Kapitel 147

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Hava

Mein Kopf piepte.

Zu viel.

Alles ist zu viel. 

Zitternd blickte ich auf Felixs Blut auf meinen Händen.

Unfähig irgendwas zu machen oder gar zu fühlen knallte plötzlich etwas hart auf meinen Kopf und das letzte was ich sah, waren Felix graue Augen, während seine und meine sich gleichzeitig schlossen. 

Bitte nicht.

____

Blinzelnd öffnete ich die Augen, bemerkte, dass ich auf Boden lag und spürte ein dröhnen in meinem Kopf. Mein Handy lag in meiner Hand und das Licht, das mir zeigte dass ich eine Benachrichtigung bekommen hatte, leuchtete an und aus. 

Langsam strich ich über das Display und sah die Nachrichten. Während mein Puls bis zu meinen Ohren sprang und ich kurz davor war zu fallen. Wieder blickte ich auf die Nachrichten und atmete tief ein. 

Unbekannt: Dein Mann und dein Vater sind  in unserer Hand. Wenn du nicht willst, dass sie sterben, dann komm zum Schiff Malte, am Hafen. Punkt 18 Uhr!

Unbekannt: Wir haben dir nachgeholfen. Letzte Chance. Sonst sterben beide. 

Mein Blick fiel auf die Uhr 17:55 Uhr. Noch fünf Minuten. Sofort sprang ich auf und rannte zum Steg. Angst leitete und beherrschte mich nur noch. Ich konnte nicht mehr denken. Ich wusste nicht mal ob ich noch funktionieren konnte, aber ich versuchte es, während meine eine Hälfte gestorben war mit Lukas und vielleicht sogar...

Kopfschüttelnd versuchte ich zu atmen und konzentrierte mich darauf Ewan und meine Papa zu finden. Nur ein tief verankerter Trieb, der mit Angst funktionierte hielt mich noch auf den Beinen und ich wusste nicht ob das gut oder schlecht war. 

<<Papa? Ewan?>>, schrie ich immer und immer wieder, doch keine Antwort kam. Keine Geräusche um mich herum. Keine Leichen mehr. Keine Polizisten. Nichts. Nur Absperrbänder. 

Atme. Atme. Atme.

Schwer atmend stand ich zwischen den Containern und drehte mich einmal im Kreis, als ich den Steg erkannte und dort wirklich ein Schiff stand. Mit schnellen und gleichzeitig unsicheren Schritten betrat ich das Schiff. Leicht schaukelte es nach rechts und nach links.

Immer schneller werdend öffnete ich die Tür zu den Kabinen. Immer hektischer und unvorsichtiger stürmte ich von Kabine zu Kabine bis ich die schwarze Tür öffnete und jede Zelle meines Körpers einfrierte.

Gequält schloss ich meine Augen. 

Vor mir saßen Ewan und mein Papa. Beide gefesselt auf einem Stuhl. Auf dem Tisch neben mir war ein Messer und an der Wand eine Digitaluhr. Mit roten Ziffern. 

00:10

<<Hava? >>, sagte mein Papa mit aufgerissenen Augen, als seine Augen zur Seite schweiften und er seinen Kopf schüttelte. <<Geh hier raus. Sofort!>>, schrie er mir entgegen, als ich zu Ewan rüber sah und er nur stumm den Kopf schüttelte. 

Auf einmal fiel die Kabinentür zu und wurde elektronisch verriegelt. 

Ein rotes Licht fing auf dem Lautsprecher an Wand an zu blinken. 

<<So so. Endlich konntest du eintreffen Hava Lloyd.>>, hörte ich eine verzerrte, mechanische Stimme sagen und versteifte mich sofort, als die rote Digitaluhr an und aus blinkte und plötzlich nur noch 00:09 da stand. <<Du musst eine Wahl treffen. Es wird Zeit! Entweder bringst du Ewan oder Oliver mit dem Messer um. Es liegt in deiner Hand.>>, sagte die Stimme zu mir und ich schluckte hart.

Lost Part of a Puzzle - MY HEART IS ON FIRE🔥-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt