Alea

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„Egal wie sehr ich es auch versuche, ich kann dich so recht einfach nicht verstehen. Du verbaust dir mit dem Kind noch deine ganze Zukunft." Sofort schrie ich dazwischen.

„Nein tu ich nicht!" Ich sprang von der Bank. Beruhig dich wieder! Du  wolltest dich doch mit deinem Vater versöhnen.

„Das alles ist für mich grad sehr viel und ich hätte dich gerne bei mir." Mein Vater sah zu mir hoch und ich konnte sehen, wie er mit sich selbst rang.

„Du machst mich fertig."

Zwei Tage später stand ich ganz aufgeregt im Krankenhaus und wartete auf meine Ärztin. Ich durfte meine Tochter endlich mit nach Haus nehmen. Briseis und meine Mutter waren mitgekommen. Mein Vater nicht, weil er noch ein wichtiges Treffen mit einem Kunden oder so etwas in der Art hatte.

„Miriam, jetzt hör mal auf so aufgeregt auf dem Stuhl herum zu hüpfen, dass macht mich total nervös." Meinte Briseis und konnte sich trotz dem ernsteren Ton ein Lachen nicht ganz verkneifen. Im selben Moment sprang ich allerdings von dem Stuhl, als ich sah wie meine Frauenärztin mit meiner kleinen Tochter auf dem Arm zu uns kam. Unter ihren Augen erkannte ich tiefe Ringe, dennoch hatte sie ein müdes Lächeln auf den Lippen.
Ich lief ihr eilige entgegen und nahm mit wild klopfenden Herzen dieses kleine Wesen, dass in eine Decke gewickelt war entgegen. Fest drückte ich sie an meine Brust und strich mit einer Hand ganz vorsichtig über ihre Wange. Leise begann sich verschlafen etwas zu brummen.

„Hallo kleines Mädchen. Wir fahren jetzt nach Hause." Wieder sprach ich nur ganz leise und konnte einfach verhindern ganz verträumt von einem Ohr zum anderen zu lächeln.

„Sie hat sich wirklich sehr gut entwickelt, dennoch würde ich empfählen in einer Woche wieder zu kommen, nur zur Sicherheit." Meinte die Ärztin mit müder Stimme. Hinter mir spürte ich wie Briseis vorsichtig über meine Schulter linste.

„Sie ist wirklich klein." Ich nickte.

„Hast du eigentlich schon einen Namen führ sie?" Bei der Frage sahen mich alle gespannt an. Ich hatte sehr lange Nachgedacht und auch einiges im Internet recherchiert. Sie sollte einen ganz besonderen Namen bekommen, da sie ja auch kein normales Mädchen war.

„Alea." Briseis begann breit zu grinsen, als sie den Namen hörte. Wir hatten als ich noch selbst im Krankenhaus war viel über mögliche Namen gesprochen und irgendwie gefiel mir der Name sehr gut. Vielleicht war es auch einfach nur der beste Mädchenname, den ich zur Auswahl hatte, sonst waren es hauptsächlich Jungen Namen, die mir besonders gut gefielen.
Wir verabschiedeten uns von der Ärztin und verließen das Krankenhaus.
Während wir zu dem Auto liefen und ich spürte, wie dieses kleine Wesen an meiner Brust amtete, fühlte ich mit einem mal wie mir die Zeit förmlich durch die Finger lief und etwas Panik stieg langsam in mir empor. Zieh jetzt nicht den Schwanz ein!
Briseis und ich setzten uns gerade auf die Rückbank des Audis meiner Mutter, als das kleine Wesen in meinen Armen zu schreien begann.

„Mist!" Fluchte ich leise und begann das Kind in meinen Armen hin und her zu wiegen. Im Rückspiegel sah ich meine Mutter lächeln. Also ich find das gar nicht lustig!

„Sie hat vielleicht einfach nur Hunger." Meinte meine Mutter und sah kurz lächelnd zu mir nach hinten, ehe sie den Wagen startete.

Alea schrie immer noch in meinen Armen, doch ich konnte mich einfach nicht so recht überwinden ihr die Brust zu geben.

„Ich schau auch weg, wenn du willst." Meinte Briseis und sah demonstrativ aus dem Fenster. Gott! Du bist ne Mutter, dass ist doch ganz normal.

Schnell fand ihre kleinen Lippen meine Brust und begann mit ihrem zahnlosen Mund die Milch heraus zu saugen. Im Auto wurde es langsam wieder still und ein eigenartiges Glücksgefühl wärmte meine Brust.

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