Seine Jacke

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Meine Augen begann sich zu weiten, als ich sah wer sich da unten befand. Schnell, beinahe wie ertappt blickte ich mich um und schaute dann wieder nach unten. Gabriel stand unter meinem Fenster und blickte zu mir hinauf. Seine Hände hatte er in seine Jeans gesteckt.

„Was machst du hier?" Ich flüsterte zu ihm hinunter, denn ich wollte nicht das meine Eltern mich hörten. Er blickte leicht verwirrt zu mir hinauf, wahrscheinlich verstand er mich nicht.

„Was machst du hier, Gabriel?" Ich sprach zwar etwas lauter, aber so richtig schien er mich immer noch nicht zu verstehen. Kurz überlegte ich was ich tuen sollte und beschloss dann nach unten zu gehen. Ich signalisierte ihm noch einmal, dass er warten sollte und krallte mir dann eine Jacke und schlich mich aus meinem Zimmer. Meine Eltern waren wahrscheinlich wieder arbeiten und deshalb schien das Haus beinahe wie ausgestorben. Leise schlich ich mich durch den Gang, damit meine Eltern nicht bei ihrer Arbeit gestört wurden. Schritt für Schritt ging ich die Treppe hinunter und versuchte am Fuß der Treppe so wenig Lärm wie möglich zu machen. Unter meinen Beinen knarrte der Holzboden und ich hoffte inständig, dass meine Eltern davon nichts mitbekamen. Vorsichtig zog ich dann ein Paar Sneakers an und öffnete dann die Tür. Ich lehnte die Tür an und machte mich auf den Weg zu Gabriel. Als ich um die Ecke ging sah ich das Gabriel sich keinen Millimeter bewegt hatte. Unter meinen Füßen begann plötzlich etwas zu knacksen und Gabriel drehte sich zu mir um. Ich ging näher auf ihn zu und begann ihn während dessen etwas genauer zu mustern. Er trug eine schwarze Röhre, die an den Knien aufgerissen war. Dazu trug er die schwarzen Boots, die er bei unserem letzten treffen auch anhatte. Darüber trug er einen schwarzen Hoodie, der sehr locker saß. Seine Haare waren wild verwuschelt und standen in aller Richtungen. Noch während ich auf ihn zu ging fragte ich dann erneut:

„Was machst du hier, Gabriel?" Seine Augen hatten mich fixiert und er schien mich ebenfalls zu mustern. Er kam noch wenige Schritte auf mich zu, als seine Augen plötzlich etwas an mir fixierten. Langsam schlich sich wieder dieses Lächeln auf seine Lippen und ich war mir nicht sicher, was ich davon halten sollte, dann legte er den Kopf etwas schief.

„Eigentlich wollte ich nur meine Jacke wieder holen..." Er streckte seinen Arm in meine Richtung und zeigte auf meine Brust. Ich blickte an mir hinab und entdeckte nun, was er meinte. In der Eile hatte ich mir das erstbeste geschnappt, was mir unter die Finger gekommen war und dabei Gabriels Jacke erwischt.

Ich hob meinen Blick wieder und sah nun Gabriel's Blick, der ebenfalls auf meiner Brust lag. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich wurde etwas nervös, allerdings irgendwie anders. Er bemerkte wohl, dass ich ihn bemerkt hatte und hob seinen Blick wieder. Unsere Blicke trafen sich und ich erkannte etwas in seine Augen. Seine Augen schienen förmlich funken zu spüren, allerdings war sein Blick eher ernst.

„Hast du Lust etwas spazieren zu gehen?" Die Frage überraschte mich etwas. Der Typ hat doch was vor?!

„Also... ich weiß nicht,..eigentlich." An seinem Blick erkannte ich sofort, dass er genau merkte, dass ich mich nicht so recht traute Ja zu sagen. Er beugte sich etwas vor und auf seinen Lippen zeichneten sich ein herausforderndes Lächeln ab.

„Oder hast du angst mit mir alleine im dunkeln zu sein?" Er zog eine Augenbraue hoch und sah mich herausfordernd an. Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, was für Ausmaße das Mobbing genommen hatte. Ich bekam schon jetzt richtig Panik davor etwas zu machen, was eine Herausforderung darstellen könnte.

Langsam begann sich Gabriel wieder aufzurichten.

„Na gut, dann werd ich wohl mal verschwinden. Man sieht sich sicher noch mal." Er blickte mich noch einmal an und drehte sich dann um. Er entfernte sich mit langsamen Schritten von mir und verschwand langsam in der Nacht.

Ich drehte mich noch einmal in Richtung Tür. Mein Herz schlug schnell gegen meine Brust. Was sollte ich machen? Ihm folgen oder auf Nummer sicher gehen und Zuhause bleiben....

Damals war es mir noch nicht klar, aber wenn ich damals etwas anders gemacht hätte, hätte ich all das Abwenden können. Oder es wäre noch schlimmer gekommen.....

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