„Du bist von ihm Schwanger?!" Ich nickte nur und sah auf den Boden. Es war mir unangenehm ihr nun in die Augen zu sehen. Ich wollte keine Verachtung in ihren Augen sehen und vielleicht wollte ich irgendwie versuchen es weiterhin zu verdrängen. Mein Blick hob sich allerdings, als ich eine sanfte Berührung an meiner Schulter spürte. Briseis Blick war weich und enthielt keinen Funken von Verachtung. Im Gegenteil, es schien beinahe so, als würde sie mich verstehen, als wäre ihr diese Situation nicht unbekannt.
Briseis und ich gingen kurz darauf dann gemeinsam nach Hause. An der Stelle, an der sie mich am Wochenende getroffen hatte trennten wir uns dann und ich ging den Rest des Weges alleine. Ich kramte den Schlüssel aus meiner Tasche und sperrte die Tür auf. Kaum drei Schritte gegangen stolperte ich auch schon fast über eine Ansammlung von Sackerl und Putzutensilien. Kaum war ich hinein gekommen kam auch schon Anita um die Ecke. Als sie mich dann sah begann sie breit zu lächeln. „Hallo Miriam. Wie war es in der Schule." Sie kam näher auf mich zu und nahm mir die Schultasche ab. Zusammen mit ihr ging ich dann in die Küche, wo auch schon eine kleine Jause bereit stand. „Ganz gut, wie immer halt sehr anstrengend."
Den Rest des Tages lag ich dann in meinem Bett. Ich starrte einfach nur an die Decke. So recht wusste ich in dem Moment einfach nichts mit mir anzufangen. Das laute Piepsen meines Handy holte mich dann aus der Starre. Ich drehte mich im Bett herum und suchte nach meinem Handy. Facebook hatte sich bei mir gemeldet. Ich öffnete den kleinen Icon und sah eine Nachricht aufscheinen. Zunächst erkannte ich das Profil nicht, doch anhand der Nachricht wusste ich schnell wer es war.
Hei^^
Dreh gerade im Bett Däumchen.
Bist du schon zu einem Entschluss gekommen?
Ich hatte Briseis erzählt, dass ich es vorerst noch vor meinen Geheim halten wollte, bis ich wusste, was ich tuen wollte.
Hei
Nein nicht wirklich, außerdem habe ich immer noch etwas Panik davor es ihnen zu erzählen.
Eine kleine Weile wartete ich noch auf die Antwort, deshalb beschloss ich selbst noch eine weitere Nachricht zu verfassen.
M: Ich hab mir überlegt vielleicht doch noch einmal mit dem Schularzt zu reden, vielleicht hat er ja einen guten Rat für mich.
B: Hältst du das für eine gute Idee? Wäre es nicht besser vielleicht zu einem Frauenarzt zu gehen?
M: Ja vielleicht schon, aber ich hab mir gedacht, dass es vielleicht nicht schlecht wäre einmal mit ihm zu sprechen. Nachher kann ich ja dann immer noch zum Frauenarzt.
B: Stimmt auch wieder. Soll ich dich begleiten, damit du nicht wieder in letzter Minute einen Rückzieher machst?Ich musste kurz überlegen. Es war schon schwer genug unter vier Augen mit ihm zu sprechen, allerdings wusste Briseis ja schon von der Schwangerschaft.
M: Ja, danke das wäre wirklich nett von dir.
B: Immer wieder gerne <3Auf ihre Nachricht hin begann ich zu lächeln.
Am nächsten Tag war ich wahnsinnig angespannt. Ich saß den ganzen Tag leicht zitternd in der Schule. So richtig konzentrieren konnte ich mich nicht und sogar Nina und Sarah schafften es sich für diese Zeit aus meinem Denken zu schleichen. Nach dem Unterricht blieben Briseis und ich noch etwas sitzen, um uns besser wegschleichen zu können. Als es dann soweit war griff Briseis meinen Arm und zog mich aus dem Klassenzimmer. Wir liefen den Flur entlang in Richtung Treppen. Die Schüler waren alle von den Gängen verschwunden, da die nächste Stunde für den verbleibenden Rest der Schüler bereits wieder begonnen hatte. Ich hatte Briseis so nie von meinen, nennen wir es mal Problemen mit Nina und Sarah erzählt, doch sie schien es zu spüren. Schließlich gelangen wir in den Gang der zu der Ärztekammer führte und wieder begann ich nervös zu werden. Briseis ging neben mir her und an ihrem Gesicht erkannte ich, dass auch sie etwas angespannt war. Langsam gingen wir den Gang entlang. Keiner von uns Sprach ein Wort.
Vor der Tür der Ärztekammer kamen wir schließlich zu stehen. Der Weg kam mir lange nicht so lange vor, wie das letzte Mal.
Ich atmete einmal tief durch und sah noch einmal zu Briseis. Sie sah mich ebenfalls an und lächelte. Mein Blick fiel wieder auf die Klinke. Langsam streckte ich meine Hand nach ihr aus und drückte sie hinunter. Mit einem ganz leisen Knarren öffnete sich die Tür. Briseis und ich traten nacheinander in den kleinen Raum. Ich sah zu dem kleinen Schreibtisch der am anderen Ende des Raumes stand. Der Stuhl drehte sich langsam herum und wie erwartet saß in ihm Dr. Birgt. Er kannte mich sofort und begann, wie immer eigentlich wenn ich zu ihm kam, freundlich zu lächeln. Sein Blick schwankte leicht nach rechts und fiel auf Briseis, dabei begann sich auf seiner Stirn eine leichte Falte zu bilden.
„Guten Tag, Dr. Birgt. Hätten sie vielleicht kurz Zeit für mich." Sein Blick schoss wieder zu mir und die Falte begann sich fast ganz zu glätten.
„Natürlich. Komm nur her." Briseis und ich setzten uns in Bewegung. Vor seinem Schreibtisch setzte ich mich dann vorsichtig auf einen Sessel. Ich war so nervös und mein Herz schien aus meiner Brust springen zu wollen, um diesem Gespräch zu entkommen. Nein! Du ziehst das jetzt durch. Keinen Rückzieher!
„Also, was kann ich den für dich tuen?" Er hatte sich komplett zu mir gedreht und schenkte mir so seine komplette Aufmerksamkeit. Naja eigentlich nur beinahe, denn Briseis schien er nicht so recht ausblenden zu können.
„Eigentlich wollte ich sie eher um Rat fragen." Er sah mich etwas erstaunt an, ließ mich aber weiter Sprechen.
„Ähm...also..." Ich wusste nicht wie ich weiter sprechen wollte und wurde langsam immer nervöser. Scheiße!
Dr. Brigt beugte sich etwas nach vorne und legte mir kurz eine Hand auf mein Knie. In meinem Bauch begann es daraufhin unangenehm zu zucken.
„Ganz ruhig. Entspann dich." Ich hörte leise Schritte und vermutete, dass Briseis wieder ein Stück näher gekommen war. Dr. Brigt richtete sich wieder auf, sah mich allerdings weiter an.
„Sie haben mir ja vor dem Wettbewerb gesagt, dass sie vermuteten, als sie mich untersucht hatten, dass ich vermutlich schwanger bin." Er nickte.
„Nun ich habe vor kurzer Zeit einen Test gemacht und..." Eigentlich brauchte ich nicht weiter zu sprechen, denn an seinem Blick erkannte ich, dass er schon wusste was ich meinte.
„ Er war positiv." Er nickt erneut und sah kurz zu Seite.
„Hast du es deinen Eltern schon gesagte." Ich schüttelte den Kopf.
„Früher oder später musst du es ihnen sagen, dass bist du dir schon bewusst oder?" Ich nickte. Er ebenfalls.
„Nun gut, ich muss leider ehrlich sein. Ich kann dir dabei nicht wirklich helfen, dass ist eine Entscheidung die du treffen musst. Das einzige was ich dir raten kann ist mit deinen Eltern zu reden." Er schwieg für eine Minute und sah aus dem Fenster.
„Hast du schon darüber nachgedacht abzutreiben?" Bei diesen Worten zuckte mein Körper etwas zusammen. Eine Hand legte ich sanft über meine Bauch und sah auf ihn hinab. Es ist nicht so, dass ich nicht darüber nachgedacht hätte, doch...
„Ich glaube ich wäre nicht fähig, es abzutreiben." Als ich diese Worte sprach sah ich ihn an und leicht sah ich etwas aufleuchten, doch ich konnte nicht sagen was. Er hielt es sehr gut versteckt.Briseis und ich gingen gemeinsam nach Hause. Ihre Eltern waren nicht zuhause und sie hatte keine Lust was zu kochen, deshalb hatte ich ihr angeboten zu mir zu kommen. Anita freute sich sicher darüber, dass ich mal jemanden mitbrachte.
Auf dem Weg unterhielten wir uns über verschiedene Sachen, allerdings sprach niemand den Besuch bei Dr. Birgt an. Nach meinem Geständnis waren wir ziemlich bald auch schon gegangen. Wirklich geholfen hatte alles das allerdings nicht. Dr. Brigt hatte so gut es ging versucht sich aus der Sache raus zu halten.
Schneller als gedacht kamen wir schließlich bei mir an. Ich sperrte die Tür auf, doch diesmal konnte ich das Haus betreten ohne über Sachen zu fallen. Ich schloss hinter uns die Tür und hörte auch schon ziemlich schnell Anita kommen.
„Kleines, da bist du ja endlich. Du hast dir ja ziemlich Zeit gelassen." Anita bemerkte erst relativ spät, dass noch jemanden anwesend war. Sie sah Briseis verwundet an und blickte dann wieder zu mir, dann begann sie zu lächeln.
„Miriam, wieso hasst du mir nicht gesagt, dass du jemanden mitbringst?" Briseis begann neben mir leicht zu kichern.
„Ähm...es hat sich erst Spontan entwickelt."
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Pregnant
HorrorUnterschätze nie die Liebe einer Mutter für ihr Kind, vor allem wenn hinter der Schwangerschaft mehr steckt als zuerst gedacht. Pregnant- Geschichte eines Mädchens, der ersten Liebe und einer ungewollten Schwangerschaft, oder? Mini