Es schlummern enorme Kräfte in dir

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„Wie meinst du das." 

 „Erinnerst du dich nicht an das, was ich dir vorhin gesagt hatte?" Im Geiste ging ich zurück und versuchte mich zu erinnern. 

„Im Traum ist so einiges möglich." 

„Das hier ist deine Welt, dein Traum und du kannst ihn beeinflussen." 

 „Ich verstehe nicht...." Mit einer raschen Handbewegung brachte er mich zum Schweigen.

 „Du musst dich konzentrieren." Gabriel hatte sich wieder in Bewegung gesetzt und kam nun langsam vor mir zu stehen.

 „Als ich dich mit dem Dolch angegriffen habe bekamst du angst. Dein Wunsch das alles enden zu lassen war so stark, dass du mich verschwinden lassen konntest genauso wie die ganze Welt dich ich um uns geschaffen hatte." Seine Hand hob sich erneut an meine Wange und strich mit dem Daumen darüber. 

„Es schlummern große Mächte in dir. Lass andere Menschen diese nicht unterdrücken."

Kurz darauf war ich dann aufgewacht. Es war gerade mal zwei Uhr gewesen. Mit wild klopfenden Herzen hatte ich mich dann zurück ins Bett gelegt. Mein Blick stur auf die Schatulle meiner Oma gerichtet. Sie ist wirklich wunderschön.

Irgendwann schlief ich dann wieder ein, diesmal blieb es allerdings ohne Traum.

In der folgenden Woche kamen mir immer wieder die Worte von Gabriel in den Kopf. Ich versuchte mir allerdings einzureden, dass alles nur ein Traum war und die Worte nur von meiner Fantasie zusammengereimt wurden. So einfach ließ sich meine Gehirn aber nicht besänftigen. Immer wieder hallten die Worte in meinem Kopf wieder.

 Es schlummern große Mächte in dir. 

 Mit aller Kraft versuchte ich diese Stimme zu unterdrücken. Sie in eine dunkle Ecke meines Bewusstseins zu schieben und einzusperren. Doch es ließ mich einfach nicht in ruhe. Es waren auch eigentlich nicht die Worte die mich so, wie soll ich es sagen verschreckten oder beschäftigten. Eher war es der Traum an dem sie mich erinnerten. Diese Szenen spielten sich immer wieder vor meinen geistigen Auge ab und sorgten dafür, dass ich mich auf kaum etwas anderes konzentrieren konnte.

Nach ein paar Tagen hatte ich es dann doch soweit geschafft, die Erinnerungen zumindest etwas zurück zu drängen.

Die Tage vergingen und ich versuchte mir mehr und mehr einzureden, dass es nichts zu bedeuten hatte. Der ganze Traum, die Worte, die Gefühle und Gabriel waren nur Einbildungen. Meine Fantasie hatte mir einen Streich gespielt. So einfach wie es klang, war es allerdings nicht. Nina und Sarah waren nämlich in dieser Zeit nicht unbedingt gnädig mit mir. Ich kassierte Zahlreiche blaue Flecke, schürfwunden, verlor so gar ein paar Haare. Jeden Tag schleppte ich mich nach der Schule nach Hause und verbarrikadierte mich in meinem Zimmer. Die dunkle Ecke wurde mein letzter Zufluchtsort, zusammen mit dem Badezimmer. 

 Mein Kopf schlug erneut gegen den Spind.

„Es wundert mich, dass du dich überhaupt noch in die Schule traust. Es zeigt mal wieder wie umglaublich einfältig du bist." Erneut schlug mein ganzer Körper gegen einen der Spinde. Mich verließ jegliche Kraft und mein Körper sank langsam entlang der Spinde zu Boden. Für einen Moment erlaubte ich es mir die Augen zu schließen, dies sollte sich aber ziemlich schnell als Fehler herausstellen.

Harte, knochige, kalte Finger vergruben sich in meinem Haar und zog mich daran ein Stück nach oben.

„Ahhhh." Schnell presste ich die Lippen wieder aufeinander. Du darfst keine Reaktion zeigen.

An mein Ohr drang ein triumphierendes Lachen.

„Schreien wird dir auch nicht helfen. Keiner wird auch nur versuchen dir zu helfen." Es war Ninas Stimme. In ihr klang reiner Hass und Boshaftigkeit wieder. Ich verabscheue dich!

„Glaubst du immer noch, dass es einen geben wird, der sich um dich sorgt...." 

 Mein ganzer Geist zog sich tief in mich zurück und versuchte all dies einfach nur zu verdrängen. Ihre Existenz zu vernichten. Es half aber alles nichts. Je länger diese Tage andauerten desto mehr zehrten die Ereignisse an meinem Körper. Solange bis es mein Körper nicht mehr aushielt und unter der Last zusammenbrach. 

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