Vorsichtig drängte ich mich zwischen den Menschen durch und begab mich zurück auf meinen Platz. Der Junge, der am Anfang der Vorstellung noch mit seiner Konsole beschäftigt war, saß nun aufrecht auf seinem Platz. Sein Gesicht war gerade nach vorne gerichtet und er schien etwas nervös. Hihihi, na hast du Angst?
Ich hatte noch nie besonders viel für Kinder übrig. Sie waren meistens eher nervig und schienen sich mehr mit ihrer digitalen Welt als mit der realen auseinanderzusetzten.
Das Zelt hatte sich nun wieder gefüllt und die Vorstellung ging weiter. Es folgten Schwertschlucker, ein Mann der schwere Eisengewichte an seinen Ohren trug und Sachen, die an seiner Lippe hangen an welchen er ziehen konnte. Ein Mann der seine Haut über zehn Zentimeter von seinem Körper weg spannen konnte. Irgendwie schon ekelig.
Es wurde dunkel. Angespannte Stille trat ein. Langsam füllte sich der Raum mit schummrigen blauen Licht. Der Gesang einer traurigen Geige erklang, im Duett mit einer alternden Orgel. Die Töne vibrierten in meiner Brust und ließen mein Herz schneller schlagen. Irgendetwas an der ganzen Situation gefiel mir nicht. Beklommenheit begann sich in meiner Brust breit zu machen. Tief durchatmen und entspannen.
Mein Blick wanderte nach oben und ich konnte beobachten wie weiße Seile von der Decke gelassen wurden. Zuerst bemerkte ich es kaum, doch dann fiel mir auf, dass sich in den Seilen etwas befand.
Schwarze Haare begannen heraus zu leuchten, zwei dünne weiße Hände krallten sich in die Tücher. Die zwei Tücher trennten sich voneinander und ein schmaler Körper trat zum Vorschein. Die Haare verdeckten immer noch das Gesicht der Gestalt. Immer tiefer sanken die Seile Richtung Boden. Die Gestalt begann sich in den Seilen zu winden und sie um seinen Körper zu wickeln.
Zum Takt der Musik begann sich die Gestalt zu bewegen, während sie tiefer sank. Der Blick des Publikums blieb wie gefesselt hängen, als plötzlich die Seile in der Luft hängen blieben. Die Gestalt griff um, drehte sich einmal um sich selbst und riss dann ruckartig den Kopf hoch. Das verzerrte Gesicht eines Teufels erschien unter einem Vorhang von schwarzem Haar. Das Gesicht selbst war rot, mit spitzen Hörnern auf der Stirn und komplett schwarzen Augen, die einen leer anstarrten. Die Maskenbildner mussten einfach toll sein. Ich erschrak bei dem Anblick des Mannes. Er wirkte einerseits eher grazil und etwas schmächtig, dennoch strahlte sein Gesicht so viel Kraft und Macht aus, dass es einem einfach nur Angst machte.
Der Junge wickelte die Tücher um seinen Beine und hing nun Kopfüber. Sein Körper wanderte nun näher Richtung Boden. Langsam berührten seine Hände den Boden der Manege. Er weitete seine Beine zu einem Spagat. Im Spagat hob er sich hoch und schwebte nun knapp einen Meter über dem Boden. Seine Beine lösten sich aus den Tüchern und glitten zu Boden. Nun stand er fest auf dem Boden und blickte in das Publikum. Er trug enge schwarze Kleidung und war barfuß. Seine Haut war sehr hell und leuchtete im blauen Licht.
Ohne auch nur eine Miene zu verziehen stand er da und schaute uns an. Sein Blick wanderte zu mir und er begann auf eine fiese Art zu lächeln. Es wirkte einfach nur abgrundtief böse und ohne Skrupel. Dann riss sich sein Mund auf und aus seinem daraus kletterte eine dicke schwarze Spinne. OHHH GOTT.
Ich spürte ein Gefühl von Eckel in mir aufsteigen, wendete dennoch meinen Blick nicht ab. Die Spinne war hinten mit einem roten Kreuz versehen und begann langsam über das Gesicht des Mannes zu klettern. Einmal durch sein Haar und dann tiefer hinunter auf sein Brust und sie schien sich niederzulegen. Der Junge begann sich nach hinten auf seine Hände niederzulassen. Er stand nun in der Brücke da, die Spinne immer noch auf seiner Brust. Langsam lief er rückwärts, um die Seile herum. Sie waren nun ganz zu Boden gesunken. Eine Hand schlang sich wieder um eines der Tücher. Langsam wanderten sie wieder nach oben. Der Junge hielt sich nun auch mit der zweiten Hand fest und wurde wieder nach oben gezogen. Die Spinne begann nun auch wieder sich zu bewegen.
Wie in einem Tanz verstrickt glitten sie weiter hinauf, bis sie langsam wieder zu stehen kamen.
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Pregnant
HorrorUnterschätze nie die Liebe einer Mutter für ihr Kind, vor allem wenn hinter der Schwangerschaft mehr steckt als zuerst gedacht. Pregnant- Geschichte eines Mädchens, der ersten Liebe und einer ungewollten Schwangerschaft, oder? Mini