinahe grenzenlose Macht auf mich einwirken lassen konnte. In meinem Körper begann sich nun noch etwas weiteres zu rühren. Schmerz schoss durch alle meine Muskeln, doch ich ging weiter. Es spürt die Stimmung an diesem Ort genauso wie ich, wahrscheinlich kann es sogar noch weitaus mehr spüren. Vielleicht hört sich sogar die Stimme ihres Vaters, wie er nach uns ruft. Mit langsamen Schritten überquerte ich die Lichtung und spürte gierige Blicke, die sich auf mich legten. Sie zogen an mir und wollten mich zu sich locken. Ich konnte ihre dunklen Gesänge hören und spürte wie sehr es sie danach gierte sich wie ein Tier auf mich zu stürzten und mich bei lebendigen Leibe zu fressen. Mit jedem Schritt begann ich mich deshalb unwohler zu fühlen.
Mein Herz schlug schnell und mein Körper begann mir still zu signalisieren, dass ich umkehren sollte. Gleichzeitig hörte und spürte ich auch immer noch wie er nach mir rief. Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass ich diesem Befehl still folge leistete.
Endlich hatte ich dann das Schloss erreicht, als ich plötzlich etwas hinter mir wahrnahm. Ich drehte mich nicht um, aus angst es würde mich mit sich nehmen, wenn es bemerkte, dass ich es sah. Plötzlich berührte mich allerdings eine Hand und legte sich sachte und dennoch bestimmt auf meine Schulter. Ich erschreckte und drehte mich herum. Soweit es ging wich ich zurück. Vor mir stand ein junger Mann. Seine Haare waren ganz schwarz und auf seinen Schultern lag ein seidener schwarzer Vorhang. Seine Gestallt war trainiert und seine Haut dennoch sehr blass. Für mich stand das einwenig in einem gewissen Widerspruch.
Die Augen des Mannes waren dunkel und schienen etwas vor mir zu verstecken. Seine schmalen, blassrosa Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und er verneigte sich ein ganz kleines wenig vor mir.
„Tut mir wirklich sehr leid. Ich wollte euch nicht erschrecken." Er begann mich zu mustern, was nicht wirklich zu meinem Wohlbefinden beitrug. Sein Blick fühlte sich an, wie der der Geheimnisse, die im Wald auf mich warteten.
„Dürfte ich Fragen, was euch an einen Wort wie diesen führt? Ihr scheint mir nicht unbedingt jemand zu sein, der Orte wie diesen öfter aufsucht." Er sprach sehr höflich, dennoch blieb ich äußerst vorsichtig.
„Ich suche jemanden." Seine Augen funkelten, als ich sprach und sein Lächeln wurde kaum merklich breiter.
„So, so. Und wen genau?" Interessiert zog er eine Augenbraue nach oben.
„Ich glaube nicht das euch das was angeht." Es schien überrascht über meine doch etwas schroffe Antwort. Schnell fing er sich allerdings wieder.
„Nun, aber sonst kann ich euch nicht wirklich helfen."
„Ich brauche ihre Hilfe nicht." Ich erinnerte mich an etwas, dass mir mein Selbstverteidigungslehrer einmal gesagt hatte.
Wenn dich jemand bedrängt, dann hallte immer so viel abstand von ihm wie möglich, auch wenn du mit ihm sprichst. Keiner sollte glauben, dass ihr euch kennt.
Zwar glaubte ich nicht das mir das hier sehr helfen würde, dennoch tat ich es. Ich hoffte einfach, dass ihn meine Kälte ihm gegenüber etwas von mir fern halten würde.
„So?" Er beugte sich etwas vor, so dass sein Gesicht mir eindeutig eine Spur zu nahe war.
„Und wie Gedenkt ihr, diese Tür zu öffnen. Es kommt nämlich nicht jeder in dieses Schloss. Wenn ungebetene Gäste dieses Schloss betreten kann es sein, dass sie der Teufel in ihren Träumen holt." Sehr lustig...__________________________________
Hallöchen!
Mal wieder geht das Wochenende zu Ende und ich könnte eigentlich schon wieder welches brauchen...
Aber trotz allem, oder gerade deshalb hat Pregnant nun über 40K(!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) reads und über 2K votes UND nicht zu vergessen wie fast 150 Kommentare xD
Ach erfolg ist doch was schönes und ich danke euch fürs Lesen. Freu mich!!!Hab übrigens auch mal wieder bei anderen anderen Büchern upgedatet und würde mich auch freuen, wenn ihr mal vorbei schaut.
Fals es euch übrigens Interessiert, ich hab aus Spaß mal einen Teil aus meiner ersten Geschichte online gestellt in Preview. Hab mir gedacht wäre ganz Lustig ;)
Ruf nach Freiheit und Sweet blue eyes haben auch ein neues Kapitel bekommen.Viel Spaß beim Lesen und lasst auch gerne Kritik da^^
Mini<3
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Pregnant
HorrorUnterschätze nie die Liebe einer Mutter für ihr Kind, vor allem wenn hinter der Schwangerschaft mehr steckt als zuerst gedacht. Pregnant- Geschichte eines Mädchens, der ersten Liebe und einer ungewollten Schwangerschaft, oder? Mini