Kapitel 67

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🌌 LESENACHT TEIL 2 🌌

Hava

Schmunzelnd stieg ich in meine High heels, die Felix vor mich gestellt hatte. Ich sah zu seiner Hand und musterte ihn einmal von oben bis oben, doch ich fand es nicht.

Wollte ich überhaupt wissen wo das Schwert war?

Nope. Wollte ich nicht.

Ich schüttelte gerade meinen Kopf, als Lukas an unseren Tisch kam.

Immer noch hin und weg von seiner Maske, die ein Gerüst aus goldenen Blättern war, sah ich in seine warmen braunen Augen.

<<Schwesterherz wo bist du die ganze Zeit? >>, fragte er und sah mich mit großen Augen an.

<<Na hier und da. >>, sagte ich ausweichend <<Wieso? >>, fragte ich und aufeinmal fragte ich mich ob man den Alarm auch hier gehört hatte. Doch so wie es aussah, war das nicht der Fall. Die Menschen waren immer noch in ihrer eigenen Blase und tanzten, unterhielten sich und sahen sich die die verschiedenen Sachen an.

Er lächelte leicht.

<<Weil ich mich gesorgt habe, außerdem haben wir nicht einmal zusammen getanzt. >>, sagte er beleidigt und zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht.

<<Entschuldige bitte. >>, sagte Lukas und sah zu Felix und griff nach meiner Hand.

Er führte mich zur Tanzfläche. <<Ich habe nachgedacht. >>, sagte er und griff nach meiner Taille. Ich sah hoch zu ihm.

<<Was meinst du? >>, fragte ich leicht verwirrt und versuchte Augenkontakt herzustellen, den er anfangs mied.

<<Es war falsch von mir, dass ich dir nicht schon vorher gesagt habe, dass du zwei Jahre verschwunden warst. >>, sagte Lukas und sah mich an. Ich sah die schuldgefühle in seinen Augen. <<Ich hatte zwar meine Gründe, wieso ich dir das nicht gesagt habe, aber ich habe eingesehen und auch verstanden warum es letztlich trotzdem falsch war. Es tut mir ehrlich leid. Ich werde nie wieder etwas vor dir verheimlichen, selbst wenn ich denke dass es dich verletzen könnte. >>, sagte er und sah mich ernst an.

Mein Herz machte einen Sprung und ich war wirklich glücklich und erleichtert dass mein Bruder mich letztendlich doch verstanden hatte und dass er sich entschuldigt hatte. Ich wusste selbst wenn wir uns stritten würde er immer auf meiner Seite stehen. Mich beschützen und lieben.

Ich verstand wieso er es mir nicht erzählt hatte und wieso er wollte, dass ich mich nie daran erinnere, dass hätte ich vielleicht selbst gemacht, wenn die Rollen andersrum wären. Er wollte mir den Schmerz, das Leid und jegliche Alpträume ersparen, doch die Vergangenheit hatte eine nervige Angewohnheit immer wieder zurück zu kommen, wenn sie nicht abgeschlossen war.

<<Werden wir beide nicht. >>, sagte ich. Lukas hob seinen Zeigefinger und Daumen.

Grinsend sah ich ihn an, als ich auch meinen Zeigefinger und Daumen anhob und sie an seine legte, sodass ein Dreieck entstand. Beide drehten wir die Finger, sodass nur noch unsere Zeigefinger sich berührten und während mein Daumen nach unten zeigte, zeigte sein Daumen nach oben.

<<Versprochen >>, sagten wir gleichzeitig und stießen die Finger voneinander ab. Unser Ritual, dass wir, als wir Kinder waren erfunden hatten. Unser Versprechen, dass wir niemals brechen würden. Es war und ist heilig.

Wir nickten beide einander zu und ich fühlte mich besser. Die Sache war aus der Welt. Ein für alle mal. Er nahm wieder meine Hand und wir wogen uns hin und her im Takt der Musik.

Lost Part of a Puzzle - MY HEART IS ON FIRE🔥-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt