Ausnahmsweise nahm ich einmal ein Bad. Duschen war mir zwar sonst eigentlich lieber, da ich das Gefühl hatte mehr von meinen Lasten wegzuwaschen, doch heute ging mir zu viel in meinem Kopf vor und ich brauchte Zeit. So viel wie nur, mit meinem Körper, in die Wanne ging ließ ich auch ein. Immer wieder schwappten kleine Mengen über den Rand der Wanne. Ich sank immer tiefer in die Wanne, bis das Wasser bereits leicht mein Kinn berührte, dann schloss ich die Augen. Wie eine Decke legte sich dass Wasser auf meinen Körper und meine Muskeln begannen sich langsam zu entspannen.
Als ich klein war hatte ich eigentlich immer wenn gebadet. Es war wesentlich unterhaltsamer, als eine Dusche. Meine Mutter war oft dabei gewesen und hat mit mir gespielt und mich auch gewaschen. Das war eigentlich die einzige Zeit, die ich nur mit meiner Mutter verbracht hatte, sonst war meist mein Vater auch mit dabei. Als Kind hatten sie mich nie unbeaufsichtigt gelassen. Und jetzt verstößt mich sogar mein Vater.
Mit einer schnellen Handbewegung spritzte ich mir Wasser ins Gesicht, danach schüttelte ich meinen Kopf und versuchte an etwas anderes zu denken. Mir kam wieder die Trauerweide in den Sinn. Sehr viel merkwürdiges war in letzte Zeit dort passiert. So vieles auf das ich mir einfach noch keinen Reim machen konnte. Irgendetwas ist komisch an diesem Baum. Zuerst das Mädchen auf der Schaukel mit meiner Mutter, dann die vermeintliche Erinnerung an diesen Mann in den Bäumen und dann diese Begegnung mit mir Selbst. Es ergibt alles einfach keinen Sinn...
„Was hast du wohl da gesucht, Gabriel?" Plötzlich klopfte es an der Badezimmertür. Ich schreckte aus dem Wasser und ein Wasserfall begann sich auf den Boden zu ergießen.
„Schatz? Geht es dir gut?" Mama?
„Ähm, ja. Bin grad in der Badewanne." Rief ich nach draußen.
„Ist gut. Komm dann wenn du fertig bist runter. Es gibt gleich essen."
„Ja, okay." Ab da blieb es wieder still. Ich lehnte mich wieder zurück und blickte zu dem orangen Vorhang, der die Sicht durch das Fenster versperrte. Das Licht, dass gegen den Vorhang fiel tauchten den Raum in ein warmes Licht. Es erinnerte mich einwenig an einen Sonnenuntergang, der seine letzten Sonnenstrahlen durch das Fenster wirft.
Langsam stieg ich dann irgendwann wieder aus der Wanne. Ich griff nach meinem Handtuch und wickelte es fest um meinen Körper. Meine Haare hingen schwer über meine Schultern und klebten an meinem Rücken. Das Wasser floss an meinen Haaren entlang nach unten und löste sich dann in einzelnen Tropfen aus meinem Haar. Manche fielen direkt zu Boden, andere glitten weiter an meinem Körper entlang. Ich nahm ein kleineres Handtuch und begann damit über meine Haare zu rubbeln. Eigentlich hätte ich sie ja geföhnt, doch es war noch so warm, dass ich die nassen Haare schon beinahe genoss. Mit einer schnellen Bewegung schmiss ich meine Haare vorne über und begann sie weiter abzutrocknen.
Als sie schließlich aufgehört hatten zu tropfen und in leichten Strähnen nach unten vielen richtete ich mich wieder auf und warf meine Haare nach hinten. Für einen Moment viel mein Blick auf den Spiegel und meine Augen nahmen einen Schatten war, der hinter mir stand. Mein Herz begann sofort schneller zu schlagen. Mit eine schnellen Bewegung drehte ich mich einmal um 90 Grad, hinter mir befand sich allerdings niemand. Mein Herz hörte allerdings nicht auf schnell zu schlagen. Hastig richtete ich das Handtuch und verließ so schnell es ging das Badezimmer. Du wirst paranoid.Es war eine Weile her, dass ich das letze mal nach ihr gesehen hatte. Eigentlich war es nie ein besonders großer Zeitaufwand gewesen zu ihr zu kommen, doch mit einem Mal fühlte ich mich so, als sog mir jemand Energie aus meinem Körper. Für einem Moment sackte ich zu Boden und es brauchte viel Kraft bei ihr zu bleiben.
Ich zog mich dann doch kurz zurück und versuchte mich erst einmal wieder zu sammeln. Zwar wusste ich nicht so recht, was gerade mit mir los war. Es zog lediglich schrecklich in meiner Brust und mein ganzer Körper begann sich taub anzufühlen. Lange ließ ich mir allerdings keine ruhe, schnell kämpfte ich mich wieder zu ihr und mit einem Mal riss unser Band dann erneut. Mist! Diese Biester haben sicher ihre Finger im Spiel.
Es brauchte eine Weile, bis ich wieder komplett bei ihr war. Das Ziehen hatte aufgehört und ich konnte endlich auch wieder klar denken. Miriam hatte sich in der zwischen Zeit wieder ins Haus begeben. Im Garten wäre es zwar einfach gewesen mit ihr zu sprechen, doch so musste dies halt fürs Erste einmal warten.
Sie befand sich im Badezimmer und war beinahe komplett ins Wasser gesunken, nur ihren Kopf hielt sie weiter tapfer oben. Langsam ließ ich mich neben die Wanne sinken und sah sie an. Ihre Augen waren geschlossen und sie rührte sich nicht, lediglich ihr Atem verursachte sanfte kleinen Wellen auf dem Wasser. Es ist wirklich schon so unsagbar lange her. Ihr Körper hat sich bereits weiter begonnen zu verändern. Meine Kraft beginnt immer mehr durch ihren Körper zu strömen und ihn stärker zu machen. Sie ist schon längst nicht mehr so schwach, wie sie denkt.
Ich wollte meine Hand nach ihr ausstrecken, zog sie aber wieder zurück, als sie ihre Augen öffnete und leise vor sich hin murmelte. Das war knapp. Ich durfte mich auf keinen Fall bemerkbar machen, sonst könnte sie mich bemerken. Sie hatte mich zwar bis jetzt nicht gesehen, doch ihre Kräfte mussten auch stärker geworden sein und bis jetzt konnte ich noch nicht einschätzen wie stark. Ich durfte mir also keinen Fehler erlauben.
Mit einmal mal erklang ein Klopfen und die Stimme ihrer Mutter. Miriam richtete sich gerade in der Badewanne auf und ließ einen kleinen Wasserfall auf den Boden herab, dabei wurde auch ich von einzelnen Tropfen getroffen. Sofort wich ich nach hinten aus. Während ich mich begann wieder besser zu verstecken begann Miriam ein kurzes Gespräch zu führen. So genau hörte ich allerdings zu meinem eigenen bedauern nicht hin, da ich anderweitig abgelenkt war. Durch Miriams aufrechte Position kam nun etwas mehr ihres Körpers zum Vorschein, zusätzlich wurde ihr Körper dann auch noch von diesem orangen Licht beleuchtet, was es mir noch schwerer machte mich zu kontrollieren. Es schien so verführerisch und so einfach zu sein jetzt einfach wieder näher zu gehen und meine Hand ganz sanft und leicht auf ihre Schulter zu legen. So könnte ich wenigstens nur für ein paar Sekunden wieder ihre Haut spüren...es wäre so einfach.
Dennoch hielt ich mich selbst zurück. Zuviel stand auf dem Spiel. Ich musste mich einfach noch ein kleines Weilchen gedulden. Ihre Transformation war noch nicht abgeschlossen und so lange würde sie mir nicht hundertprozentig gehören. Eine Zeit verweilte ich in der Ecke und beobachtete sie aus der Entfernung, bis sie sich schließlich erhob und aus der Wanne stieg. Sie macht es mir wirklich nicht einfach. Als sie schließlich das Handtuch um ihren Körper gewickelt hatte viel es mir wieder etwas leichter mich zu kontrollieren. Ich hasste es mich so lange gedulden zu müssen. Am liebsten hätte ich mir einfach genommen was ich wollte, doch ich musste einfach noch eine Weile warten.So gut es also ging versuchte ich mich wieder auf sie zu konzentrieren und beobachtete wie sie begann sich die Haare zu trocknen. In ihrem Kopf schwirrten immer noch viele Gedanken herum. Es bereitete mir beinahe schon Kopfschmerzen dabei zuzuhören. Ich versuchte sie etwas zu ignorieren und zog mich in eine dunkel Ecke ihres Bewusstsein zurück, so dass sie mich nicht bemerkte. Mit einer kräftigen Bewegung ließ sie dann ihr Haar wieder über ihren Rücken fallen und ich konnte beobachten, wie sich ihr Körper mit einem Mal verkrampfte. Ich begann mich wieder mehr zu fokussieren und sah, wie sie mir durch den Spiegel direkt in die Augen sah. Sie hatte mich bemerkt. Schnell verschwand ich und schaffte es so beinah unbemerkt zu entkommen. Solange sich mich nur im Spiegel oder als Schatten sah würde sie mich als Hirngespinst ansehen. Gefährlich würde es allerdings werden, wenn sie mich wirklich sah, dann würde sie sich sicher zusammenreimen, dass das alles nicht nur Wahnvorstellungen waren.
„Meister?! Ihr seit so früh schon wieder zurück." Ah...die Stimme einer treuen Seele.
Zalin stand hinter mir und hielt wie immer etwas abstand. Ich musste lächeln. Sie war so ein treuer Hund.
„Ich war heute etwas unvorsichtig und wollte nicht riskieren mich zu verraten."Langsam drehte ich mich herum und sah Zalin an. Sie war in letzter Zeit mehr auf abstand bedacht, wahrscheinlich hatte ich sie mit meinem kleinen Spielchen etwas verschreckt, doch sie würde mich nie hintergehen. Ich wusste das genauso gut wie sie. Dieses Wissen und diese Macht fühlten sich einfach herrlich an. Klar missbrauchte ich sie auch gerne, doch ich versuchte es immer im Rahmen zu halten. Ich wollte sie ja nicht hier festhalten. Lieber war es mir, wenn sie freiwillig bei mir blieb, die Macht über sie war so noch größer.
Mein Blick wanderte etwas zur Seite, als ich bemerkte, dass sich Miriam wieder in meinem Kopf geschlichen hatte. Ich konnte es kaum erwarten sie auch bald als Trophäe in meiner Halle zu haben. Sie würde einen ganz besonderen Platz einnehmen. Sie war so erfrischend anders, dass ich es trotz allem nicht lassen konnte einwenig mit ihr zu spielen. Ich wollte sie zu gerne alles erkennen lassen und sie dennoch auf meiner Seite wissen, dass würde noch den letzten Höhepunkt bringen.
„Zalin." Sofort nahm sie wieder Haltung an.
„JA!" Ist sie nicht süß.
„Ich denke ich werde ein Bad nehmen." Sofort setzte sie sich in Bewegung.
„Natürlich mein Herr...ich lasse euch sofort eins ein." Mit diesen Worten verschwand sie. Ich konnte einfach nur lächeln.______________________________________
Hey Leutchens,
Ich hab bei den letzten Kapitel komplett vergessen mich für die neuen 1K reads zu bedanken und jetzt haben hat Pregnant schon die 19K geknackt. Also muss ich mich bei euch jetzt schon für 2k neue reads bedanken. Also vielen Dank^^
Ich hab auch gesehen, dass immer wieder neue Leute die Geschichte entdecken, was mich natürlich wahnsinnig freut, vor allem weil sie sich nicht von der Anzahl von Kapitel verschrecken lassen ;)Wie immer gefällt euch hoffentlich das Kapitel und ich hoffe ihr beginnt euch nicht bereits zu langweilen. Lasst mir gerne Kritik da:)
Mini<3
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Pregnant
HorrorUnterschätze nie die Liebe einer Mutter für ihr Kind, vor allem wenn hinter der Schwangerschaft mehr steckt als zuerst gedacht. Pregnant- Geschichte eines Mädchens, der ersten Liebe und einer ungewollten Schwangerschaft, oder? Mini