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"Lass mich in Ruhe und verpiss dich dahin, wo du hergekommen bist.", murmelt er.

"Setz dich hin."

Er schaut mich abwartend an.

"Na los, oder willst du, dass ich dir den Kopf wegpuste? Wäre aufjedenfall einfacher."

Er schlurft zu einem Stuhl rüber und lässt sich darauf fallen.

"Du bleibst hier und wehe du versuchst mich zu überrempeln.", ich nehme die Waffe runter und laufe durchs Zimmer.

Überall liegt Schrott rum.

Ich gehe ins Schlafzimmer, dass ebebso zugekrempelt ist, wie das Wohnzimmer.

Auf dem Bett liegen um die hundert Gameboys und Batterien.
Draußen laufen die Toten rum und der zockt hier.
Der Hellste scheint er schonmal nicht zu sein.

Ich gehe in die Küche, die aufgeräumter, als die anderen Räume ist, und öffne den Kühlschrank, der natürlich keinen Strom hat.

Darin sind noch um die dutzend Dosensuppen.
Er hat echt nicht gelogen was das angeht.
Ich packe etwa die Hälfte der Lebensmittel in meinen Rucksack und gehe wieder ins Wohnzimmer, wo er ruhig auf dem Stuhl sitzt.

"War nett.", ich hebe kurz die Hand zum Abschied und laufe zur Tür.

"H-Hey warte mal!", ich ignoriere ihn und gehe weiter, "-Ich will mit!"

Ich drehe mich um und schaue ihn skeptisch an, "Wow. Erst willst du mich umbringen und jetzt mitkommen. Das ist ja maln Ding."

Er schluckt und schaut mich bittend an.

"Du wirst da draußen keine Nacht überleben."

"Werd ich hier drinne auch nichtmehr lange.", er steht auf und verschwindet um die Ecke, "Den Versuch ist es Wert."

Ich verdrehe meine Augen und verlasse das Hotel.

"Wo wohnst du?", kommt der Typ, nach ein paar Minuten angejoggt.

"Braucht dich nicht zu interessieren, ich lass dich eh nicht bei mir wohnen.", ich schaue ihn nicht an und laufe mit schnellen Schritten wieder in die erste Gasse.

"Doch, das wirst du, weil ich noch meine versteckten Vorräte mitgenommen habe!", meint er überzeugt.

"Ist mir scheißegal, so dringend brauche ich auch wiederum keine Lebensmittel."

Glatt gelogen.

"Aber zu zweit sind wir doch viel stärker.", läuft er immernoch neben mir her.

"Halt!", ich halte meine Hand vor seine Brust, um ihn zu stoppen, da um die Ecke ein paar von ihnen Krach machen.

"Warte hier.", ich packe mein Messer aus und biege ab.

Es sind 6 Stück, die durch die alten Mülltonnen den Lärm erzeugt haben.

Ich warte kurz, bis der erste näher kommt, und steche ihm mein Messer in seinen Kopf.

Schnell ziehe ich es wieder raus und während der zweite auf mich zu kommt, bemerke ich den Typen ein paar Meter neben mir, der versucht, es mit einem von ihnen aufzunehmen, doch nicht bemerkt, dass einer von hinten auf ihn zukommt.

Idiot.

Der hintere überwältigt ihn und sie fallen auf den Boden.

Er versucht ihn wegzudrücken, was ihm nicht gelingt.

Seufzend renne ich zu ihm und trete den, der über ihn gebeugt ist, in die Seite, sodass er Zähne fletschend auf dem Asphalt landet.
Dann steche ich die beiden hintereinander ab, wobei der Typ ne nette Ladung von ihrem schleimigen Blut abbekommt.

"Was verstehst du unter 'warte hier' nicht!", zische ich.
Dann wende mich wieder den anderen Scheiß Zombies zu und nach kurzer Zeit ist es auch schon geschafft.

Ich beachte ihn nicht weiter und mache mich weiter auf den Weg nachhause.

Einen Moment später läuft er wieder neben mir.

Anfangs wars ja ganz amüsant, aber spätestens jetzt überlege ich, ihn bei der nächsten Gelegenheit doch den Zombies zu überlassen.
Natürliche Selektion.

"Ich hätte die schon gepackt.", meint er und wischt sich die dreckigen Hände an seinem Oberteil ab.

"Hättest du nicht.", ich schaue ihn nicht an.

"Doch, ich-"

"Du weißt doch garnicht, was hier abgeht, also dreh dein Scheiß Ego runter und gestehs dir ein.", unterbreche ich ihn.

Eine Weile lang sagt er nichts.

"Wie heißt du?", fragt er dann.

Ich schiele genervt zu ihm rüber.

Er setzt zum Sprechen an, doch ich unterbreche ihn, "In der jetzigen Welt kennt dich keiner mehr, warscheinlich sind alle die du kanntest tot, ist ne gute Chance, seine Identität zu ändern, also wie heißt du?"

Er überlegt kurz.

"Ich bin Ryan.", meint er dann.

"Ashley.", ich schaue wieder geradeaus.

In der Zeit, in der er mir bis nach hause folgt, sagen wir beide kein Wort mehr.

Ich lasse die Zombies vor meinem Haus in Ruhe und schließe auf.

Kurz darauf kommt er rein.

"Such dir dein eigenes Haus verdammt.", meine ich, während ich die Sachen aus meinen Rucksack auf dem Küchentisch ausbreite.

"Nett hier.", beachtet er meinen letzten Satz nicht und schließt die Tür.

"Nebenan sind nur zwei von ihnen, ich denke das Haus ist noch ganz okay, probiers da mal.", ich räume diverse Lebensmittel in den Küchenschränken ein.

"Sind oben Betten oder soll ich auf der siffigen Couch da schlafen?", fragt er und fährt mit der Hand über die Couchlehne."

"Bist du taub oder so, ich hab doch gesagt, du sollst dir was eigenes suchen.", antworte ich gereizt.

"Ach komm schon, jeder braucht Gesellschaft, ich werde sicherlich nicht alleine in einem Haus wohnen, wenn neben mir das einzige Mädchen- ja warscheinlich der einzige andere Mensch der gesamten Stadt lebt."

Ich lache sarkastisch auf, "Willst du mich verarschen? Ich kenne dich nichtmal, du könntest mich Nachts abstechen oder sonst was tun! Was ist mit dir, dass du wirklich glaubst, dass ich dich hier pennen lasse."

"Naja du hast mich im Hotel überwältigt, vor Zombies gerettet und kannst mit Waffen umgehen. Ich glaube ich sollte eher der sein, der Schiss haben sollte.", grinst er.

Ich nicke, "Du kannst froh sein, dass ich verdammt nocheinmal fertig bin, sonst hätte ich dich garnicht bis hier her kommen lassen.", ich ziehe die Stiefel aus, "Morgen kannst du dich wieder verpissen, du hast Glück, dass es grad dunkel wird.", ich schmeiße meine Jacke auf den Küchentisch und gehe zur Treppe, wo ich einen Moment inne halte, "Die Couch ist bequemer, als sie aussieht.", mit diesen Worten gehe ich nach oben.

Just stay aliveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt