Kapitel 84

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Hava

Noch bevor ich überhaupt weiter denken konnte, zog Ewan mich mit einer schnellen Bewegung in seine Arme und drückte mich fest an sich.

Sein Körper zitterte an meinem und ich ließ jeden Gedanken fallen und schlang einfach nur die Arme um ihn.

Wild begann mein Herz zu schlagen und wollte, sowohl aus dieser Situation raus, als auch einfach drin bleiben.

Was ein komisches Gefühl...

Mehrere Minuten saßen wir Arm in Arm da und ich versuchte ihn fest an mich zu drücken. Ich wollte ihm einfach nur das Gefühl geben, nicht allein zu sein, doch ich hatte das Gefühl, er fühlte sich in seinem eigenen Körper nicht wohl...

Leicht löste er sich von mir und ich sah die vielen Tränen Spuren an seinen Wangen. Schmerzvoll zog sich mein Herz zusammen.

<<Ich erinnere mich kaum. Ich habe nur ein paar Erinnerungen an meine Eltern. Ich war noch sehr jung, als sie mir genommen wurde. >>, sagte er brüchig und ich lächelte ihn an, denn auch wenn er sich aus anderen Gründen, als ich nicht erinnern konnte, wusste ich ganz genau, wie es war keine Erinnerung zu haben...

<<Erzähl mir von einer Erinnerung
>>, forderte ich ihn sanft auf und merkte, dass er sich etwas entspannte.

Ein zartes, fast schüchternes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und er sah auf das dunkle Wasser.

<<Ich war sieben und natürlich Felix auch. Max, Emilia, fleix und ich. Wir waren alle im Wohnzimmer und haben irgendein Spiel gespielt. >>, fing er leise an und ich blieb still, sah einfach abwartend zu ihm, während er erzählte und in der Erinnerung schwebte.

<< Irgendwann ist Felix aufgestanden und wollte in der Küche etwas zu trinken holen, also haben wir auf ihn gewartet, doch er kam nicht. >>, sagte er sein Blick in der Ferne.

<<Meine Mama war ebenfalls in der Küche und hatte unserer Köchin freigegeben. Sie wollte einen speziellen Schokoladen Kuchen für meinen Papa machen, genau nach dem Rezept meiner Oma, doch was man über meine Mama wissen sollte... sie war nicht ohne Grund nie in der Küche...

Sie konnte gar nicht kochen und backen?

Backen konnte sie noch weniger. Sie hat es ab und an immer wieder versucht und wir haben dann zusammen mit unserem Papa versucht, das Essen loszuwerden. Irgendwann war sogar ein Stück Lasagne in einer Topfpflanze. >>, sagte er traurig lachend.

<<Auf einmal haben wir Gelächter aus der Küche gehört und es wurde immer lauter. Es war eindeutig, dass es Mama und Felix waren, doch trotzdem stand ich auf und wollte zu ihnen. Einerseits weil ich ein wenig eifersüchtig war und andererseits aus Neugier, denn ich fragte mich was so witzig sein konnte? >>

<<Also ging ich in die Küche und sah dann beide lachend am Tresen voll mit Schokolade. Felix hatte überall im Gesicht Schokolade und vor allem um seinen Mund herum war verdächtig viel davon. Auch bei meiner Mama hing die Schokolade überall, selbst in den Haaren und beide lachten sich kaputt. Felix hatte so ein breites Lachen im Gesicht... >>, er schluckte.

Unwillkürlich hatte ich ein Bild von einem kleinen Felix mit großen grauen Augen und überschüttet mit Schokolade im Kopf. Ich konnte mir sein Lachen gut vorstellen.

<<Felix... Felix hat unsere Mama vergöttert. Wirklich. Sie war seine Nummer Eins. Bei allem. Nie hat er irgendwas gemacht, was sie traurig gemacht hätte. Er war der anständige Zwilling. Der Engel. >>, sagte er traurig und mir kam der Gedanke in den Kopf, dass auch Felix...die Ermordung ihrer Eltern mit anshene musste. Beide. Felix und Ewan...

Lost Part of a Puzzle - MY HEART IS ON FIRE🔥-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt