Kapitel 93

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Ewan

<<Ich verstehe es nicht. >>, fing Max schon wieder an und sah zwischen mir und Emilia hin und her.

Seufzend drehte sich Emilia wieder zu Max. <<Was verstehst du nicht? >>, fragte sie ihn und sah ihn kritisch an, während ich mich innerlich noch immer zerrissen fühlte.

<<Mal davon abgesehen, dass du alles für dich behältst und Felix noch nicht mal etwas darüber weiß... >>, sagte Max und bedachte mich mit einem harten Ausdruck

<<Wenn Hava diejenige ist, die du die ganze Zeit gesucht hast, wenn sie diejenige ist, die du die ganze Zeit haben wolltest, finden wolltest... wenn Hava diejenige ist, nach der du dich seit Jahren verzerrt hast und... sie jetzt sogar deine fucking Ehefrau ist... wo liegt dann bitte das Problem? Du hast deine allererste Liebe, deine Kindheitsliebe, also praktisch deine Traumfrau wiedergefunden, sogar geheiratet und schmollst hier jetzt auch noch wie ein geschlagener Welpe rum. Wirklich? >>, fragte er frustriert.

<<Deine Probleme hätte ich gerne. >>, hörte ich Max murmeln, als Emilia das Kissen nahm und ihm ins Gesicht schleuderte.

<<Du Vollidiot. Er hat doch gerade gesagt das Oliver für alles verantwortlich ist. >>, sagte Emilia und ich sah Max heftig nicken. Fassungslos sah Emilia zu Max.

<<Ja und Oliver ist Havas Vater. >>, sagte sie langsam und mit Bedacht, so als ob Max schwer vom Begriff wäre.

<<Ja eben. Sie ist doch selbst ein Opfer von ihm. So unsensibel das auch klingt, ihr macht ihren Wichser von Vater einfach gemeinsam fertig. Ich sehe immer noch nicht das Problem. Es ist doch ganz offensichtlich, wer der Feind ist... wer der Feind schon immer war. >>, sagte Max überzeugt, als Emilia ihre Hand gegen ihren Kopf schlug.

<<Es ist ihr Vater. >>, sagte Emilia und vermied das Offensichtliche auszusprechen. Sie wollte mich wohl nicht verletzen.

<<Ja, ihr Vater, derjenige der Ewan, Daniel und sie selbst in.... Zellen gesperrt hat. >>

<<Sie glaubt mir nicht. >>, sprach ich das Offensichtliche aus und brachte Max dazu, die Klappe zu halten. <<Sie glaubt ihrem Vater mehr... als mir. >>, sagte ich und fühlte mich ein wenig mehr gebrochen. Mein Blick schweifte durch das Wohnzimmer um im Garten zu stoppen.

<< Ich will diesen Wichser leiden lassen. Ich will, dass er für alles bezahlt, was er mir, Felix, unseren Eltern, Daniel und auch ihr angetan hat...Das wisst ihr... >>, sagte ich, als ich beide Nicken sah.

<<Doch das Problem ist, dass sie nicht neben mir steht. Sie glaubt mir nicht, genauso wenig wie Daniel. >>, sagte ich verzweifelt und atmete tief ein. <<Sie hat von Anfang an dafür gekämpft, dass ihr Vater rauskommt. Sein Wort steht gegen meines. Sie steht genau in der Mitte, zwischen ihrem Vater und mir. Meine Pläne, alles... wirklich alles ist ruiniert, denn ich weiß nicht weiter. Der Wichser hat es geschafft... meine Hände zu binden, denn egal was ich gegen ihn mache, es wird sie treffen. >>, sagte ich und spürte die Verzweiflung in mir.

<<Also was? Du willst ihn davon kommen lassen? >>, fragte Max aufgebracht und nun schien er auch endlich wütend zu werden. <<Willst du alles vergessen oder was? >>

<<Er ist noch immer im Knast also beruhige dich. >>, sagte ich fest und konnte die dicke Luft zwischen uns spüren.

Aufgebracht wollte er gerade ansetzen, um etwas zu sagen, als plötzlich ein Knall zu hören war und wir alle zur Tür sahen. Ohne jegliche Kontrolle und vor Wut Silber glänzenden Augen kam Felix rein gelaufen. Seine dunklen Locken waren nun länger und die Ähnlichkeiten, die wir haben, kamen nun mehr zum Vorschein.

Lost Part of a Puzzle - MY HEART IS ON FIRE🔥-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt