Wuuuuuu huuuuu

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„Na, Miriam hattest du schöne Ferien?" Ein Schock fuhr durch meine Glieder. Ohh Gott nein. Bitte, bitte nicht.

Ich wusste genau zu wem diese  Stimme gehörte. Nina.

Sie dürfte hinter mir gestanden haben. Ich schaute weiterhin stur nach vorne und versuchte mich nicht umzudrehen. Zunächst ging ich noch weiter und überlegte, ob ich vielleicht verschwinden sollte. Einfach weglaufen und hoffen, dass sie mich nicht einholte. Bevor ich mich allerdings zu irgendetwas entschließen konnte spürte ich plötzlich einen druck in meinem Rücken. Ich torkelte ein paar Schritte nach vorne. Gerade so schaffte ich es noch das Gleichgewicht zu halten.

„Ich hab dich was gefragt." Als ich nicht gleich antwortete schupste mich Nina noch einmal. Seid wann war sie wieder so aktiv...und wo war Sarah?

Vorsichtig wendete ich meinen Blick doch zu Nina, diese lachte zunächst noch triumphierend, doch dann wurde diesen von leichtem Stauen zerrissen.

„Trägst du seit neuesten Kontaktlinsen oder was?!" Ich antwortete nicht und fragte auch nicht nach, denn ich wusste was sie meinte. Meine leuchtenden Augen.

„Willst du auch mal antworten!" Man hörte deutlich den Befehl in ihrer Stimme, doch ich schwieg weiter. Es war schon ewig her, dass wir das letzte Mal ein richtiges Wort miteinander gewechselt haben. Warum sollte ich auch genau jetzt mit dir reden?

Je länger ich schwieg desto mehr begann sich Wut in ihr anzustauen und mein Herz zu rasen. Du legst dich hier grad mit dem Teufel an. 

Ich ging einen Schritt zurück. 

„Sag mal bist du taub!?" Nun schrie sie und ich war mir zwar nicht hundertprozentig sicher, aber ich meinte so etwas wie Frustration in ihrer Stimme zuhören. 

 „Nun sag schon was du dumme Schlampe!" Mit diesen Worten ging sie auf mich zu und versetzte mir einen heftigen Stoß. Ich torkelte, konnte mich aber diesmal nicht halten und viel Richtung Boden. Pass auf!

Während dem Sturz fuhr plötzlich etwas durch meinen Körper, was mich dazu veranlasste mich während meinen Sturz zu drehen. So landete ich statt auf dem Bauch eher leicht auf der Seite, mit Tendenz zur Rückenlage. 

Mit meinen Armen stemmte ich mich wieder hoch und blickte zu Nina. Sie war nun auf hundertachtzig und hätte mir leicht gefährlich werden können, doch ihr Kopf schreckte plötzlich hoch und schaute sich um. Kaum einen Augenblick später war sie auch schon verschwunden und blieb alleine am Asphalt liegen. Was war den jetzt los?

Schnell realisierte ich allerdings was so eben gerade passiert war und rappelte mich auch schnell wieder auf. Meine Tasche war beim Sturz etwas von mir weg gerutscht. Kaum auf den Beinen schnappte ich sie mir und begann schellen Schrittes zu verschwinden. 


Endlich zuhause angekommen rannte ich auch schon hinauf in mein Zimmer und verschloss die Tür. Meine Tasche landete irgendwo im Raum und ich schmiss mich auf mein Bett. Alles in meinem Kopf drehte sich und mein Körper zitterte einwenig. Was war denn das gewesen. 

Das Verhalten von Nina war mir persönlich schleierhaft. Sie wirkte heute anders als sonst. Etwas schien nicht zu stimmen, doch ich konnte einfach nicht sagen was. 

Langsam schloss ich meine Augen und versuchte mich auf etwas anderes zu konzertieren. 

Wuuuuuuu huuuuuuu.

Eine helle Stimme erklang und füllte den Raum. Ich öffnete die Augen direkt wieder und setzte mich auf. Kein Mensch war da, nur ich. 

Wuuuuuuu huuuuuuu.

Wieder diese Stimme. Meine Neugier war nun geweckt, also schwang ich die Beine wieder über mein Bett und stand wieder auf. Woher kommt diese Stimme?

Diese Stimme hatte etwas an sich das mich faszinierte, gleichzeitig beunruhigte sie mich. Ich hatte keine Ahnung was hier los war, woher diese Stimme kam, geschweige denn was diese mit den folgenden Ereignissen zu tun haben sollte. 

Wuuuuuuu huuuuuuu.

Mit langsam Schritten ging ich durch den Raum und begann alles mit meinen Augen abzusuchen. Doch da war einfach niemand. Zunächst dachte ich, dass das vielleicht nur der Wind war oder ich träumte irgendetwas in der Art. Mein Blick fiel aber dann zufällig auf die Badezimmertür. Sie war geschlossen, doch ich konnte sehen, dass sanftes Licht durch einen kleinen Spalt unter der Tür fiel. Ich musste schlucken. Ganz ruhig, vielleicht hast du ja nur heute morgen vergessen das Licht auszumachen. 

So gut es ging versucht ich mir das einzureden, doch ich wusste selber genau, dass das nicht der Grund sein konnte. Anita hätte es dann nämlich schon längst ausgeschaltet. Sie achtete immer sehr darauf und hatte schon als ich klein war immer das Licht im Badezimmer abgedreht, da ich das wahnsinnig oft vergaß. In ihr steckte so etwas wie eine kleine Umweltschützerin. Ihr lag einfach so etwas wahnsinnig am Herzen und ich fand das irgendwie toll. 

Vor der Badezimmer Tür blieb ich stehen und holte noch einmal tief fLuft, dann drückte ich die Klinke herunter. Mit meiner Führung glitt die Tür langsam auf. Das hell erleuchtete Badezimmer tat sich vor mir auf. Es war leer.

Vorsichtig betrat ich das Badezimmer und schaute mich genau um. Naja so viele Möglichkeiten gibt es nicht sich zu verstecken. 

Ich durchquerte das Badezimmer und stellte mich vor die Duschkabine. Mit einer schnellen Handbewegung zog ich die Tür zur Seite und blickte in eine leere Dusche.

Auch wenn ich es nur ungern zu gebe, so war es damals schon so, dass sich in mir so etwas wie Enttäuschung bereitmachte. Sei doch froh, dass niemand da ist. Hätte ja sonst wer seien können!

Schnell ließ ich meine Blick noch einmal schweifen und beschloss dann wieder raus zu gehen. Hier war eindeutig niemand.

Auf meinem Weg aus dem Badezimmer ging ich auch an dem Spiegel vorbei und sah kurz meine Reflexion in ihm. Zuerst realisierte ich es nicht richtig, doch ziemlich schnell blieb ich dann stehen. Ein paar Schritte ging ich zurück und stand nun wieder direkt vor dem Spiegel. 

Wuuuuuuu huuuuuuu.


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