Puhh kalt!

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Der Mond schien hell und es wirkte auf mich beinahe so, als würde er uns direkt anleuchten, wie ein Scheinwerfer. Das Licht fiel direkt auf seine Augen und ließ sie beinahe auf unnatürliche Weise leuchten. Erst jetzt viel mir so richtig auf, wie türkis seine Augen waren. Sie leuchteten einem richtig entgegen. Wieso war mir das zuvor nicht aufgefallen. Ich meine ich hatte ihm wirklich oft in die Augen geschaut, doch es war mir noch nie so aufgefallen.

Die Farbe seiner Augen war wirklich rein ohne auch nur den hauch einer anderen Farbe. Bei mir zum Beispiel war das so, dass meine grünen Augen vereinzelnde gelbe Einschlüsse hatten und die Farbe nach außen hin dunkler wurde, doch bei ihm nicht. Die Farbe seiner Augen war rein, ohne einen Makel und seine Pupille war tief schwarz. Wie ein schwarzes Loch schien sie das ganze Licht des Mondes, dass auf sie fiel zu absorbieren.

Er hatte nun seine Hand von meinem Kinn gelöst und Blickte mich einfach weiter an. Ich konnte mich immer noch nicht rühren. Dann krallte sich seine Hand fest in meine, oder eigentlich seine Jacke und zog mich näher zu sich heran. Zum ersten mal seit einer gefühlten Ewigkeit bewegten sich meine Beine wieder von Platz. Ein paar Schritte torkelte ich nach vorne und hatte auch schon wieder seine Lippen auf meinen...

Ihr wollt nun sicher wissen wie es auf der Wiese weiter ging, doch ich weiß es inzwischen selbst nicht mehr. Die Erinnerung an diesen Abend sind ziemlich verschwommen. Das nächste an was ich mich erinnerte, war wie ich mit meiner Hand die Türklinke zu unserer Tür runter drückte. Mit noch ganz weichen Knien betrat ich das Haus. Die Tür glitt hinter mir zu. Langsam ging ich den Flur entlang, Richtung Treppe. Schritt für Schritt ging ich die Treppe hinauf, währenddessen zog ich dann auch die Jacke aus. Ohhh man ich hatte vergessen sie ihm zurück zu geben.

Als ich oben war ging ich zuerst mal ins Badezimmer. Ich zog mich aus und stellte mich unter die Dusche. Warmes mit kalkangereichertes Wasser strömte über meinen Körper. Es fühlte sich gut an, doch gleichzeitig verursachte es in meinem Körper ein ungewohntes warmes Gefühl. Sachte nahm ich die Tube mit Shampoo und drückte etwas auf meine Hand. Langsam massierte ich es in meine Haare ein. Ich glaube Duschen hat sich seit langem nicht mehr so gut angefühlt. Dieses warme Gefühl nahm von meinem ganzen Körper Besitz. Es ließ meine Beine noch weicher werden, doch dann versteifte ich mich. Ohh Gott was machst du da?

Ich fühlte mich wie ertappt. Schnell drehte ich das Wasser ab und krallte mir ein Handtuch. Ich wickelte mir das Handtuch um meinen Körper und ging zum Spiegel. Was ich allerdings im Spiegel sah überraschte mich. Das Mädchen hatte zwar immer noch fahles Haar und war kreidebleich, doch ihre Augen. Sie waren anders, hatten sich verändert. Die gelben Sprenkel in meinen Augen leuchteten hell auf und wirkte dadurch beinahe so als beständen sie aus flüssigen Gold. Ich glaubs nicht...

Ich schüttelte den Kopf und wendete meinem Blick vom Spiegel ab. Ich ging zu meinen Sachen, die ich achtlos auf den Boden geschmissen hatte und zog sie wieder an. Als ich fertig war schlich ich mich aus dem Badezimmer und ging leise in mein Zimmer.

Kaum hatte ich die Tür geöffnet, kam mir auch schon kalter Wind entgegen. Ich begann zu frösteln und sah, dass mein Fenster immer noch offen war. Ich war so neben der Spur gewesen, dass ich total vergessen hatte, dass Fenster wieder zu schließen. Die Jack schmiss ich auf den Stuhl neben der Tür und ging direkt zum Fenster. Hastig schloss ich es und rieb mir dann über die Arme. Puhhh kalt.

Ich zog noch die Vorhänge zu und begann dann mich umzuziehen, doch zuvor schloss ich noch die Tür und verriegelte sie. Während ich mich so Umzug glitten meine Gedanken wieder zu der Wiese. Er und ich die etwa in der Mitte standen und seine Lippen. Langsam legten sich meine Finger auf meine Lippen und ich meinte beinahe seine wieder zu spüren. Mein Herz begann wild zu flackern.

Ich nahm den Finger weg und ging zum Bett. Mein gesamtes Gewicht ließ ich auf die Matratze fallen. Das Bettgestell begann leicht zu knarren. Ich zog mich ein Stück nach oben und ließ meinen Kopf in das Kissen fallen. Ich war ja so müde.

Erst jetzt begann sich die Müdigkeit so richtig in meinem ganzen Körper auszubreiten. Mein Körper wurde schwer und träge. Langsam glitten auch meine Augenlieder zu und es folgte eine weitere traumlose Nacht.

Die Beweggründe eines Menschen sind für mich so oft nicht begreiflich. Ihr lügt und betrügt um euch selbst einen vermeintlichen Vorteil zu schaffen, dennoch zerstört ihr euch dabei selbst. Eure Seelen sind schwer zerstört, kaum eine von euch ist zu retten. Doch vielleicht....

Am nächsten morgen wurde ich von dem Geräusch der Dusche geweckt. Ich riss die Augen auf und rieb mit den Händen darüber. Ich musste sehr tief geschlafen haben, denn meine Glieder fühlten sich immer noch bleiern an. Grummelnd stemmt ich mich hoch, bis ich dann schließlich saß. Meine Ellbogen stütze ich auf meinen verschränkten Beinen ab und legte meinen Kopf in meine Hände. Ich zuckte etwas zusammen. Meine Hände waren eiskalt. Ich strich ein paar mal noch über mein Gesicht und rieb dann die Hände aneinander, um sie etwas aufzuwärmen.

Im Raum war es noch ziemlich dunkel, da die Vorhänge sehr dicht waren und nur durch einen kleinen Spalt drang Tageslicht in mein Zimmer. Erst jetzt viel mir auf, dass die Tür einen Spalt breit geöffnet war. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich sie gestern Abend geschlossen hatte, aber vielleicht war meine Mutter ja rein gekommen und hatte die Tür geöffnet. Ich streckte mich noch einmal und sog tief Luft ein. Schließlich rappelte ich mich auf und ging zum Fenster. Ich nahm den Vorhang in beide Hände. Sofort musste ich an gestern Abend denken. Ich wusste, dass er nicht da unten sein würde wenn ich das Fenster öffnete, aber dennoch keimte doch einwenig Hoffnung in mir auf.

Mit einem schnellen Zug teilte ich die Vorhänge und gleißendes Licht sprang mir entgegen. Wow HELL! Ich hätte es nicht so schnell öffnen sollen.

Ich blinzelte gegen das Licht und hielt dann eine Hand, als Schutz vor der Sonne, vor mein Gesicht. Gemächlich drückte ich die Klinke runter und öffnete das Fenster. Ich wollte nur kurz etwas frische Luft einatmen. Die Fensterflügel glitten auf und ich stützte meine Arme auf der Fensterbank. Vorsichtig lehnte ich mich etwas nach vorne. Heute morgen fühlte ich etwas wie Leichtigkeit. Das Etwas, dass sich tief in mir verbarg und sich jeden Tag so schwer anfühlte, schien nun etwas leichter. Atmen und auch gehen schienen mir nun etwas leichter zu fallen. Es war schon komisch.

Ich schloss kurz meine Augen und spürte sachten Wind, der durch mein Haar strich. Ein eigenartiges Gefühl kam plötzlich auf. Ich behielt meine Augen zu und versuchte mich zu konzentrieren. Dann verspürte ich auf einmal eine sanfte Berührung. Eine Hand, die durch mein Haar zu streichen schien. Es fühlte sich komisch an,etwas vertraut, doch auch irgendwie komisch. Ich kann es nicht so recht mir Worten beschreiben. Es war einwenig wie dieses kleine versteckte Alarmklingeln, die sich nicht so recht durchsetzten konnte. Man versuchte es zu ignorieren, doch man wusste ganz genau, dass es da war.

So eine kleine verstörte Seele. Kaputt gemacht von Menschen, die es nicht verstehen, doch ich kann spüren, dass sie sehr stark ist. Zu gerne würde ich sie Heilen, dass geht allerdings noch nicht...

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hei Leutchens,

Will mich nur einmal schnell bei xoxo_smileylove bedanken fürs Voten meiner Geschichte und fürs Abonnieren ^^

Hoffentlich gefällt euch das neue Kapital, würd mich auch über Kritik freuen.

Mini<3

Pregnant Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt