Schwärze

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Kaum im Haus angekommen verschwand ich dann auch ziemlich schnell wieder in meinem Zimmer. Meine Schultasche landete direkt neben der Tür. Ich kraxelte schnell über mein Bett und drückte mich in die Ecke. Dieses eigenartige Gefühl begann sich in meiner Brust auszubreiten. So genau konnte ich nicht sagen woher es kam. Zuerst war es nur eine Art deprimierte Taubheit, die mich runter zog, doch je länger sie auf mich einwirkte, desto mehr begann sie sich zu verändern. Sie wurde bedrohlich und schien etwas in mir zu erwecken, dass eigentlich nicht geweckt werden wollte.

Zweifel und Angst begannen meinen Körper zu ergreifen. Ich drückte mich fester gegen die Wand und versuchte so einer nicht physischen Bedrohung zu entkommen. 

Menschen haben dich doch schon so oft enttäuscht. Immer wieder verletzten sie dich. Sie haben dich zerstört und zu diesem Mädchen gemacht, dass sich in einer Ecke versteckt. 
Nein, bitte hör auf.

Ich begann meine Hände stärker gegen meinen Kopf zu drücken und so irgendwie diese Stimme auszusperren. Ich will das nicht hören! Das ist alles nicht war! Ich glaube dir nicht!

Immer weiter kroch ich in die Ecke, doch es half alles nichts. Ich würde ihr nicht entkommen. Dieser Stimme die meiner so ähnlich war und dennoch so fremd für mich klang. Kurz vor einer Panikattacke saß ich in diesem Bett und starrte mit festgeschlossen Augen ins leere, dann riss ich die Augen plötzlich auf. Von einer unsichtbaren Macht angetrieben begann sich mein Körper zu bewegen. Mein Körper flog schon beinahe aus meinem Bett. Ich spürte noch wie meine Füße den Boden berührten, ehe sie zu rennen begannen. Hinaus aus meinem Zimmer. Hinaus aus dem Haus. Weg von dieser Angst. Vor meinen Augen wurde das Bild langsam dunkel und ehe ich mich versah war ich nicht mehr am laufen.

Um mich herum war alles schwarz und ich konnte nichts mehr sehen. Meine Beine berührten auch keinen Boden mehr. Mein Köper hing in der Luft. Was ist den jetzt los?
Langsam begann mein Köper durch die schwärze zu gleiten. Es schien weder Weg noch Ziel zu geben und ziemlich bald begann ich mich wirklich verloren zu fühlen. Zwar versuchte ich mit aller Kraft dieses Gefühl in mir zu verdrängen, doch meine Schutzmauern waren zu schwach. 

Mein Körper begann sich taub zu fühlen und schwer, nur mein linker Arm begann leicht zu kribbeln und wurde ganz warm. Ich sah an mir hinab und entdeckte, dass sich meine linke Hand vor meinen Augen zu verfärben begann. Sie wurde dunkler, bis sie beinahe ganz verschwunden war. Ich konnte nur noch ihre Umrisse sehen. Was passiert hier.

Vorsichtig hob ich den Arm an und sah es mir genauer an. Er war noch da, ich konnte ihn noch spüren, doch das Gefühl in meinem Arm wurde langsam merklich schwacher. Wie eine Flüssigkeit begann der schwarze Schatten sich langsam über meinen gesamten linken Arm auszubreiten. Wie auch die Hand zuvor begannen sich die betroffenen Stellen immer dunkler zu verfärben, bis sie nur noch Schemenhaft erkennbar waren. Langsam begann ich meine rechte Hand näher darauf zuzubewegen. Kurz bevor ich es dann allerdings berührte schreckte mein Arm zurück und ich begann leise zu zischen. Au, was war das?

In meinem Bein hatte es furchtbar zu schmerzen begonnen. Schnell sah ich nach unten und wurde nun auch Zeuge, wie sich mein linkes Bein ebenfalls langsam begann dunkel zu färben. Sieht aus, als würde mich dir schwärze auffressen.
Bei diesem Gedanken begann mein Herz noch schneller zu schlagen. Es mag zwar absurd klingen, doch je länger ich dieser schwärze an meinem Körper dabei zusah, wie sie begann meinen ganzen Körper zu verfärben, desto müder und irgendwann tauber wurden die befallenen Glieder. Sie beginnt mich wirklich aufzufressen!

Ich versuchte mich zu bewegen und irgendwie von der Stelle zu kommen. Keine Ahnung ob es wirklich funktionierte. Es waren keine Wände, noch Wind oder sonst etwas, dass mir gesagt hatte, ob ich mich vorwärts bewegt hätte. Im Nachhinein bin ich mir auch ziemlich sicher, dass ich mich währenddessen nicht gerührt hatte. Es war beinahe so als würde mich etwas an Ort und Stelle halten.

Ich konnte sehen, wie ihr Körper, beinahe schon fremdgesteuert aus dem Haus lief. Ihr Herz schlug wie wild. Sie musste wirklich angst haben. 

Ihr ganzer Körper stand unter Hochspannung und dennoch sah ich wir ihre Augen langsam begann trüber zu werden. Als würde sich ein hauchdünner grauer Schleier über sie legen. 

Ich beschloss ihr zu folgen, um sicher zu gehen, dass ihr nichts zustieß. In diesem Zustand würde sie alles um sich herum ausblenden und würde nicht mehr mitbekommen, wenn ihr Körper seine Kraft verlor. Er würde einfach weiter laufen und das war sowohl für sie als auch für ihr heranwachsendes Kind gefährlich. 
Außerdem war sie in diesem Stadion sehr empfänglich für Einfluss von außen und das konnte ich nun wirklich nicht zulassen. 
Würden diese Neuheiligen das bemerken, dann würden sie alles daran setzen sie umzupolen. 
Sie war noch nicht ganz transformiert und ihr Körper wehrte sich instinktiv immer noch dagegen. Weshalb dieses Stadion wirklich sehr kritisch war.

So schnell es ging folgte ich ihr, allerdings ohne ihr zu nahe zu kommen. Sie könnte mich wieder bemerken und dann würde es unterbrochen und das konnte ich nicht zulassen.

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