"Hol schonmal die Decke-", weise ich ihn an während ich den letzten Schnee wegschippe, der den Weg unters Auto behindert.
Wir haben die Plastikverkleidung des Handschuhfachs entfernt, um sie als Schaufel zu verwenden.
Nach einer halben Stunde abwechselnd schippen liegt der Großteil unterm Tank nun frei.
Ryan kommt mit der Decke zurück und legt sie auf der gefrorenen Erde aus.
Ich krabbel unters Auto, Ryan hätte nicht drunter gepasst, und nach kurzer Orientierung erkenne ich den länglichen Tank, zwischen vielen anderen rostenden Teilen.
"Hier-", Ryan schiebt den Werkzeugkoffer zu mir, den wir nun als Behälter nutzen wollen.
Er scheint einigermaßen Dicht zu sein, als wir es voher mit Wasser getestet haben, aber trotzdem haben wir die leeren Nudelbecher drinne ausgelegt, um diese erstmal zu füllen.
Und das nur, wenn der Tank an sich undicht ist.Ich seuftze.
Hoffen wir mal dass das was wird.Ich klappe das Messer aus und kratze das Rost und den Dreck an einer Stelle so gut es geht ab.
Einen der Nudelbecher lege ich neben mich bereit, bevor ich den Schraubenzieher ins Metall ramme und eine kleine Delle entsteht.
In dieser Position kann man wenig Kraft aufbauen.
Mühsam versuche ich den Schraubenzieher mit Druck in den Tank zu bohren.
Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn und ich fange an, den Messergrif als Hammer zu benutzen.
Und nach ein paar weiteren Hieben gibt das Metall nach und mit einem kratzenden Geräusch steckt der Schraubenzieher plötzlich bis zur Hälfte im Tank.
Ich atme erleichtert auf reibe mir über die Stirn.
"Ist er drin?", fragt Ryan aufgeregt.
Ich muss grinsen, nehme einen der Nudelbecher und halte ihn unter den Schraubenzieher bereit.
"Lass laufen.", weise ich an und ziehe den Schraubenzieher ruckartig raus, wodurch ein paar Tropfen entweichen.
Entweder er ist leer oder durch den Unterdruck kommt nichts raus.
Einen Moment passiert nichts, doch dann läuft die goldene Flüssigkeit direkt in den Becher.
Ich atme erleichtert auf, "Es ist was drin-", rufe ich Ryan zu.
Ich lasse den Becher fast volllaufen, bis ich Ryan wieder anweise, den Tankdeckel wieder zu verschließen.
Ein paar Perlen tropfen noch nach, bis der Unterdruck das Benzin wieder im Tank hält.
Es funktioniert.
Vorsichtig lege ich den Becher neben mich, krabbel wieder heraus und ziehe Werkzeugkoffer und Nudelbecher heraus.
"Zeig her-", Ryan schaut mit großen Augen den vollen Becher an und lacht dann auf, "Jetzt müssen wir nurnoch den Pickup Truck hochbringen."
Ich runzle die Stirn und mein Blick wandert zu den Reifen.
"Hoffentlich hat er nochmal vollgetankt, bevor das hier angefangen hat.", Ryan holt einen weiteren Becher aus dem Wegzeugkoffer und stellt ihn sicherheitshalber unters Loch, "Jeder Tropfen ist wertvoll, was?"
Wir bringen alles zurück zum Betonblock und verstauen es wieder.
Unser Schlafzeug liegt gestapelt in einer Ecke und den Schreibtisch haben wir auch etwas aufgeräumt.
Die Nacht war definitiv besser als die davor, der Schaumstoff bringt wirklich etwas und es ist einfach gut, mal einige Tage ohne Hetze und Stress zu leben.
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Just stay alive
ActionSeit vor etwa einem Jahr die Zombieapokalypse ausgebrochen ist und somit nun der Großteil der Menschheit tot durch die Straßen läuft, versuche ich jeden Tag zu überleben. Es soll jedoch einen Ort im Osten Amerikas geben, der noch von Menschen bewohn...