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Die Beißer von vorhin kommen mir gerade wieder entgegen, als ich gut gelaunt beschließe, sie letztendlich doch von ihrem Leid zu befreien.

Keine zwei Sekunden später verteilt sich die klebrige Flüssigkeit, die aus ihren toten Körpern läuft, auf den Asphalt und lässt den Schnee erst braunrot werden und dann schmelzen.

Ich gehe zum Wagen und bleibe ein paar Meter daneben stehen.
Ich schaue die Straße entlang.
Als ich ein bestimmtes Ladenschild sehe, blitzen meine Augen auf und ich laufe direkt hin.

Wieder ignoriere ich die Beißer um mich herum, die noch weit genug weg sind, ziehe aber sicherheitshalber das Messer.

Ich schaue durch das Schaufenster und sehe mich zurückstarren.

Vorsichtig drehe ich am Türknauf, der verschlossen ist.
In diesem Fall könnte das sogar ein gutes Zeichen sein.

Ich gehe zurück zum Auto und suche nach irgendetwas stabilem.

Schusswaffen und etliche Messer haben wir, aber keine einzige Metallstange oder eine Axt, geschweige denn ein Brecheisen.

Dezent genervt gehe ich zum Laden zurück und schaue ihn mir nocheinmal an.

Es hilft nichts, ich muss entweder die Tür oder das Glas kaputt machen.
Was beides ganz schön für Lärm sorgen wird.

Die Tür ist modern und aus zerkratzem Aluminium oder ähnlichem. Aufbrechen könnte ich sie mit den Sachen die ich hier habe niemals.

Ich gehe einen Schritt beiseite und schaue durch das Schaufenster.

Es wird sich aufjedenfall lohnen, ich sehe schon von hier noch einige Waffen rumliegen.

Plötzlich taucht neben meiner Spiegelung ein Beißer auf und ich drehe mich sofort um

Die habe ich schon wieder völlig ausgeblendet.

Und als ich aushole um mein Messer durch seine Kehle zu ziehen, fällt mir auf, dass er anders aussieht.
Irgendwie...frischer.
Seine Haut ist zwar mit pulsierenden Adern, Blut und Dreck übersehen, doch seine Augen scheinen mich direkt anzuschauen.
Sie sind noch nicht vollkommen mit dieser weiß-gelblichen Schicht überzogen und sein Gesicht sieht noch nicht ganz so eingefallen aus wie die der anderen.
Seine Haare sind verwüstet, jedoch tiefschwarz und als er den Mund aufreißt, um ein Stück von mir zu bekommen, blitzen weiße Zähne auf.

Das Messer durchzieht seine Kehle, ich greife ihm am Kopf, sein Körper trennt sich von den letzten Fasern und die Schwerkraft erledigt den Rest.

Er röchelt trotz allem immernoch und versucht an meine Hände zu gelangen.

Stirn runzelt halte ich ihn dann mit der einen Hand an den Haaren und steche mit der anderen durch sein Hirn.

Ich lasse den leblosen Kopf neben seinen noch toteren Körper fallen und fixiere mit meinen Augen schon den nächsten, der auf meine Richtung zusteuert.

Nach wenigen Minuten habe ich die, die gefährlich werden könnten, erledigt und kann mich wieder dem Laden widmen.

Mit Adrenalin gefüllt packe ich meine Waffe mit beiden Händen und schlage so fest es geht gegen die Scheibe.

Nichteinmal ein Riss.
Ich muss grinsen.
Das wird eine Herausforderung.

Als nächstes versuche ich es mit einem kräftigen Tritt, dann mit einem großen Stein, der in der Nähe lag.

Zuletzt greife ich erneut zu meiner Waffe, ziele und schieße.

Ich lasse meine Hand langsam sinken.
Meine andere wandert in meine Hosentasche und zieht eine Zigarette heraus.

Just stay aliveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt