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Ich gehe wieder zu Ryan und versuche, ihn irgendwie aufs Bett zu bekommen.
Er ist halb wach, seine Augen sind einen Schlitz weit offen, doch er bekommt nicht wirklich was mit.
Ich hebe seinen Oberkörper an, sodass er aufrecht sitzt, dann bücke ich mich zu ihm runter.
Ich lege seinen Arm um meine Schultern und halte seine Hand mit meiner Rechten fest. Meine andere Hand schlängel ich um seinen Oberkörper, um ihn zu stützen.
Mühsam versuche ich aufzustehen, doch kaum steht er etwas auf den Beinen, kann ich ihn nicht mehr halten und er fällt auf mich. Erschöpft schubse ich ihn weg von mir, sodass ich aufstehen kann.
Am besten ziehe ich ihn erstmal vors Bett.
Ich packe ihn an beiden Handgelenken und lege mein ganzes Körpergewicht nach hinten, damit er sich schließlich einen Zentimeter bewegt.

Okay, nur keine Aufregung.

So wird das nichts.

Ich nehme noch ein Bettlaken und lege es neben Ryan aus.
Dann drehe ich ihn einmal um, sodass er auf dem Laken landet.
Jetzt müsste es leichter gehen.
Ich ziehe an den beiden vorderen Ecken des Bettlakens und nach einem Ruck lässt es sich, nichtmehr allzu schwer, über den Holzboden zum Bett rüber ziehen.
Ich richte Ryans Oberkörper auf, sodass er sich mit dem Rücken gegen die Couch lehnt.

Ich gehe auf die andere Seite unseres Bettes und hebe seine Arme an, an denen ich ihn aus Bett ziehen will.
Sein Oberkörper dreht sich zu mir und ich springe wieder auf seine Seite.
Wieso tue ich das überhaupt.
Ich ziehe seinen Oberkörper vollkommen aus Bett. Dann hebe ich seine Beine an und lasse sie kurz darauf aufs Bett fallen.
Endlich.
Mein Kopf explodiert gleich.
Ich drehe ihn noch auf den Rücken und ziehe die Decke bis zur seiner Brust.
Ich setze mich neben ihn aufs Bett und schaue ihn schwer atmend an.

Einige Zeit später blinzelt er mich an und nach ein paar weiteren Minuten setzt sich seine Stirn langsam in Falten.

"Hey.", lächle ich leicht.

Er hebt seine Hand und streicht mir über meine Stirn.

"Du blutest.", flüstert er mit rauer Stimme und hält mir dann einen roten Glassplitter vor die Nase.

Ich lache erleichtert auf.

Er richtet sich etwas auf, stöhnt dann kurz, fässt sich an den Hinterkopf und fällt dann wieder zurück.

"Wieso hast du nichts an?", fragt er und grinst daraufhin leicht.

Verwirrt schaue ich an mir runter, dann fällt mir wieder ein, dass ich mit meinem Shirt Ryans Wunde gesäubert habe.

"Ach, scheiß doch drauf.", ich lasse mich erschöpft neben ihm fallen und bedecke mich mit einem Teil seiner Decke.

Er fängt an zu lachen, welches sich zu einem gequälten brummen entwickelt.

"Was ist mit meinem Bein?", fragt er angestrengt und Aufregung liegt in seiner Stimme.

"Schusswunde am Schienenbein, aber keine Sorge, die Kugel ist draußen.", antworte ich ruhig.

"Ash, a-am Schienenbein ist der Knochen direkt unter der Haut, hast du darauf geachtet, dass mein Knochen nicht beschädigt wurde?", fragt er nervös.

"Ja, alles gut ... also da waren nur ein paar kleine Splitter, aber die paar Dinger werden dich schon nicht umbringen.", ich verschränke die Arme hinter meinem Kopf und schließe erschöfpt die Augen.

Ich spüre ein Klatschen und sehe dann, dass er sich gegen die Stirn geschlagen hat.

"Was?", frage ich verwirrt.

"Umbringen nicht, aber mein Bein lahmlegen. Die könnten einen Nerv beschädigen- fuck man du musst sie da raus holen.", sagt er aufgeregt und gestikuliert mit seinen Händen.

Just stay aliveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt