zweites Bewusstsein

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„Na hast du aufgegeben?" Ich antwortete nicht. Mein ganzer Körper begann im Moment auf Hochtouren zu arbeiten. Die Dunkelheit begann sich in meine Glieder zu setzten. Ich ließ es einfach geschehen, da es meine einzige Möglichkeit war mein Kind zu beschützen. Meine Muskeln begannen sich anzuspannen und zu verkrampfen, doch ich blieb ruhig. Phillip schien das allerdings nicht zu stören, solange er seinen Spaß mit mir haben konnte. Vor meinen Augen wurde es langsam dunkel und mein Geist sank in einen tauben Schlaf.

Jetzt bin ich dran.

Hilfeschreie hatten mich aus meinem Schlaf geweckt. Ich wusste sofort, wer mich da gerufen hatte und zögerte deshalb auch nicht besonders lange einzugreifen.

Langsam schlich ich mich wieder in ihren Geist, was sich diesmal als leichter, als zuvor erwies. Ihr Schutzwall war schwach und ließ mich schließlich bereitwillig durch. 
Ich konnte durch die Verbindung mit ihrem Geist genau spüren, wie dieser Mensch sie anfasste. Es widerte mich einfach nur an und ich hätte ihm am liebsten den Kopf abgerissen, doch ich würde es dann doch lieber ihr überlassen. Dieser Gedanken bereitete mir dann fast noch mehr Freude, als der an meine eigenen Hände, die seinen Kopf von seinen Schultern riss.

Ich ergebe mich.
Mit diesen Worten fiel auch ihr letzte Widerstand und meine Dunkelheit absorbierte ihren Geist. Langsam wurde ihr Bewusstsein in eine kleine Trance gelegt und ich spürte, wie meine kleine Wächterin in ihrem Körper langsam erwachte und die Kontrolle übernahm. Nicht für sehr lange, aber es würde reichen um diesen Menschen nieder zu reisen. 

Ich bin bereit Meister.

Schön wieder deine Stimme zu hören. Du hast nun sehr lange geschlafen, doch ich hoffe, dass deine Kräfte nichts eingebüßt haben. 

Nein, mein Herr.

Dann weißt du ja, was du nun zu tuen hast.
Ja, Meister.

Die Stimmung in dem doch kleinen Sanitärbereich begann sich etwas anzuspannen. Nina hatte sich eigentlich erhofft, dass sie Miriam schreien hören würde und verzweifelnd um Hilfe bettelt, doch so kam es nicht. Miriam zappelte nun nur etwas und versuchte Phillip von sich zu bekommen. Irgendwann erstarrte ihr Körper allerdings zu Eis und Phillip konnte sich ohne großen Kraftaufwand an ihr vergehen. Nina war mehr als nur unzufrieden. Sie wollte das Miriam litt und sie war auch schon der Meinung, dass sie Miriam gebrochen hatte, doch seit dem die Osterferien vorbei waren, hatte sich etwas an ihr Verändert. Sie hatte es schon bei ihrer ersten Begegnung nach den Osterferien bemerkt. Ihre Augen hatten etwas bedrohliches ausgestrahlt und Nina hatte in diesem Moment ein kleinwenig Angst verspürt, auch wenn sie es sich nicht eingestand. Sie gab aber dennoch ihren Plan Miriam zu brechen nicht auf. Bei Sarah verhielt es sich aber etwas anders. Als sie an jenem Tag auf der Toilette in Miriams Augen gesehen hatte, da begann ihr Herz wie wild zu schlagen. Für einem Moment hatte sie wirklich gedacht, dass Miriams Augen rot leuchteten und sie in ihnen Verbrannte. Seitdem hatte sie begonnen über einiges nachzugrübeln. Angst hatte sich in ihrer Brust fest gesetzt und dafür gesorgt, dass sie schrecklich leicht zu erschrecken war seitdem. Als sie Miriam dann vor dem Zimmer des Schularztes wiedergesehen hatte bekam sie Panik und war schnell abgehaut. Miriam hatte eine Ausstrahlung die Sarah nervös machte. Es kam ihr fast so vor, als würde etwas böses in ihr schlummern und nur darauf warten wieder zu erwachen.


Phillip schien die Veränderung von Miriam zuerst gar nicht zu bemerken. Zu sehr war er von seiner Lust beflügelt, als dass er sich auf sein Opfer konzentrieren hätte können. Irgendwann bemerkte aber auch er selbst, dass etwas nicht mehr Stimmte, doch da war es bereit zu spät. Phillip ließ kurz von Miriam ab um sich seiner Hose zu entledigen und es zu Ende zubringen. Während er aber so unaufmerksam war bemerkte er nicht wie Miriam sich begann von dem Waschbecken aufzurichten. 

Ihr Körper war noch etwas träge und schien noch nicht so richtig synchron zu arbeiten. Phillip sah wieder auf und erschreckte doch etwas, als er Miriam aufrecht sitzend sah. Schnell packte er sich wieder an den Händen und drückte sie erneut nieder. Miriams Körper war noch etwas desorientiert und Phillip hatte in diesem Moment noch leichtes Spiel. So gut es ging hielt er Miriam Hände über ihren Kopf und machte sich mit einer Hand an ihre Hose. Komplett erstaunt sah er allerdings auf, als er Miriam lachen hörte, das war die letzte Reaktion, die er in diesem Moment erwartet hatte. In dem kurzen Moment, in dem er abgelenkt war, gelang es Miriams Körper sich wieder zu fangen. Sie wickelte ihre Beine um seine Kniekehlen und übte starken druck aus. Die ganze Action kam so überraschend, das Phillips Beine Nachgaben und er zu Boden sank. Ungewollt oder doch beabsichtig zog er Miriam mit und sie landete, mit geöffneter Hose auf Phillip. Er war noch etwas verwirrt, doch Miriams Körper reagierte sofort. Sie drückte ihn komplett zu Boden und legte ihre Hände um seinen Hals.

„Flehe um dein Leben elendiger Mensch." Phillips Augen weitenden sich, da sie nun zum ersten Mal das Höllenfeuer sahen, dass in Miriams Augen brannte. Er war nicht der erste Mann ohne Ehre, der diese Augen gesehen hatte, nur waren es damals nicht ihre Augen gewesen. Zum ersten Mal in seinem Leben sollte Phillip nun das Gefühl von Todesangst verspüren. 

„NEIN!!!" Miriams Kopf riss hoch und suchte die Quelle des angsterfüllten Schreis. Sarah war nun von Ninas Rücken hervor getreten. Nina stand paralysiert daneben. Beide zuckten allerdings zusammen, als sie das Feuer sahen.

„Bitte, tu ihm nichts!" Es mag einem als Leser beinahe wie ein Witz vorkommen, dass nun ausgerechnet sie um Gnade bat und dann auch noch für einen niederen Menschen wie Phillip. Sarah schien aber trotz alledem immer noch Gefühle für diesen Abschaum zu hegen. So gut es auch ging schien sie auch die Wahrheit über ihren Freund zu verdrängen, obwohl es ihr in diesem Moment vor Augen gehalten wurde. 

Phillip nützte nun diesen Moment der Unachtsamkeit, um mir in den Bauch zu boxen und das nur knapp über ihrem Ungeborenen. Miriams Körper zuckte zusammen und Phillip konnte sich so aus ihrem Griff befreien. Er schubste ihren Körper zur Seite, doch bevor er sich wieder auf sie stürzten konnte, sprang Miriam wieder auf und wich noch rechtzeitig aus. Erneut kam er auf sie zu gerannt, mit ausgestreckten Armen um sie festzuhalten. Sie hob allerdings ihr rechtes Bein und rammte es gegen seinen Bauch. Phillip torkelte mit schmerzenden Bauch nach hinten. Dabei stürzte Miriams Körper wieder auf ihn zu und schlug ihm mit ihrem rechten Bein gegen sein linkes Schienbein. Schmerzerfüllt sog er wieder Luft ein und so konnte Miriam ihre Finger in seine rechte Schulter rammen und ihr Knie wieder in seinen Bauch zu rammen. Zwei, drei, vier, fünf oder sechs mal, bis sein Körper zu Boden sank.


„Du bis Abschaum und gehörst direkt in die dunkelsten Ecken der Hölle verband. SIEH MICH AN MENSCH!" Mit angsterfüllten Augen sah er Miriam an, doch bevor sie auch nur irgendetwas machen konnte, schmiss sich jemand gegen sie. Sie stolperte etwas zur Seite. Schnell faste sie sich aber wieder und sah, wer sich da eingemischt hatte. Es war Sarah und auch Nina hatte sich aus ihrer starre gelöst und stellte sich vor die Beiden.

„Glaub ja nicht, dass du mich mit dieser Vorstellung hier beeindruckst." Nina versuchte selbstsicher zu klingen, doch man konnte hören, dass ihr das alles hier nicht wirklich normal vorkam.

„Du bist nicht besser als er. Deine Absichten sind nieder und verdienen keine Gnade." Ninas Herz begann bei Miriams Worten schneller zu schlagen. 

„Koste doch einmal deine eigene Medizin." Nina stürmte nun auf Miriam zu und versuchte so ihre Position zu wahren. Sie würde vor Miriam ihre Angst nie zeigen. Miriam sprang auf sie zu und zog sie zu Boden.

„Nieder mit dir...argh!" In Miriams Kopf begann es brennen und laut zu klirren. Der Geist in ihr begann sich zu währen und wollte sie daran hindern alles zu ende zu führen. Zwar hatte sie sich der Dunkelheit ergeben, doch sie würde ihren Widerstand dennoch nicht vergessen. Sie wich von Nina zurück und sank schmerzerfüllt zu Boden. Nina sah ihre Chance und wollte angreifen, doch dann ging die Toilettentür erneut auf. 
Vor Miriams Augen begann es währenddessen zu flackern,als sich ihr Geist wieder an die Spitze kämpfte.
Du hast brav gekämpft nun zieh dich zurück.

Komm zu mir.


Sie konnte seine Stimme deutlich hören und wurde sofort von ihr angezogen. Langsam zog sie sich wieder tiefer in den Körper von Miriam zurück und übergab ihn wieder ihrem Bewusstsein. Miriams Geist kam langsam wieder zu sich. 

„Hei! Was ist hier los?" Schnelle Schritte hallten auf den Fließen wieder.

Das nächste an das ich mich erinnerte, waren starke Kopfschmerzen. Vor meinen Augen begann es zu flackern und ich begann unscharf, aber dennoch wieder zu sehen. Dumpfe Geräusche drangen an mein Ohr. Ich hob langsam den Kopf, um zu sehen, wer es denn war, doch es war alles noch zu verschwommen. 

„Miriam! Geht es dir gut?" Briseis.  

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