"Colin!", ruft Hades mit kratziger Stimme zu uns, als Colin die Tür zu meinem Wohnwagen aufschließen will, "Kommt doch zu uns!", er winkt uns mit einem Bier in der Hand zu sich ans Lagerfeuer, das noch nicht brennt.
"Komm.", Colin wendet sich der Tür ab und wir laufen stumm zu Hades und den anderen rüber.
"Nimm Platz Junge.", er deutet auf den Platz neben sich auf dem Holzstamm und ich setze mich wiederwillig hin.
Vor zwei Tagen saß ich hier noch mit Jane, Terrance, Franck und Ashley."Mach ihm das ab Colin, er soll sich hier schließlich nicht wie ein Gefangener fühlen.", meint er zu ihm und Colin nimmt mir stumm das Halsband ab.
"Willst du-", Hades hält mir grinsend ein Bier hin.
Ich schaue demonstrativ weg.
"Na schön, bleibt mehr für mich übrig.", er nimmt einen großen Schluck und schaut mich dann von der Seite her an, "Wieso so still heute?"
Ich schlucke alle ungünstigen Bemerkungen runter und zwinge mich ruhig zu bleiben.
"Erzähl mal, wie gehts deiner kleinen?", er dreht sich nun ganz zu mir und kratzt sich am Ziegenbart.
"Wie solls ihr schon gehen, so ganz ohne Antibiotika oder Schmerzmittel, nichtmal Verbunden hast du sie!", presse ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
"Ach komm, als ob wir dieser, diesem Miststück auch noch helfen würden, ihr habt uns angegriffen, sei mal lieber froh, dass du nicht auch im Bett liegst kleiner."
"Ihr hättet mich nehmen sollen."
"Jetzt hau raus, wie gehts ihr?", fragt er nocheinmal.
"Sie-", ich seuftze tief, "Sie ist kaputt. Sie hat Angst vor allem und jeden und ihr tut alles weh. Und sie...sie weint. Ich weiß nicht, wohin ihre Stärke verschwunden ist, aber sie ist endgültig weg und hat nichts zurückgelassen außer Angst."
"Wir haben ihre Stärke, Delron wir alle haben uns ein Teil davon genommen und sie wird sie auch nicht mehr zurückbekommen. Genausowenig wie ihre Würde und ihren Stolz. Sie wird und soll in Angst vor uns leben, aber du, du hast noch eine Chance!", er legt seine Hand ermutigend auf meine Schulter, "Du befolgst Regeln und das bildet die Grundlage für eine, sagen wir...nette Zukunft bei uns. Und sei doch mal ehrlich, du willst auch diese Ketten loswerden und in Freiheit leben und genau diese Freiheit können wir dir geben! Glaub mir Delron, dir wird es bei uns gefallen, du brauchst nur das Angebot annehmen und schon hat dir keiner mehr was zu sagen...solange du dich an die Regeln hältst natürlich, aber ich denke, das wird für dich kein Problem sein.", er hält mir seine andere Hand hin und grinst breit.
Wenn ich darauf eingehe, haben Ashley und ich eine höhere Chance, von hier zu verschwinden.
Trotzdem will ich mich nicht mit ihnen zusammentun, nach dem, was sie ihr angetan haben.
Ich schaue hilfesuchend zu Gerith, der auf dem Holzstamm neben dem von Hades sitzt.
Er nickt unbemerkbar.Ich schlucke und gebe ihm daraufhin die Hand.
Ashleys P.O.V
Plötzlich hört man von draußen lautes Gejubel und Klatschen.
Ich drehe meinen Kopf so fern es möglich ist zum Fenster um genaueres zu verstehen.
Aber es bringt nichts.
Es bleibt bei Gejubel und Klatschen.[...]
Es ist jetzt schon eine ganze Weile her, seit sie draußen so laut wurden.
Und zur meiner Überaschung geht die Tür wieder auf und Ryan kommt rein.
Er kommt breitgrinsend auf mich zu, mit einer fremden und viel zu großen Holzfällerjacke an und ich schaue ihn verwundert an."Was-"
"Ash, wir werden hier rauskommen!", unterbricht er mich und hockt sich vor meinem Bett auf den Boden.
Ich setze wieder an zum Sprechen, aber er übernimmt wieder, "Ich hab mich ihnen angeschlossen und jetzt lassen sie mich machen, was ich will-naja bis auf ein paar Sachen- siehst du-", er zeigt auf seinen Hals, "Kein Halsband mehr!""Und wie soll uns das hel-"
"Ich kann rausgehen, ohne dass es auffällt, ich kann jederzeit zu dir und es interessiert sie nicht! Hör zu, Gerith ist auf unserer Seite, er hilft uns hier rauszukommen, wir haben dadurch eine riesige Chance denen zu entkommen!"
"Keiner vertraut einem Fremden so schnell, wo ist der Haken?", frage ich mit schwacher Stimme, da das Halsband noch immer einen enormen Druck auf meinen Hals ausübt.
"Sie haben gesagt, wenn sie auch nur anseitsweise vermuten, dass ich sie hintergehe, dann ende ich noch schlimmer als du und werde nie wieder das Tageslicht sehen.", er schluckt, "Aber ich werd schon vorsichtig sein, mach dir keine Sorgen, ja!", antwortet er auf meinem besorgten Blick hin, "Ich komme jeden Tag und berichte dir über die Lage, glaub mir, das klappt schon irgendwie."
Ich antworte nicht.
Er ist ein Idiot.
Und er wird es bereuen.Nach ein paar Minuten fasse ich mir an den Hals, "Kann-kannst du jetzt, wo du einer von ihnen bist, wenigstens das hier lockerer machen?"
"Das äh...das geht nicht, ich darf nur mit dir reden, nichts weiter.", er kratzt sich am Hinterkopf.
"Also keine Schmerzmittel.", stelle ich enttäuschend fest.
Er schüttet leicht den Kopf.
"Vielleicht sollte ich-ich sie auch um eine Mitgliedschaft bitten.", ich grinse leicht.
"Hades sagte du hättest keine Chance. Tut mir Leid Ash."
"Und du kommst jeden Tag?"
"Ja, jeden Tag.", er nickt.
"B-beeilt euch."
"Ich werd machen, was ich kann und soschnell ich es kann.", vergewisstert er mir.
Ich nicke leicht.
"Gut, dann geh, geh wieder feiern."
Man hört sie die ganze Zeit laut von draußen.
"Werd gesund.", er steht auf und geht wieder.
Ich lasse meinen Kopf zurück fallen.
Wieso hängt mein Leben nur von diesem Trottel ab?
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Just stay alive
ActionSeit vor etwa einem Jahr die Zombieapokalypse ausgebrochen ist und somit nun der Großteil der Menschheit tot durch die Straßen läuft, versuche ich jeden Tag zu überleben. Es soll jedoch einen Ort im Osten Amerikas geben, der noch von Menschen bewohn...