19

1K 69 2
                                    

"Okay, ich hab keine Schlüssel gefunden, hast du ne Idee, wie wir...", er kommt zu mir und zeigt, noch mit den Kanister in der rechten Hand, auf das Auto.

"Komm mit.", ich gehe ums Auto und öffne die Fahrertür, "Da drin sind Kabel. Wenn wir das Richtige durchschneiden, springt der Motor an.", ich lege einen rechteckigen Deckel, den ich von einem Fach unter dem Lenkrad abgenommen habe, auf den Sitz.
In den Filmen zumindest.

"Welches Kabel ist das Richtige?", er schaut erst die Kabel und dann mich fragend an.

"Das wirst du herausfinden, schließlich bist du derjenige, der mit fünf schon Lamborghinis in den Arsch geschoben bekommen hat.", ich stelle mich hinter ihn.

"Ich hab keine Ahnung von Autos.", sagt er monoton.

"Und ich hab keine vom Fischen, trotzdem fange ich welche, also, kannst du fahren?"

Er nickt.

"Dann bitte.", ich weise mit meiner Handfläche auf die Kabel und gehe dann wieder ums Auto, wo ich unserer Gepäck auf der Rückbank platziere und mich dann auf den Beifahrersitz niederlasse.

Ryan hängt mit dem Kopf unterm Lenkrad und verfolgt irgendwelche Kabel.

"Ich glaube das ist das Kabel für die Lichter, das heißt...das müsste für die Zündung zuständig sein.", er zieht ein gelbes Kabel hervor und schaut zu mir rüber.

"Mach, hier gibts noch genügend Autos."

Er atmet tief ein und schneidet es mit einer schnellen Handbewegung entzwei.
Sofort ertönt das brummende Geräusch des Motors und er schlägt erleichtert aufs Lenkrad, woraufhin die Hupe ertönt.

"Ich glaube, spätestens jetzt sollten wir verschwinden.", ich schließe die Tür und sehe schon, wie die Zombies aus der Umgebung auf uns zu kommen.

Er schließt ebenfalls die Tür, schnallt sich zu allem Überfluss an und fährt dann los.

"Mach die Scheinwerfer aus, Nachts könnte uns so ziemlich alles beobachten und wir wollen lieber keine Aufmerksamkeit auf uns lenken."

Mit einem klicken verschwindet die beleuchtete Straße vor uns.
Da heute eine klare Nacht ist, reicht das Licht vom Mond aus, um geradeso genug sehen zu können.

Wir reden eine Zeit lang nicht, sodass man nur das klappernde Auto und den Fahrtwind hört.

"Centreville.", lese ich das Gedruckte auf dem großen, verrosteten Schild vor, dem wir näher kommen und das wir einen Moment später auch schon wieder hinter uns lassen.

"Willst du mir jetzt sagen, was wir von dem Typen wollen?", ich schaue kurz zu ihm rüber, seine Hände umklammern fest das Lenkrad.

"Seh ich so aus?", antworte ich und zünde mir eine Zigarette an.

Er seufzt, "Um ehrlich zu sein siehst du gerade wie ne abhängige Tote aus.", er schielt zu der Kippe zwischen meinen Fingern rüber.

"Und du wie ein depressives Baby."

Wir fangen beide an zu lachen.

"Wohin soll ich fahren?", fragt er, als wir von der Autobahn fahren.

"Äh, fahr am besten auf leere Straßen, Seitenstraßen oder so, wo halt wenig Zombies sind.", antworte ich und er biegt in eine enge Einbahnstraße ein.

"Wir wissen nichteinmal wo er wohnt, soll ich jetzt die ganze Zeit sinnlos rumfahren, bis der Tank leer ist?"

"Sieht wohl so aus.", er biegt rechts ab und fährt nur knapp einen Toten um.

Just stay aliveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt