Ich setze mich ans Ufer und lasse meine Beine im Wasser hängen, während Ryan gerade mühsam versucht, die nasse Leiche aus dem Wasser zu ziehen.
Sein Oberkörper liegt schon an Land, aber er hat Probleme, seine Beine aus dem Wasser zu ziehen, zudem sie sich allmählich vom Oberkörper trennen wollen.Mein Magen knurrt, woraufhin ich mir eine Zigarette zwischen die Lippen klemme, sie anzünde und mich auf den Rücken lege.
Ich ignoriere Ryans kurzen Aussetzer, als er den Qualm bemerkt und schaue in die Baumkronen."Endlich.", kommt es einige Zeit später erschöpft von Ryan. Ich schaue nach rechts und sehe ihn sich die Hände reiben und dann abwaschen.
"Wo ist er?"
"Im Busch, seine Beine haben gerade noch so an einem Faden gehalten, wäre sonst ne ganz schöne Schweinerei geworden.", er holt seinen Ast von vorhin und bricht die, mit dem Zombieblut beschmierte, Spitze ab.
"Was machst du?", ich werfe den zweiten Zigarettenstummel ins Wasser und richte mich dann auf.
"Du hast sicher noch Hunger, von einem mini Fisch wird man nicht satt, nichteinmal du.", er schnitzt eine neue Spitze mit dem Messer ins Holz und stellt sich dann wieder in den Fluss, sodass er vor mir steht, "Also erzähl mal, was ist passiert, dass du so geworden bist?"
Ich seufze, lehne mich wieder zurück und stütze mich dann auf meinen Unterarmen ab.
"Ryan, es wird nicht besser, wenn ich darüber rede, glaub mir, die Geschichte kann ich mir gleich sparen."
"Nein kannst du nicht, ich bin die ganze Zeit offen zu dir, jetzt hör auf mit dem ich-verrate-nichts-über-mich-Scheiß und erzähl mir was los ist, wir sind schließlich Freunde!", sagt er, mit einem Hauch von Entsetzen in der Stimme.
Wer hat beschlossen, dass wir Freunde sind?
"Ist ja gut... aber erwarte nicht meine ganze Biographie, ja?", ich verdrehe die Augen.
Er nickt ernst und wendet sich dann wieder dem Fischen zu.
Ich seufze noch einmal.
"Uff, wo soll ich anfangen?"
Am besten halte ich mich kurz und komme direkt zur Sache.
"Okay. Du weißt ja schon, dass ich früher mit anderen unterwegs war-", ich lache kurz auf, "-was heißt früher, vielleicht vor knapp einem Jahr, aufjedenfall waren wir damals zu siebt- fünf Männer und zwei Mädchen- darunter die naive, unwissende Ashley Lahey.", Ryan fängt einen Fisch und wirft ihn aufmerksam zu mir, "Lahey also.", lächelt er und ich gehe zum Feuer, um den Fisch zu aufzuspießen und zu grillen, dann setze ich mich wieder ans Ufer und fahre fort, "Die Gruppe war von vorne an zusammen, ich kam dazu und- dumm wie ich war- hab ich ihnen natürlich direkt getraut. In einer Nacht haben sie mich dann angegriffen und ausgeraubt, bin nur knapp davon gekommen und jaah das wars-", beende ich schnell die halb erfundene Geschichte.
Ryan hält inne und schaut mich mit zusammen gezogenen Augenbrauen an, "Das wars?", hackt er nach.
"Was ist, willst du mehr Details hören, ich kann sie dir geben, das andere Mädchen hieß Madis-'
"-Ashley, entweder du redest mit mir und wir können das Problem lösen, oder du lässt es gleich, aber bitte lüg mich nicht an. Ich meine, du und naiv, ich bitte dich, so gut kenne ich dich mindestens, dass ich sagen kann, dass alles andere als naiv bist."
Ich seufze.
"Ich kann das nicht, Ryan, ehrlich nicht. Ich will dir nichts über mich erzählen okay, ich will mich an die ganzen Sachen nichteinmal mehr erinnern, die Vergangenheit sollte ruhen. Vielleicht kann ich mit dir irgendwann einmal darüber reden, aber jetzt geht es einfach noch nicht.", ich stehe auf und gehe wieder zum Feuer, um den Fisch herauszuholen und zu essen, obwohl mir der Hunger einigermaßen vergangen ist.
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Just stay alive
ActionSeit vor etwa einem Jahr die Zombieapokalypse ausgebrochen ist und somit nun der Großteil der Menschheit tot durch die Straßen läuft, versuche ich jeden Tag zu überleben. Es soll jedoch einen Ort im Osten Amerikas geben, der noch von Menschen bewohn...