Pregnant

Schwarzer Engel II

Er war nun von überall gleich gut sichtbar. Die Musik begann plötzlich schneller zu werden, beinahe schon hektisch. Gleichzeitig mit der Musik bewegte sich auch der Junge schneller. Wild drehte er sich mit den Seilen. Immer schneller. Sein Haar wehte es ihm aus dem Gesicht, dann plötzlich ließ er sich fallen. Mitten in der Drehung ließ er los. Alle Leute in der Manege atmeten schnell und geräuschvoll ein.Ich drückte mir die Arme vor den Mund und hielt den Atem an. Bitte lass ihn nicht auf den Boden fallen!

Sein Fall wurde gebremst. Die Seile wickelten sich rasch und straff um seine Beine und hielten den jungen Artisten in der Luft. Erleichtert darüber, dass er nicht gefallen war, blies ich die Luft wieder aus.

Er begann nun mit seinem ganzen Körper zu schwingen, in kreisförmigen Bewegungen durch die Manege. Immer schneller drehte er sich, die Spinne bewegte sich immer noch um seinen Körper und blieb plötzlich über seinen geschlossenen Lippen liegen. Er schwang nun nach hinten und die Spinne sprang, als er wieder begann nach vorne zu schwingen, von seinem Gesicht ab. Sie flog immer weiter, als plötzlich aus dem Mund des Jungen eine Feuerfontäne schoss. Sie verlief im direkten Weg auf die Spinne zu. Schnell war das Feuer wieder verklungen und die Spinne mit ihr verschwunden.

Wieder hielt ich meine Hände vor den Mund und hielt kurz die Luft an. Ohhh mein Gott! Er hatte doch nicht etwa,... die Spinne bei lebendigem Leib verbrannt. Das konnte doch nicht sein!

Ich weiß, dass vielleicht nicht unbedingt viele diesen Schock mitverstanden, der mich in diesem Moment überkam, doch ich hatte schon immer eine gewisse Faszination für diese Wesen gehabt. Ich verspürte in ihrer Gegenwart auch immer eine gewisse Art von Eckel, doch wie ich waren sie so oft missverstanden gewesen. Vielleicht war es genau das, das mich faszinierte.

Der Junge schwang nun wieder in die Mitte und ließ sich zu Boden, bevor er sich dann in einer Rauchschwade auflöste. Seine Füße hatten noch nicht mal den Boden berührt.