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"Also du hast ja gesagt, es dauert nicht lange, aber dass du so schnell zurück kommst, habe ich nicht erwartet.", meint Brandon, als ich rauskomme.

"Da war nicht viel zu machen, alles ist gut.", meine ich, während er meine Sachen nimmt und neben mir hergeht.

"Okay, gut! Dann kann es ja bald losgehen mit deinem neuen Job.", ich spüre, wie er lächelt.

"Mhh.", antworte ich nur, ohne ihn anzuschauen, woraufhin er stehen bleibt.

"Ashley.", fängt er ernst an, woraufhin ich mich umdrehe, "Du solltest dich nur kontrollieren lassen, keiner hat gesagt, dass du neue Freundschaften knüpfen musst, aber es geht um deine Gesundheit."

Ich seufze, "Woher wu-"

"Der Verband guckt an deinen Hosenbeinen raus.", er deutet darauf.

Weil ich Brandons Hosen trage und er gefühlt doppelt so groß ist wie ich, krämple ich unten die Hosenbeine immer bis zu meinem Knöchel hoch, damit ich nicht drauftrete, weswegen man jetzt den dreckigen Verband an meinem rechten Bein sieht.

"Und außerdem gibt Jenna einem immer zwei Tüten mit, die erste meistens mit Pflastern und die zweite mit einem erste-Hilfe Flyer und eine selbst hergestellte Salbe.", er dreht sich um 45 Grad und streckt seine Hand auffordernd nach mir aus, "Und jetzt komm, wir gehen nochmal zusammen rein und du lässt dir noch dein rechtes Bein kontrollieren, ja."

"Vergiss es Brandon, keine noch so große Zombieherde kriegt mich da wieder rein.", protestiere ich.

Er stöhnt auf, "Kannst du einmal etwas machen, ohne zu diskutieren?"

"Kannst du dich einmal um dein eigenes Leben kümmern?", ich gehe auf ihn zu.

"Würde ich ja, wenn du nicht so desinteressiert an deinem wärst.", antwortet er deutlich genervt.

"Ist gut.", sage ich mit ruhiger Stimme und nehme ihm meine Sachen ab.
Ich spüre, wie sich ein Streit zwischen uns entwickelt und dem würde ich nur allzugerne aus dem Weg gehen. Ich will mich nicht mit Brandon streiten, vorallem, weil wir uns noch nie so richtig gestritten haben und ich ihn in solchen Situationen nicht einschätzen kann. Ich kenne nur den netten Brandon, der sich um alles kümmert und generell ein Goldstück ist. Nicht den, der regelmäßig rausgeht und Zombies tötet. Oder vielleicht sogar Menschen, "Du kannst später deine Sachen zurückhaben.", meine ich, als ich mich umdrehe und langsam wieder zurück zur meiner Hütte gehe.
Und er kommt mir nicht nach.
Ich glaube er weiß, dass es in manchen Momenten besser ist, nichts zu tun. Ich höre nurnoch, wie eine Tür ins Schloss fällt.

Kurze Zeit später bin ich dann auch wieder an dem Backsteinhaus von Gretchen angekommen, wo ich von dort aus in einen anderen Kiesweg biege, um zur meiner Hütte zu kommen.

Auf dem Weg kommt mir plötzlich eine Frau mittleren Alters entgegen, woraufhin sich ein mulmiges, aber irgendwie vertrautes Gefühl in mir breit macht.
Und dann trifft es mich.

"Hey! Woher haben Sie den Pulli?", blockiere ich ihr den Weg.

Sie weicht meinem Blick aus und ist schnell genug, an mir vorbeizukommen, "Ein Geschenk.", murmelt sie knapp und biegt dann um die Ecke.

Perplex bleibe ich stehen und schaue ins Nichts.

Das war mein bester Pulli.

Dann fasse ich mich und gehe weiter.
Hätte ich nur meine Krücken mitgenommen, aber die wird schon noch sehen...

Fünf Minuten später komme ich auch Zuhause an, frierend und mit schmerzenden Beinen und Rücken.

Ich lege die Rucksäcke ab und zünde die provisorische Herdplatte an, um Wasser zu kochen.
Dann ziehe ich die Jacke aus und setze mich aufs Bett.
Ich ziehe die beiden Rucksäcke an mich und schaue sie durch.
Sie haben die meisten guten Sachen für sich behalten.
Die nötigsten Sachen für den Winter sind übriggeblieben.

Just stay aliveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt