Unverzeihlich

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„Verräter!" Die laute drangen wie ein lautes Knurren aus meiner Kehle, während ich begann Stühle durch den Raum zu werfen. Meine Anhänger wichen so schnell sie konnten aus und beobachteten leicht verstört wie der Stuhl an der Wand in tausende kleine Teile zerschellte. 
Alle meine Untergebenden standen aufrecht und gespannt nur Schritte von mir entfernt.
Markus allerdings, der unweit vor mir kniete, wartete beinahe gelassen auf seine Strafe. Es wäre ein leichtes für mich gewesen ihn für immer in das Fegefeuer zu werfen und mit Freuden seinen sterbenden Schreien zu lauschen, doch die Ereignisse der letzten Tage hatten andere gelüste in mir geweckt, der alte Hass war wieder so stark in mir hervor gekrochen. 

„Legt seine Seele in Ketten. Schaft ihn mir einfach nur aus dem Blick." Trotz der entstellten Worte verstanden meine Anhänger und schafften den Untreuen aus meiner Sicht. Ein weiteres Mal schlug ich mit einem festen Schlag gegen einen Stuhl, der schmerzerfüllt quietschte und knackste. 

„Beruhigt euch, doch bitte Meister." Es war Zalins beruhigende Stimme, die zu mir vordrang, doch diesmal konnte sie mir damit nicht helfen. In meinem Mund begann es zu brennen und ich spürte, wie die Flügel langsam begannen meinen Rücken zu durchstoßen. 

„Ihr Widerwillen!" Den nächsten Stuhl wies ich ebenfalls wieder seinem Schöpfer zu. 

„Ich kann ihn spüren. Er strömt durch meinen Körper..." Erschöpft und gleichzeitig angespannt sank ich auf die Knie. Mein ganzer Körper zitterte vor Erregung. Meine Hände formten sich zu Fäusten und rammten meine Krallen tief in mein Fleisch. 

„Meister?" Ich konnte ihre Präsenz ganz nah neben mir spüren. Sie war eine schwache untergebene, dennoch mir noch lieber, als all die anderen Knechte in diesem Gefängnis.

„Selbst nach all den Jahren hört er nicht auf mich zu verspotten. Sein Lachen klingt laut in meinen Ohren und ich kann ihn nicht daran hindern." Ich spürte ihre zarte Hand an meine Schulter. Schnell drehte ich mich zur Seite und schnappte mir diese zarte Hand. Sie zuckte zurück und sah mich mit schockgeweiteten Augen an. Sie selbst hatte mich noch nie so kurz vor meiner Mutation gesehen.

„Sieh zu was für ein Monster er mich gemacht hat. Verhasst bin ich von allen, selbst der Frau die mein Fleisch und Blut in sich trägt." Meine Hand ließ sie frei und packte bevorzugt doch lieber ihren zarten Hals. Sie wollte zurück weichen, doch war sie nicht schnell genug. Ihre Muskeln begannen unter meinen Fingern zu zucken, als ich begann leicht zu zudrücken.

„Es wäre ganz leicht diese Finger stärker zusammen zuführen und dir so deine wertvolle Luft und dein Leben selbst in dieser Welt für immer zu nehmen." Mit ihr in meinem festen Griff richtete ich mich wieder komplett auf. Ihre Füße begannen leicht über dem Boden zu schweben und ihr ganzer Körper versuchte nun verzweifelt sich aus meinen Griff zu winden. Es war wirklich köstlich mit an zusehen, wie ihre Augen um Gnade und ihr Leben flehten. Egal was ich ihr antat, ihre Augen hatten noch nie dieses Verachteten Ausdruck angenommen. Auf Dauer würde sich mich zwar als Gefährtin langweilen, dennoch liebte ich es mit ihr zu spielen. 

Mit einem Mal löste ich meine Finger wieder von ihrem zarten Hals, da ich nicht vorhatte sie zu töten. Ihr Körper sackte erschöpft auf ihre Knie. Der Atem der wieder aus ihren Lungen strömte verursachte bei ihr ein starkes Husten. Ihr Körper zuckte jedes mal und sie schien echte schmerzen zu durchleiden. 

„Du kannst froh sein, dass ich dich immer als treue Dienerin und Ergebene gesehen habe und auch in Zukunft sehe. Sobald habe ich nicht die Intension dich umzubringen, doch unterschätze mich trotzdem nicht." Ehrfürchtig sah sie vom Boden zu mir hinauf. Ich streckte meine Hand nach unten und fuhr ihr Gesicht seitlich entlang. Einwenig meines eigenen Blutes blieb an ihren Haaren hängen, dennoch verharrte sie in ihrer Position. 

„Du brauchst nicht wie ein Sklave vor mir zu knien." Sie wartete noch einen Moment ab, bevor sie sich wieder erhob. Still und aufrecht stand sie nun vor mir und sah hörig in meine Augen. Manchmal war es mit ihr wirklich zu einfach. Es nahm einen einwenig den Spaß.

„Lass ein Bad ein." Mit diesen Worten lief ich an Zalin vorbei und verließ wieder den Raum, als mich erneut Bilder meiner Vergangenheit einholten.

Ihr besorgter Blick ließ mich erst so richtig realisieren, was ich da soeben getan hatte. Für einem kurzen Moment sah ich wieder zu dem Messer, dass einige Meter von mir entfernt lag und an dessen Klinge noch etwas von meinem eigenen Blut klebte. Erneut sah ich dann wieder zu Anita, die ebenfalls nicht zu verstehen schien was gerade passiert war. 

„Anita." Mit meinen ersten Worten, die ich an Anita richtete begannen auch die ersten Tränen zu fließen. Langsam ließ sie mich wieder los, da sie zu erkennen haben schien, dass ich wieder bei Sinnen war. Ich drückte nun meine Hände gegen meinen Mund und spürte auf meiner Haut meine bebende Lippe. Unterdrückt begann ich zu schluchzen und zu zittern. 


„Ich bin ein Monster." Die Worte kamen nur ganz leise über meine Lippen, doch der Fluss an Tränen, der mit ihnen kam, tat ihr übriges um meine Verzweiflung klar zu machen. Schnell schlangen sich ihre Arme um mich, als wollte sie mich davor beschützen etwas wirklich dummes zu tuen. Ich krallte meine Finger fest in ihre Brust und da ich wusste, dass niemand im Haus war, konnte ich auch laut anfangen meinen Gefühlen ihren lauf zu lassen. Mein Schluchzen erinnerte mit der Zeit mehr an ein schmerzerfülltes Schreien.

„Ich wollte es tuen. Ohhh Gott, Anita! Ich habe den Tod meines eigenen Kindes herbei gesehnt." Anitas Arme drückten mich noch fester an ihren Körper, als sie merkte wie mein Körper noch stärker anfing zu beben. Mit jedem Atemzug schien mehr meiner Energie aus meinem Körper zu fließen. Meine Beine wurden weich und brachen in sich zusammen, wie ein Kartenhaus. Mit mir glitt Anita zu Boden und blieb still, als ich weiter weinte. Meine Tat schien mir die Luftröhre abzuschnüren. 

„Ich bin verflucht! Es wird diese Last genauso wie ich tragen müssen und ich kann nichts dagegen machen. Gott hat mich für immer verlassen Anita!" Beruhigend begann sie mir über meinen Kopf zu streichen. So viel Liebe und keine Abscheu steckte in ihrer Berührung, dass ich mich begann noch schlechter zu fühlen.

„Ach, meine Kleine. Was redest du den da? Du bist nur etwas verwirrt. So eine Schwangerschaft ist ein schweres Los für eine Frau." Ihre Stimme klang sehr traurig.

„Wie kannst du nur so lieb sein?" Ihre Arme begannen sich etwas von mir zu lösen und nun konnte ich die große Enttäuschung in ihren Augen sehen. 

„Du solltest es lieber mit würde tragen, als es so zu verfluchen. Immerhin ist dieses Kind ein göttliches Geschenk." Sanft strich sie mir über meine Wange, bevor sie wieder aufstand. Schnell griff ich nach ihrem Bein und hinderte sie am gehen.


„Kannst du mir bitte versprechen, dass du meinen Eltern nichts davon erzähltest." Sie wand sich wieder mir zu und runzelte immer noch mit traurigen Blick die Stirn.


„Ich verspreche es wird nie wieder vorkommen. Bitte, nur erzähl es nicht weiter!" Einen Moment überlegte sie, ehe sie sichtlich wiederstrebend nickte.
„Es wird meine Lippen nicht verlassen." Langsam ließ ich sie los und sie verließ nach wenigen Minuten auch schon mein Zimmer, das Tablett und das Messer nahm sie mit sich. Geschwächt sank ich langsam in mir zusammen. Auf den angenehm kühlen Boden rollte ich mich zusammen und schloss meine Augen. Mit aller macht versuchte ich weitere böse Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen und dem in meinem Leib zitternden Wesen ein wenig das Gefühl von Sicherheit zu geben. Es mag ja das Kind des Teufels sein, doch es ist auch immer noch mein Kind. So es mir also widerstrebt, ich muss es dennoch beschützen.


Irgendwann musste ich in einen traumlosen Schlaf geglitten sein, da ich durch eine sanfte Berührung wieder aufgeweckt wurde. Meine Lieder begannen leicht zu flattern und Licht die Linsen in meinen Augen zu reizen. Das verschwommene Bild wurde langsam schärfer. Meine Mutter hockte neben mir und lächelte mich sanft, als ich aufwachte. Langsam mit noch müden Gliedern begann ich mich aufzurichten und mit einer Hand über meine Augen zu reiben.

„Morgen, mein Schatz." 

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Hallö Leutchens, 

Es geht voran und langsam beginne ich sogar ein Ende von dieser Geschichte zu sehen. Keine Ahnung, wie lange es noch dorthin seien wird, aber es scheint nicht mehr wie ein unmögliches Ziel. 

Noch einmal vielen Dank für die viele Aufmerksamkeit, die ihr dieser Geschichte zukommen lasst. Ich freu mich wirklich über jede einzelne Stimme (2k inzwischen^^), jedes gelesene Kapitel und über jedes Kommentar, dass ihr hinterlasst. Es bereitet mir immer sehr viel Freude eure Meldungen zu lesen. Auch noch einmal einen großen Dank an all die Follower <3

Hoffentlich bereitet euch das Lesen meiner Geschichte genauso viel Freude, wie mir das Schreiben. Lasst gerne Stimmen und auch Kommentare, wenn ihr wollt. Ich versuche darauf zu antworten, wenn ich den weiß wie und schaut auch mal bei "Demon inside me" vorbei. Panda freut sich genauso sehr wie ich über jeden Leser, der die Anzeige hüpfen lässt. 

Mini<3


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