genervt

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Kapitel 9

genervt

nervlich strapaziert; durch lästiges, störendes o. ä. Verhalten anderer zermürbt

Irgendwann hatte Hermione sich beruhigt. Sie lag noch immer in Malfoys Bett. Sie hörte seinen regelmäßigen Atem und als sie aufsah fiel ihr auf, dass er wohl eingeschlafen war.

Hermione musterte ihn. Er sah müde aus. Zu gerne hätte sie gewusst, was ihn dazu gebracht hatte den Auftrag von Du-weißt-schon-wem anzunehmen. Er hatte gesagt, er würde ihn hassen. Aber warum tat er das dann für ihn. Irgendwie ließ sie dieser Gedanke nicht los. Kraftlos setzte sie sich auf und Dracos Hand fiel von ihrer Schulter.

Er grummelte und sah dabei irgendwie nett aus. Fast schon ein bisschen niedlich. Ohne seinen typischen arroganten Gesichtsausdruck hatte er sehr weiche Züge. Hermione strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Wie hatte sie mit ihm Sex haben können. Wenn sie jetzt hier saß, kam es ihr absolut unwirklich vor. Sie hatte wahnsinnig guten hemmungslosen befriedigenden Sex mit diesem widerlichen arroganten Jungen gehabt und sie beide wussten es. Es war real. Sie würde ihm diese Erinnerungen nichtmehr nehmen können und eines war ihr irgendwie klar. Er würde sie nicht in Ruhe lassen. Nicht in nächster Zeit und sie konnte ihm nicht widerstehen, nicht in nächster Zeit. Aber durfte sie dem nachgeben? Irgendwann würde es ihr langweilig werden und irgendwann würde es ihm langweilig werden. Vielleicht konnten sie dem so lange nachgeben. Bis sie die Lust aneinander verloren hatten.

Es widerte sie an, dass es ausgerechnet Malfoy sein musste, der diese Zeitschleife geschaffen hatte. Aber irgendwie fühlte es sich gut an nichtmehr allein zu sein. Sie sollte wütend sein. Toben und ihm Vorwürfe machen. Er hatte all das verdient. Aber gerade hatte sie wenig Lust darauf. Sie fühlte sich seltsam entspannt und ausgeglichen. Wahrscheinlich war das auch sein verdienst.

Hermione stand auf und zog sich an. Sie brauchte einen Zauber um die abgesprungenen Knöpfe an ihrer Bluse wieder zu richten. Irgendwie musste sie grinsen, als sie daran dachte, wie hemmungslos sie übereinander hergefallen waren. Ihr Blick glitt zu dem schlafenden Jungen. Sie musterte seine platinblonden feinen Haare, sein blasses spitzes Gesicht und seine Lippen, die sie immer so unnachgiebig küssten und die trotzdem wahnsinnig weich waren. Ihr Blick glitt runter über seine Brust, auf der die dünne Narbe zu sehen war, die Harry ihm zugefügt hatte. Sie konnte feine Muskeln erkennen und die blonden Haare die unter seinem Bauchnabel bis zu seiner Schambehaarung führten. Wie ein Störfaktor blieb ihr Blick an dem Dunklen Mal auf seinem Arm hängen. Es wirkte brutal und düster auf seinem hellen Körper. Als würde es da nicht hingehören. Aber das Mal spiegelte wunderbar sein inneres wider.

Malfoy war ein Widerling. Er hatte sie sexuell genötigt und unter dem Imperius missbraucht. Auch wenn er gedacht hatte, dass sie Teil der Zeitschleife war, war das keine Entschuldigung. Er hatte perverse abartige Fantasien. Wer fantasierte schon davon ein Mädchen unter dem Imperius zu versklaven und zu missbrauchen. Das war krank. Vor allem es auszuleben. Egal ob es nicht real bleiben würde.

Sie hätte das nie getan. Zumindest nie so hemmungslos. Es war ihr falsch vorgekommen sich einfach zu nehmen, was sie wollte. Sie hatte die anderen um sich herum zumindest immer als fühlende Wesen gesehen und nie als Objekte.

Mit einem Seufzen riss sie sich von dem schlafenden Jungen los. Sie musste sich darüber klar werden, was er ihr heute alles gesagt hatte. Es war viel gewesen. Viel über das sie nachdenken musste.

Hermione verließ den Schlafsaal der Slytherinjungen. Der Gemeinschaftsraum war fast leer nur ein paar Slytherin Sechs- und Siebtklässler die Freistunde hatten saßen herum und lernten. Unter ihnen war zu Hermiones Leidwesen auch Pansy Parkinson.

Surreale ZeitschleifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt