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"Der Winter ist da.", meint er lächelnd, als er sich wieder neben mich fallen lässt.

"Sind ja auch in Georgia.", ich erwiedere sein Lächeln und hebe die Hände, um Schneeflocken aufzufangen.

Er kuschelt sich wieder in die Decke und streckt die Zunge aus.

Es ist so Ironisch.
Wir sitzen hier und sind fröhlich, wegen einer Sache, die eigentlich unser Todesurteil bedeutet.
Schnee. Frost. Kälte.

"Jetzt müssen wir langsam wirklich einen Unterschlupf finden.", meint er und wischt sich, immernoch lächelnd, durch die Haare.

Ich nicke.

Einen Moment später stehe ich auf und hole Geriths Rucksack.
Ich öffne ihn und hole die Karte heraus, die wir nie benutzt haben.

"Wie willst du wissen, wo wir sind?", fragt Ryan, während er mich wieder zudeckt und mir über die Schulter schaut.

"Weiß ich nicht.", ich klappe die Karte aus, "Aber ich kann zumindest einschränken, wo wir ungefähr sein müssten.", ich fahre mit meinem Zeigefinger über die bunte Satellitenkarte, während er sein Kinn auf meine Schulter stützt.

"Hier, Centreville.", mein Finger bleibt auf einem Fleckchen mit lauter grauen Linien und Umrissen stehen.

Ich spüre ihn leicht nicken.

"Von da aus immer in der Nähe eines Waldes.", ich folge zwei grünen Spuren nach rechts, Richtung Osten.

"Es sollte der untere Wald sein. Der oben hat kaum Seen und geht auch garnicht an Centreville vorbei."

Ich nicke.
Der Wald ist groß, mehrere Schnellstraßen und weiter südlich sogar eine Autobahn führen hindurch.

"Okay, die Autobahn und die eine Schnellstraße hier verlaufen eigentlich parallel. An viele kleine Städte vorbei. Die anderen haben nur wenige Ausfahrten.", ich wische den Schnee ab und falte die Karte wieder zusammen, "Jetzt müssen wir nur herausfinden, auf welcher Straße wir fahren."

Er nimmt seinen Kopf wieder von meiner Schulter und setzt sich normal hin.

"Willst du immernoch draußen schlafen?", frage ich lächelnd, während ich ihm durch die Haare fahre.

"Igh, lass uns rein-", springt er grinsend auf, während er mich am Arm gleich mit hochzieht.

[...]

"Verdammt, kann denn irgendwann mal auch ein Ortsschild kommen?", verdrehe ich die Augen, als wir an einer weiteren, bereits  ausgeraubten Tankstelle vorbeifahren.

"Ne Abzweigung würds auch bringen.", antwortet Ryan weniger genervt.

Ich stöhne auf, rutsche weiter auf dem Sitz runter und ziehe eine leicht geknickte Zigarette aus meiner Jackentasche.

"Oh Nein! Neinneinneinneinnein! Pack die wieder weg."

Ich schaue zu ihm, die eine Hand an der Fensterkurbel.

"Vergiss es, es wird reinschneien! Und ohne frische Luft geb ich mir das echt nicht.", schüttet er den Kopf.

"Ach was, so stark schne-", als ich das Fenster einen Spalt aufmache und mir der Wind sofort nassen Schnee ins Gesicht klatscht,  geb ich nach und schließe es so schnell wie möglich wieder.

Ich seuftze und wische mir übers Gesicht.

"Ach komm schon Ryan, du hast doch schonmal geraucht, so schlimm wars doch garni-"

"-Und ich werds nicht wieder tun! Die Scheiße schmeckt genauso wie sie stinkt.", grinst er leicht.

Und mir fällt wieder Brandon ein, wie er nichts dagegen hatte.
Wie wir hinter dem Pub standen, als es dunkel wurde.

Ich stopfe sie ohne es weiter zu versuchen zurück in meine Jackentasche.

Dann setze ich mich so hin, dass ich gegen die Tür lehne und ihn anschaue.

"Du solltest damit anfangen. Denn wenn ich wegen Lungenkrebs verrecke bleibst du ganz alleine zurück. Aber wenn du mitmachst, dann sterben wir zusammen an unseren Pechschwarzen Lungen."

"Romantisch.", lacht er, "Wie wärs, wenn ich einfach Alkoholiker werde, dann sterb ich an Nierenversagen und du an Lungenkrebs."

"Wenn du Alkoholiker wirst, sterben wir definitiv voher an nem Autounfall. Und Besoffene können echt nervig sein, also nein."

Er schaut lächelnd zu mir.

"Über irgendetwas muss man sich eben lustig machen, was.", antworte ich ebenfalls lächelnd.

"Und wieso dann nicht gleich über die Dinge, die einen wirklich kaputt machen könnten. Das ist Ironie auf höchstem Level.", er schaut wieder auf die Straße.

Ich folge seinem Blick und eine Stille entsteht, die jediglich von dem quietschenden Geräusch der Scheibenwischer gestört wird.
Es ist bereits dunkel, wie immer viel zu früh im Winter, und man sieht die Schneeflocken weiß aufblitzen, bevor sie auf die Windschutzscheibe treffen und weggewischt werden.

Wir fahren noch eine ganze Weile im Dunkeln, bis man wirklich garnichtsmehr erkennen kann und Ryan es schließlich aufgibt, indem er rechts ranfährt.

Dann kuscheln wir uns wie üblich in einige Decken ein und lehnen uns gegen die Türen.

"Gute Nacht.", murmelt er und ich sehe seine Augen aufblitzen.

"Nacht.", antworte ich und schließe meine.

Nach einiger Zeit merke ich, dass mir heute nichtmehr wirklich warm wird, obwohl es auch sonst immer eine Zeit lang braucht, bis ich angenehm einschlafen kann.
Ich weiß nicht, ob es wirklich sehr viel kälter heute Nacht ist oder ob mich das dumpfe Geräusch des fallenden Schnees dies nur denken lässt.

Ich wechsle hin und wieder meine Position, doch letztendlich bringt es nichts.

"Ryan...", fasse ich all meinen Mut zusammen.
Ich warte einen Moment, doch von ihm geht nur ein gleichmäßiges Atmen aus.
"Ryan, mir...mir ist kalt.", flüstere ich diesmal noch leiser, während mein Ego schon im Boden begraben liegt.
Und zur aller Überraschung breitet er stumm seine Arme, die die Decke um ihn geschlungen haben, aus, ohne seine Augen zu öffnen oder irgendein anderes Anzeichen zu geben, dass er nicht schläft.

Glücklich krabble ich rüber und lege mich zu ihm. Sofort legt er die Arme mit der Decke um mich und ich greife nach seinem Arm, der über meiner Brust liegt.
Seine Wärme strömt auf mich ein und als ich meine Augen schließe und seine Brust sich langsam unter mir auf und ab bewegt, fühlt es sich schon fast nichtmehr an wie er.
Viel mehr... vertrauter, als hätte ich schon etliche Male so in seinen Armen gelegen. Als wären wir in meinem Bett, im Dorf. Als wäre er eine ganz andere Person.


Es tut mir so fucking Leid, dass das so spät kommt aber die Schule fickt grade mein Leben was man daran sieht dass ich grade das dritte mal das Word Fuck benutze aber rip egal bye.

Just stay aliveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt