"Karma hates bitches.", flüstert er leise als er den Schriftzug an meinem Bauch liest.
Er steht sofort geschockt auf und wechselt den Blick von meinem Bauch zu meinen Augen, "Ashley i-ich-"
"Würdest du so schwimmen gehen?", die Gürtelspuren und der Schriftzug verschwinden unter dem Stoff des Hemdes, welches ich schnell zuknöpfe.
Er kommt einen Schritt auf mich zu und nachdem er kurz zögert, nimmt er mich fest in den Arm.
Er drückt mich an seine breite Brust, doch ich lasse meine Arme hängen.
Es fühlt sich fremd an. Ich will mich nicht von ihm umarmen lassen. Sondern von Ryan. Bei ihm würde ich mich sofort besser fühlen, er würde wissen, wie er mich aufheitern kann. Stattdessen stehe ich hier, von einem breiten, großen, hübschen Mädchentraum umarmt und denke an den Jungen, den ich nie bei mir haben wollte. Und den ich jetzt, da er weg ist, umso mehr brauche.[Zwei Tage später]
Das laute Krachen meiner Tür reißt mich aus dem Schlaf.
Ich öffne verwirrt die Augen und versuche mich aufzurichten, als mich plötzlich zwei Männer runterdrücken und ein mir ein dritter ein Tuch in den Mund stopft und eine Plastiktüte über meinen Kopf zieht."Sie wehrt sich zu sehr. Beendet das und bringt sie in den Wagen.", befiehlt eine allzu bekannte Stimme.
Ich bekomme Panik, trete wild um mich und versuche zu schreien, doch im nächsten Moment spüre ich ein stechen an meiner Schläfe, woraufhin meine Lider schwer werden und langsam zufallen.
[...]
Diesmal wache ich durch eine dröhnende Autohupe auf.
Sofort verziehe ich das Gesicht, als der Schmerz an meinem Kopf zurück kehrt. Ich halte einen Moment inne, bis ich meine Augen öffne und verwirrt durch meine Umgebung schaue. Es ist stockdunkel, das wenige Licht, das durch die Baumkronen durchdringt, stammt vom Mond. Mit dem Rascheln der Blätter nehme ich almählich bekannte Geräusche war. Das Röcheln der Beißer. Ich versuche einzuordnen, woher es kommt, doch als ich mich nach hinten drehen will, fällt mir auf, dass ich an etwas gefesselt bin. Als meine Zehen plötzlich nass werden, merke ich endlich, wo ich mich befinde. Ich war hier zwar noch nie, aber die Geräusche der Zombies, das Wasser und der Erde auf der ich sitze weisen darauf hin, dass ich auf einer kleinen Insel bin. Auf einer Insel in einem See im Wald. Und die Beißer im Wasser.
Mir wird klar, dass es sich um mein Qualifikationstraining handeln muss, weswegen ich jetzt konzentriert bleiben muss, da ich sicher von allen Seiten beobachtet werde.Da ich nur mit Panzerband gefesselt bin, wird es nicht schwer sein, mich zu befreien. Ich gehe in die Hocke, mache mich kurz bereit, bis ich mich mit einem Ruck nach vorne drücke, woraufhin das Panzerband sofort nachlässt und ich nach vorne falle.
Ich richte mich auf und als ich die Reste von meinen Handgelenken entfernen will, fällt mir auf, dass es nur eine Schicht war und sie somit wollten, dass ich mich schnell befreie.Ich drehe mich um und erkenne einen alten Jeep ohne Reifen, an dessen Stoßstange noch das restliche Panzerband hängt.
Ich steige ein und suche nach etwas nützlichem, etwas, was mir helfen könnte, ans Ufer zu kommen, doch als ich das Handschuhfach öffne, liegt da nichts weiter als ein gefaltetes Blatt.Stirnrunzelnd öffne ich es und lese mir den Inhalt durch.
Qualifikationstraining 01/076/803
Willkommen zu deinem QT Nr.01076803. Dieses Training ist darauf aus, dich an deine Grenzen zu bringen. Deine Aufgabe ist es lebend ans Ziel zu kommen. Dein Ziel ist die Hauptstraße. Du musst dich nicht weiter nach Dingen umschauen, außer zwei Briefen findest du hier nichts. Wie jeder andere bekommst auch du zwei Tipps.
Der erste steht auf der Rückseite, den zweiten findest du nur, wenn du am Zaun, welcher den See umgrenzt, angelangt bist.Die Regeln:
1. Wirst du gebissen oder andersweitig infiziert, so wird man dich töten.
2. Wirst du eine Gefahr für die Gemeinde, so wird man dich töten.
3. Schaffst du das QT nicht bis zum Sonnenaufgang, so wird man dich aussetzen.
4. Verfolgst du ein anderes Ziel, als das oben genannte, so wird man dich aussetzen.
5. Befolgst du diese Regeln nicht, so wird man dich entweder töten, oder aussetzen.
Diese Regeln gelten für das QT, solltest du es bestehen, so wird man dir eine Liste mit allen Vorschriften geben.Viel Erfolg
Mein Blick bleibt an der kantigen Unterschrift von Gretchen hängen. Ich überfliege alles nocheinmal, dann drehe ich den Zettel um und lese mir den Tipp durch.
Der Jeep zeigt dir die Richtung. Dort, wo du aufgewacht bist, musst du an der anderen Seite den Zaun überqueren, wo der zweite Tipp auf dich wartet.
Ich stelle mich so ans Ufer, dass die Stoßstange genau hinter mir ist und versuche irgendetwas zu erkennnen.
Dann schaue ich nach oben um anhand des Mondes zu sehen, wie viel Zeit mir ungefähr übrig bleibt, doch die Braumkronen verdecken den Himmel.Ich kann grob einschätzen, dass es ca. 50 Meter bis ans Ufer sind, da weiter hinten nichts mehr das Mondlicht reflektiert.
Dann gehe ich noch einen Schritt auf das Wasser zu, sodass meine nackten Füße das Wasser berühren. Sofort springe ich wieder zurück, das Wasser ist eiskalt und ich spüre jetzt schon, wie meine Zehen rot anlaufen. Verzweifelt schaue ich mich nach etwas schwimmenden um, doch die einzigen Gegenstände sind bestandteil des Jeeps und bestehen aus Metall.
Langsam merke ich, wie ich es hinauszögere, denn ich wusste von Anfang an schon, dass ich schwimmen muss. Eine kalte Brise lässt die Bäume rascheln und mich zittern. Außer einem lockeren Oberteil und einer grauen Jogginghose habe ich nichts an, da sie mich direkt aus dem Schlaf gerissen haben. Die Kleidung wird es mir schwerer machen, zu schwimmen, doch ausziehen werde ich sie keineswegs.Ich stelle mich wieder ans Ufer und schaue aufs glänzende Wasser.
Mir wird klar, wem diese Aufgabe für mich eingefallen ist. Wer es Gretchen erzählt hat. Aber denjenigen konfrontiere ich später.Ich nehme kurz Anlauf und springe mit dem Kopf zuerst ins Wasser.
Sofort ergreift mich die Kälte und meine Kleidung zieht mich immer mehr nach unten.
DU LIEST GERADE
Just stay alive
AkcjaSeit vor etwa einem Jahr die Zombieapokalypse ausgebrochen ist und somit nun der Großteil der Menschheit tot durch die Straßen läuft, versuche ich jeden Tag zu überleben. Es soll jedoch einen Ort im Osten Amerikas geben, der noch von Menschen bewohn...