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[...]

"Wenn du irgendwas petzt, dann wirst du spüren, dass ich wieder fit bin.", warne ich Brandon, als er wieder Anzeichen macht, mir ins Gewissen zu reden.

Er seufzt, , "Ashley, du weißt, dass du dich mindestens zwei Wochen nicht anstre-"

"Ja und es ist bereits über eine Woche her seit das passiert ist!", ich klebe ein frisches Pflaster auf die heilenden Wunden meines rechten Armes, "Mir gehts super, wirklich.", ich schaue kurz hoch zu ihm, der mich zweifelnd ansieht.

"Nimm-", er geht vom Türrahmen weg zum Schrank,"-wenigstens eine mit.", er hält mir eine Krücke hin, doch ich ignoriere ihn.
Ich habe die Krücken absichtlich in den Schrank verstaut, damit ich nicht immer daran erinnert werde.

"Gott Brandon, wenn du ein Problem hast, dann verpiss dich. Ich brauche dich nicht um meine Sachen von Gretchen zu holen.", ich schaue genervt zu ihm hoch und warte auf seine Antwort.

"Ist gut, aber wenn du hinfällst, denk nicht, dass ich dich fange. Dazu sind die Krücken eigentlich da.", er reicht mir seine Jacke, die ich ausgeliehen habe und hält die Tür auf.

Ich werfe mir sie schnell über die Schultern und verlasse mein Haus.
Die frische Winterluft lässt mich sofort die Jacke schließen und meine kalten Hände in die Jackentaschen stecken.

Ich höre wie Brandon die Tür schließt, woraufhin ich langsam loslaufe.

Meine Beine tuhen bei jedem Schritt weh. Ich habe die Verbände immernoch nicht abgenommen, was langsam problematisch wird, weswegen ich später mal kurz zum Arzt gehen sollte.

"Wieso bist du nur so dickköpfig.", murmelt Brandon neben mir. Ich schaue nicht hin und sehe nur aus den Augenwinkel, wie sich sein warmer Atem in der kalten Luft sichtbar macht.

"Du kannst draußen warten.", meine ich, als wir bei dem großen Haus angekommen sind und gehe durch die Tür, die mir von einem der Wachen aufgehalten wird.
Seit dem Vorfall ist Richard nicht mehr als Wache eingestellt worden, was mir recht sein soll.

Sofort wird mir wärmer, während ich den Weg zum Büro finde.
Gretchen sitzt mit einer Zeitung am Schreibtisch und rührt ihren Tee.

Ich mache sie auf mich aufmerksam, idem ich mich auf den Stuhl vor ihr fallen lasse.

"Du siehst-", sie faltet die Zeitung und legt sie neben ihren Tee auf den Schreibtisch hin, "-ja wieder ganz fit aus.", bemerkt sie und macht sich nicht mal die Mühe, erfreut zu klingen.

Ich seufze, "Lassen wir doch die Nettigkeiten sein und kommen direkt zur Sache. Ich bin ja schließlich nicht hier um zu zeigen, wie fit ich aussehe.", ich lehne mich nach vorne und verschränke die Hände auf dem Schreibtisch.

"Deine Eigentümer, sicherlich.", sie rührt in ihrem Tee.

Ich antworte nicht und fokusiere das Datum auf der Zeitung.

12/09/01

Schlagzeile: Attacke auf Zwillingstürme

"Du bekommst nicht alles zurück.", ich schaue auf, "Die Waffen, die Munition und den Kompass behalten wir. Und ein paar Kleidungsstücke.", fährt sie fort.

"Das können sie-"

"Wenn du hier weiter leben willst, dann verlässt du jetzt den Raum, nimmst deine Sachen, die im Flur auf dich warten, und gehst nachhause.", sagt sie etwas zu bestimmend, "Ich habe nicht immer Stunden für dich Zeit."

Ich stehe stumm auf und verlasse den Raum.

"Gute Besserung noch.", wünscht sie mir, als ich in der Tür stehe.

Just stay aliveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt