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"Meinst du wir packen das an einem Tag?", Ryan schaut mich skeptisch von der Seite an.

Ich zucke mit den Schultern und starre auf den Punkt, auf den mein Finger auf der Karte zeigt.

Wir müssten querfeldein durch den Wald den Berg runter.
Es wäre der einzige Weg in das kleine Dorf hinter Layton zu gelangen, ohne erst zurück in die Stadt zu müssen.

Hauptsache weg von den anderen Menschen hier.

"Mehr sieht man auf den Karten nicht. Es wäre die beste Chance."

"Wann?"

Ich greife mir unwillkürlich an den Arm.

Ryan steht auf und streckt sich, "Ich bin dabei, du hast recht. Hier oben halten wirs nicht lange aus."

Ich schaue zu ihm hoch.

"Glaubst du, wir schaffen das?", frage ich ehrlich.

Sein Körper versteift sich und er schaut mich an.

Nach den letzten Tagen frage ich mich wie wir es überhaupt bis hierher geschafft haben und gleichzeitig wie wir so schnell so viel verlieren konnten.

Ein warmes Haus, Waffen, den Van.
Sicherheit.

Er hockt sich wieder zu mir, legt seinen Arm um mich und drückt mich an sich.

"Na klar schaffen wir das. Wie alles bisher."

Ich hätte keine andere Antwort von ihm erwartet.

"Und jetzt lass uns das neu verbinden.", er nickt zu meinem Arm.

"Wie wärs wenn wir das hier neu verbinden.", ich greife seine Hand mit dem alten Verband.

Er löst sich und grinst, "Vergiss es, wir sind jetzt ein, hab ich doch gesagt."

Wir gehen zusammen rein und ich streife mir meinen Pulli über den Kopf.

In den letzten Tagen habe ich nicht mehr nach den Wunden geschaut, in der Hoffnung es entzündet sich schon nichts, wenn ich es nur gut genug ignoriere.

Ryan kommt mit dem Desinfektionsmittel zu mir während ich vorsichtig den Verband löse.

Das trockene Blut klebt an beiden Stellen am Stoff und ich verziehe das Gesicht, als ich die letzte Schicht abwickle.

"Ich glaube wir haben noch einen Verband.", meint Ryan und will nocheinmal im Erste Hilfe Koffer schauen, aber ich halte ihn zurück.

"Den könnten wir noch brauchen. Wickel ne saubere Stelle drum.", ich deute auf meinen Verband.

Er nickt und öffnet dann das Desinfektionsmittel, "Ready?"

Ich schlucke und nicke dann vorsichtig.

Ich bin mir nicht sicher ob Desinfektionsmittel zu haben ein Fluch oder Segen ist. Von Alkohol hätte ich voher wenigstens einen Schluck nehmen können.

Er greift nach meinem Handgelenk und lässt dann vorsichtig die Flüssigkeit über meinen Arm laufen.

Meine Finger bohren sich in meinen Oberschenkel, ich kneife die Augen zu und stöhne auf.

Dann bildet sich Druck auf meinem Arm, als Ryan anfängt, ihn wieder zu verbinden.

Als das Brennen langsam nachlässt schaue ich wieder auf zu ihm.

"Wenn du schon nicht mit mir leidest und deine Hand auspackst, dann sag mir endlich was mit deinem Gesicht passiert ist."

Er schielt kurz zu mir und verbindet mich ruhig weiter.

Just stay aliveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt