Ein überraschender Gast

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Ich schreckte hoch. Mein ganzer Körper glühte und mein Herz schlug immer noch schwer gegen meine Brust, doch das ziehen hatte aufgehört. Langsam glitt mein Oberkörper wieder auf die Matratze. Ich schloss meine Augen und begann tief ein und aus zu atmen. Je mehr Zeit verstrich desto mehr begann mein Körper wieder abzukühlen. Ahhh Besser.

Mein ganzer Körper fühlte sich an, als stände er unter Strom. Es war ein komisches und unbekanntes Gefühl. Irgendwie macht es mir angst.
Ich hörte ein Rascheln und schreckte hoch. Mein Blick wanderte schnell durch den Raum, doch es war dunkel und ich konnte nicht viel erkennen, außerdem war ich immer noch etwas verschlafen. Hier ist jemand.

Vorsichtig warf ich meine Beine über die Bettkante und stand auf. Als ich es erneut rascheln hörte rannte ich so schnell es ging zur Tür, um das Licht an zu drehen. Auf dem Weg griff ich nach dem erstbesten, um es später falls nötig, als Waffe benützen zu können. Ich konnte spüren, wie sich hinter mir der Eindringling bewegte, dann erklang ein Lauter knall.

Ich langte mit einer Hand nach dem Lichtschalter. Es klickte leise und das Licht über mir begann zu flackern. Plötzlich wurde der Raum hell durchleuchtet und ich konnte jedes Detail erkenne, auch wer die Person in meinem Zimmer war, nur ob ich es glauben konnte war eine andere Frage.

„Gabriel?" Das kann unmöglich sein, niemals kann er....unmöglich kann er...

„Hi Miriam." Er zischte leise und rieb sich die rechte Seite seiner Hüfte. Ich hingegen taumelte einen Schritt zurück und ließ mein Turnsackerl fallen. Nicht wirklich die erste Waffe meiner Wahl, aber immerhin besser als nichts.

Vor meinen Augen richtete sich Gabriel auf. Er straffte die Schultern und diese leichte tollpatschige Art, die ich ihm zuerst noch angesehen hatte, war nun verschwunden und er wirkte wieder so geheimnisvoll und elegant, wie ich ihn kannte. Sein Blick traf meinen und hielt mich fest. Langsam setzte er sich in Bewegung und begann mich anzuvisieren, als wäre ich seine Beute. Ich musste schlucken, um meine ausgetrocknete Kehle wieder zu befeuchten und mein Herz begann ganz wild und unregelmäßig zu schlagen. Das kann nicht wirklich sein. Niemals! Ich habe mir heute schonmal so etwas eingebildet, wieso also nicht jetzt auch?

Gabriel legte seinen Kopf etwas schief und begann selbstsicher und beinahe schon spottend zu lächeln. Er macht sich über mich lustig!

„Wieso schaust du so schockiert?" Lass dich nicht darauf ein.

Er wirkte gefährlich und bedrohlich. Auch wenn es Gabriel ist. Hier stimmt etwas nicht. Mit ihm stimmt etwas nicht.

„Wieso schweigst du?" Sein Lächeln begann langsam zu verschwinden und auch sein Blick wurde stechender. Ich kenne diesen Blick.

„Komm rede mit mir." Ich schüttelte nur den Kopf.

„Wieso nicht?" Nein, bitte! Sei jetzt nicht so einfühlsam. 

Sein Blick löcherte mich weiter und es würde nicht mehr lange dauern, bis er vor mir stehen würde.

„Du bist nicht real."

„Wie meinst du das?"

„Ich bilde mich dich nur ein...Jetzt mit alle dem habe ich begonnen dich so sehr zu vermissen und dich herbei zu sehnen, dass mein Gehirn beginnt mir einen Streich zu spielen." Er schien über meine Worte nach zu denken. Seine Augen begannen zu funkeln und ein leichtes Lächeln zauberte sich wieder auf seine Lippen. 

„Soll ich dir beweise, wir real ich bin." Bei seinen Worten begann mein Herz schneller zu schlagen. Was hat er jetzt vor?

Ich ging einen Schritt weiter zurück und stieß mit meinem Ellbogen gegen den Lichtschalter. Augenblicklich wurde es dunkel und ich konnte nur noch meinen Herzschlag hören. Wo ist er? Ohhhh Gott was passiert den jetzt?
 
Ich hörte ein leises Lachen, kurz bevor ich etwas warmes und weiches auf meinen Lippen spürte. Wie...!

Ich konnte seinen Atem spüren und eine Hand, die sich unter mein Kinn legte und mich so in Position brachte. Das kann nicht sein! Das kann einfach nicht echt sein!

Vorsichtig streckte ich beinahe blind meine Hand aus und atmete erstaunt auf, als ich auf einen Wiederstand stieß. Nein! Das ist nicht echt. Niemals!

Langsam lösten sich seine Lippen wieder von meinen und ich spürte wie sein Arm hinter mich griff. Das Licht begann zu flackern und sein Gesicht erschien wieder vor mir. Seine Augen hatten wieder dieses Leuchten. Die Hand mit der er das Licht wieder eingeschaltet hatte, war nun gegen die Wand gestützt und ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren.

„Glaubst du es jetzt?" Ich schüttelte leicht paralysiert den Kopf.

„Nein, dass kann nicht war sein. Du kannst nicht echt sein." Er erwiderte nichts, sondern legte einfach erneut seine Lippen auf meine. Ich gab in diesem Moment einfach jeden Widerstand auf und erwiderte den Kuss. Seine Lippen war ganz warm und waren mir so ganz extrem vertraut. Es war ein eigenartiges Gefühl, ihn nun wieder zu sehen.

Langsam lösten sich unsere Lippen wieder voneinander und er begann noch triumphierender zu lächeln.

„Geht doch." Gabriel stieß sich mit einer Hand von der Wand ab und begann etwas in meinem Zimmer herum zu gehen. Ich blieb weiterhin an Ort und Stelle stehen.

„Willst du wirklich die ganze Zeit hier stehen bleiben?" Vor meinem Bett war er stehen geblieben und hatte sie etwas zu mir gedreht. Sein Kopf lag wieder schief und er lächelte mich etwas verschmilz an.
Langsam löste sich mein Körper von der Wand und Schritt für Schritt ging ich näher auf ihn zu. Er drehte sich ganz zu mir herum und verfolgte jeden meiner Schritte. Vor ihm blieb ich dann stehen. Ein paar Minuten blieb er stehen und sah mich einfach nur an, bevor er die Stille durchbrach.

„Was hast du vorhin eigentlich damit gemeint?"

„Wie meinst du das?" Er kam nun eine Schritt näher auf mich zu.


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