Die Show begann. Es folgten Artisten, Clowns und Akrobaten. Dazwischen folgten Menschen mit zugegebener weiße Fragwürdigen Talenten. Großteils waren sie ekelig, doch auch genauso erstaunlich. Ich heftete meinen Blick auf die Menschen in der Manege. Man fand unter ihnen alle Nationalitäten und Altersstufen.
Das Publikum konnte ihren Blick kaum abwenden, sie waren erstaunt, fasziniert, verstört. Irgendwann entließ man uns dann in eine Pause. Wir gingen aus dem Zelt. Helles Licht kam uns entgegen. Ich musste blinzeln, denn das Licht begann leicht in meinen Augen zu brennen. Langsam gewöhnten sich meine Augen wieder an das Licht und ich blickte zu meiner Mutter. Sie hastete herum und schien nach etwas zu suchen.
„Was hast du Mama?"
„Ich muss schon eine ganze Weile furchtbar dringen aufs Klo, doch ich finde hier einfach keins." Sie tapste von Fuß auf den anderen und blickte sich um.
„Geh doch einfach ins Gebüsch." Mein Ton klang etwas monotoner als gewollt, weshalb ich auf meine Aussage hin leicht lächelte. Sie blickte mich etwas irritiert an und dann zu einem kleinen Waldstück, nicht sehr weit von dem Zelt entfernt. Zuerst schien sie sichtlich mit sich zu kämpfen, doch dann gewann wohl die Blase und sie hastete los.
„Ähm wir treffen uns dann wieder am Zelt, okay?" Ich nickte und meine Mutter drehte sich Weg. Ich drehte mich ebenfalls Weg und schaute mich auf dem Grundstück um. Bei Tag sah das Grundstück lang nicht mehr so mysteriös aus. Es wirkte eher wie ein ganz normaler Acker am Land, auf dem man ein riesiges Zelt gestellt hatte.
Umringt von Menschen, die nichts besseres zu tuen haben, als sich von ungewöhnlichen Gestallten unterhalten zu lassen.
Ein stilles summendes Flüstern gelang an mein Ohr. In der Stimme klang unterdrückte Wut mit. Sie schien von weiter weg zu kommen. Ich drehte mich herum, suchte nach einer Person, von der diese Stimmen gestammt haben könnte. Mein Blick glitt weiter und blieb wieder bei der Reihe von Wagen hängen. Ich wanderte sie mit meinem Blick ab,bis ich zu dem roten kam. Ich steuerte direkt auf ihn zu. Ein paar Meter davor blieb ich stehen und musterte den Wagen. Die Zeichen waren nun noch deutlicher zu erkennen. Kryptische Zeichen zogen sich über den ganzen Wagen, darunter war er tief rot. Er war nicht unbedingt sehr sauber gemalt worden. Es sah aus als würde die Farbe nach unten fließen.
Erinnert an Blut, findest du nicht?
Rasch drehte ich mich um und blickte mich um, doch auch wie zuvor war niemand da, dem die Stimme gehört haben könnte. Vor dem Zelt sammelte sich wieder die Menschenmenge. Es würde vermutlich bald weiter gehen mit der Show. Einmal drehte ich mich noch um und blickte zu dem Wagen. Ob er wohl darin war. Neugier begann in mir empor zu kriechen. Zu gern hätte ich nachgesehen, doch es würde bald weiter gehen und meine Mutter würde sicher wieder nach mir suchen. Außerdem wäre es vielleicht etwas komisch, wenn ich in den Wagen spazieren würde, immerhin kannten wir uns ja nicht wirklich. Wir hatten uns ja Gestern erst zum ersten mal getroffen.
Ich wandte mich von dem Wagen ab und ging zurück zum Zelt. Schritt für Schritt kämpfte ich mich tiefer in die Menge und versuchte meine Mutter wieder zu finden. Plötzlich packte mich etwas an der Schulter. Ich erstarrte. Langsam drehte ich mich um und blickte direkt in zwei hellbraune Augen.
„Hei mein schatz, das bist du ja! Ich hab dich schon gesucht." Noch immer leicht geschockt nickte ich.
„Ich war nur etwas hier auf dem Grundstück spazieren, hab dabei wohl die Zeit etwas vergessen." Meine Mutter wirkte etwas überrascht, doch ich lächelte nur und wartete bis sie nickte.
Zusammen mit der Masse gingen oder besser strömten wir wieder in das Zelt. Wir bekamen nun einen Platz etwas weiter vorne, nun konnte man die gesamte Manege besser überblicken. Rechts von mir nahm ein etwas beleibteres Paar platz. Sie nahmen etwas mehr Platz ein als sie sollten, weshalb ich immer näher zu meiner Mutter rutschte. Versteht das jetzt nicht falsch! Es war nicht so das ich irgendwas gegen sie gehabt hätte, immerhin kannte ich sie ja überhaupt nicht. Ich mag es nur nicht wenn mir Menschen zu nahe kamen, erstrecht nicht, wenn sie Fremde wahren. Totally socially awkward.
Die Beleuchtung im Zelt wurde wieder getimt und dann erklang verstimmte Zirkusmusik. Ein Scheinwerfer leuchtete auf und fixiert den Vorhang am anderen Ende der Manege.
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Hi Leutchens,
Ich wollte mich nur mal kurz für die reads bedanken.
Also vielen dank ;)
Mini^^
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Pregnant
HorrorUnterschätze nie die Liebe einer Mutter für ihr Kind, vor allem wenn hinter der Schwangerschaft mehr steckt als zuerst gedacht. Pregnant- Geschichte eines Mädchens, der ersten Liebe und einer ungewollten Schwangerschaft, oder? Mini