[...]
Ich lehne mich gegen die Erntehütte, ziehe mir die Handschuhe aus und wische mir über die Stirn, "Ich sage dir, wenn diese Frau nicht bald dieses beschissene Qualifikationstraining anordnet, dann bringe ich sie um!"
Brandon, der schon etwas früher hier war, fängt an zu lachen, "Beruhig dich, das ist doch erst eine Woche her, seit-"
"-Ich bringe sie um!", genervt schmeiße ich die Handschuhe auf die Fensterbank.
"Hier, war ein langer Tag heute, was?", er öffnet mir ein lauwarmes Bier und hält es mir hin, was ich genervt entgegen nehme.
"Anstrengend Brandon, bei dir anscheinend auch.", ich deute auf seine schmutzigen Sachen und sein geflecktes Gesicht.
"Heute war einer der Ställe an der Reihe.", er trinkt einen Schluck von dem Bier, welches der Wirt des Dorfes selbst bräut, "Und genau heute kommt die Sonne mal wieder raus.", er schließt kurz die Augen und genießt das Sonnenlicht auf seiner Haut, "Was hältst du davon, wenn wir im Fluss schwimmen gehen?", fragt er plötzlich.
"Jetzt? I-Im Fluss!", ich trinke automatisch einen Schluck, um nicht antworten zu müssen.
"Ich weiß, die Zeit zum Schwimmen gehen ist vorbei, aber heute ist doch fast schon so ein früher Sommertag.", grinst er.
"Nur dass es Herbst ist. Fast Winter.", konter ich.
"Ach komm, wir gehen für ne Stunde ins Wasser und danach trinken wir einen heißen Kräutertee bei Marta.
Ich will gerade antworten, als Richard um die Ecke kommt.
"Brandon, wir brauchen dich nochmal beim Stall.", er mustert mich für einen Moment, "Dauert auch nicht lange."
Richard ist einer der beiden Wachen von Gretchen und nebenbei auch Stellvertretender Leiter der Versorger. Ich habe nur gehört, dass er sehr strukturiert sein soll und manchmal Gretchen in den Arsch kriecht, weswegen er hier eher weniger beliebt ist.
Brandon nickt, "Okay.", er geht einen Schritt zu Richard, "Wir sehen uns später Ashley-am Fluss!"
Ich schaue den beiden nach während ich das Gebräu trinke.
Anfangs habe ich es verweigert, jemals wieder davon zu trinken, nach dem mir beim ersten mal übel war, aber mittlerweile finde ich es kaum schlimmer als schwarzen Kaffe.
Trotzdem trinke ich nur die Hälfte und schütte den Rest in den Kompost.
Mit der leeren Flasche mache ich mich auf den Weg zu Marta, um ihrem Mann die Flasche zurückzugeben.Kurze Zeit später trete ich durch die Tür in die größte Holzhütte im Dorf. Zwei Etagen, oben der Wohnbereich und unten die Kneipe.
So früh ist noch niemand hier, ich gehe die paar Schritte zur Bar und setze mich auf einen Hocker.
Ich überlege, ob ich nach ihr rufen soll, oder lieber noch einen Moment warten, aber da kommt auch schon Arthur die Leiter, welche an der Wand hinter der Bar befestigt ist, herunter und begrüßt mich herzlich."Ich habe die Tür knarren gehört, wie gehts dir, kleine?", er nimmt sich einen Lappen und wischt über den Tresen.
"Ganz passabel. Was ist mit dir und Marta?", ich schaue, wie immer wenn er abgelenkt ist, auf seinen komisch wachsenen Bart. An den Seiten wachsen ihm die roten Baarthare lang und stehen in allen Richtungen ab, bis es dann zum Mund hin immer weniger und glatter wird. Seine Baarthaare sollten ihm auf dem Kopf wachsen, denke ich immer, wenn er seine wenigen Haare mal nicht unter einer Schiebermütze versteckt hat.
"Ach, du weißt wie das ist. Rund um die Uhr gibts was zu tun. Marta bereitet ihre Hühnersuppe gerade vor, später kommen ja alle mit mords Hunger herein. Was suchst du hier so früh eigentlich?"
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Just stay alive
ActionSeit vor etwa einem Jahr die Zombieapokalypse ausgebrochen ist und somit nun der Großteil der Menschheit tot durch die Straßen läuft, versuche ich jeden Tag zu überleben. Es soll jedoch einen Ort im Osten Amerikas geben, der noch von Menschen bewohn...